Zittern
Jan 071995
 

Musikinitiative
Wilhelmshaven
proudly presents:
Nichts.
Nothing.
Rien (ne vas plus).
Hiç bir şey değil.

Jahrelang kämpften und verhandelten Andreas Koût und Marina Speckmann mit der Stadt und dem Arbeitsamt Sie hangelten sich von einer AB-Maßnahme zur nächsten, mußten immer wieder von vorn anfangen, konnten nie langfristig planen. Mit 12 (und mehr) -Stunden-Tagen zogen sie höchst professionell eine Großveranstaltung nach der anderen durch. „Ganz nebenbei“ betreuten sie Hunderte von lokalen MusikerInnen, die einzeln oder als Bandmitglied in der mitt1erweile größten niedersächsischen Musikinitiative vertreten sind. Ganzjährig organisierten sie mehrmals wöchentlich Einzelkonzerte im KlingKlang oder anderen Veranstaltungsorten in und um Wilhelmshaven.
Alles mit dem Optimismus, schließlich fest von der Stadt übernommen zu werden bzw. die Besetzung mindestens einer der beiden Stellen dauerhaft zu sichern. Soviel Schweiß investiert niemand für eine Eintagsfliege. Das Arbeitsamt war stets offen für konstruktive Zusammenarbeit. Doch sowas funktioniert nur, wenn alle (drei) Beteiligten zuverlässig sind. Wieder mal war die Stadt das schwächste Glied in der Kette gegenseitigen Vertrauens. Zwischendurch arbeiteten Marina und Andreas über Wochen ehrenamtlich, weil die Stadt den versprochenen Folgevertrag nicht lieferte. Die Stadt ließ die beiden wiederholt im Stich, aber die zwei wollten „ihre“ MusikerInnen und Tausende von Musikfans nicht im Stich lassen. Doch jetzt ist das Maß voll. Seit November 1994 läßt die Stadt mit dem endgültigen Festanstellunsvertrag auf sich warten – mehr Fördermaßnahmen sind nicht drin. Marina – die Erfolgsgarantie für die jährlichen Frauenmusiktage – ist völlig runter mit den Nerven, und Andreas hat schlichtweg die Schnauze voll.
Wer die Vorgeschichte kennt, kann Marina und Andreas nicht übelnehmen, dass sie seit Jahresanfang keinen Handschlag mehr tun. Sie haben soviel geleistet, wovon die Stadt nur profitiert hat. Verarschen können sie sich selber. Auch dazu brauchen sie die Hilfe der Stadt Wilhelmshaven nicht.

Imke Zwoch

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