Wiesbadenbrücke
Dez 172008
 

Keine Ruhe

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Die Tobersche Insulanus AG will weiterhin die Wiesbadenbrücke bebauen

(hk) Im September sollte er losgehen – der Architektenwettbewerb zur Bebauung der Wiesbadenbrücke (siehe Gegenwind 222 bis 225 und 229). Doch bisher ist nichts geschehen. Inzwischen spricht man von Frühjahr 2009 als Starttermin. Durch den Beschluss des Verwaltungsausschusses zur Durchführung eines Architekten-/Investorenwettbewerbs sollte erreicht werden, dass ein „gerichtsfestes städtebauliches Wettbewerbsverfahren“ stattfindet.


In den Räumen der Insulanus AG ist man dennoch weiter am Planen – und man ist hier davon überzeugt, dass das Projekt ohne Architektenwettbewerb über die Bühne gehen sollte.
Am 12. November 2008 bat Dr. M. Labahn von der European House Projektsteuerungs GmbH um einen Gesprächstermin bei OB Menzel, um mit ihm über „Erwerb und Realisierung des Projektes ‚Wohn- und Eventpark Insulanus’ in Wilhelmshaven – Wiesbadenbrücke“ zu sprechen. In dem Brief heißt es: Die Umsetzung des Projektes wird nicht nur Akzente für die richtungweisende Entwicklung der Stadt Wilhelmshaven, sondern für die gesamte Küstenregion in Deutschland setzen.
Mit Ihnen und allen Vertretern der Stadt Wilhelmshaven möchten wir hierzu die Voraussetzungen schaffen.
Unsere Gesellschaft hat die Mittel für das Projekt, auch in der gegenwärtigen nationalen und internationalen schwierigen Situation, zur Verfügung.

 

 

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Mit dem Projekt der Insulanus AG sollen neue Arbeitsplätze entstehen, der städtischen Wirtschaft umfangreiche Aufträge erteilt und der Stadt perspektivische Einnahmen ermöglicht werden. (Quelle Pressemitteilung Insulanus AG vom 15.12.2008)

Kein Bedarf

Am 21. November folgte ein weiterer Brief an den Oberbürgermeister:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Menzel,
mit unserem Schreiben vom 12. November 2008 ersuchten wir einen Gesprächstermin bei lhnen zu erhalten. Am 19.11.2008 informierte lhre Sekretärin, dass Ihrerseits in der Sache kein Gesprächsbedarf besteht.
Wir können Ihr abweisendes Verhalten als Oberbürgermeister gegenüber einem Investor, der ein Großprojekt in der Stadt Wilhelmshaven realisieren und sich auch an anderen Vorhaben der Stadt beteiligen will, nicht akzeptieren. (…)
Mit dem vorgenannten Projekt, welches nicht nur lhnen schon seit längerer Zeit bekannt ist, sollen neue Arbeitsplätze entstehen, der städtischen Wirtschaft umfangreiche Aufträge erteilt und der Stadt perspektivische Einnahmen ermöglicht werden.
Inwieweit die gewählten Vertreter von Wilhelmshaven und die Bürger der Stadt Ihr Verhalten gegenüber einem Investor tolerieren, wird sich künftig zeigen.

 

 

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94 Mio. Euro für die Bebauung der Wiesbadenbrücke, 1 Mio. Euro für die Sanierung und Erweiterung des Pumpwerkes sowie 5 Mio. Euro für die vorbereitende Planung einer Mehrzweck-/Stadthalle an der Jadeallee. (Quelle Pressemitteilung Insulanus AG vom 15.12.2008)

Doch auch auf dieses Schreiben folgte keine Aktivität seitens der Stadt Wilhelmshaven. Vor wenigen Tagen wurde die Insulanus AG dann doch von Herrn Kotteck eingeladen. Das Ergebnis dieses Gesprächs war für die Insulanus AG völlig unbefriedigend, und man entschloss sich, einen Offenen Brief „An den Oberbürgermeister, an die Dezernenten, an die Mitglieder des Rates und der politischen Parteien sowie an die Repräsentanten der Stadt Wilhelmshaven und der Wirtschaft“ zu schicken.1 Wir zitieren auszugsweise:
Das Projekt „Wohn- und Eventpark Insulanus“ Wilhelmshaven – Wiesbadenbrücke ist den meisten Bürgern unserer Stadt und Ihnen seit längerer Zeit bekannt. (…)
Unser Investor für den Wohn- und Eventpark ist trotz der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise bereit, das Projekt zu finanzieren und zu verwirklichen sowie auch andere Vorhaben der Stadt zu unterstützen.
Das Stadtoberhaupt unserer Stadt, Herr Oberbürgermeister Eberhard Menzel, versucht seit längerer Zeit, die Bebauung der Wiesbadenbrücke mit dem Projekt „Wohn- und Eventpark Insulanus“ zu blockieren. (…)
Der Oberbürgermeister hat Gesprächsangebote unserer Gesellschaft und des Investors zur Bebauung der Grundstücke auf der Wiesbadenbrücke unbegründet abgewiesen. (…)
Alternativ sind für die Bebauung der Wiesbadenbrücke keine weiteren Investoren vorhanden, und der Oberbürgermeister konnte bisher auch keine Interessenten bzw. Geldgeber für ein solches Vorhaben nachweisen.
Die Intention des Oberbürgermeisters Menzel, über einen Architektenwettbewerb Investoren (…) zu finden, verursachen letztlich nur Kosten.
Wir haben als Gesellschaft das Vertrauen zu unserem Investor, dass er trotz Brüskierung durch das Stadtoberhaupt sein Interesse weiterhin (…) bekundet.
So weit der Mitte Dezember abgesandte Offene Brief.
Wie die Sache nun ausgehen wird, steht in den Sternen. Ist es so, wie die Insulanus AG vermutet, dass ein Wettbewerb gar keinen Sinn mehr hat, weil keine Wettbewerber da sein werden?
Oder soll die Bebauung der Wiesbadenbrücke, wie die Insulanus in einer Pressemitteilung vom 15. Dezember vermutet, „dem Wilhelmshavener Dreigestirn Griesemann/Behncke/Spar- und Bau mundgerecht serviert werden?“

1 Dem Offenen Brief sind Schreiben der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gabriele Iwersen, des Bauausschussvorsitzenden Bernhard Rech, der BASU, des DEHOGA-Stadtverbandes, der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung MIT sowie der ehemaligen Wilhelmshavener Bürgermeisterin Marianne Fröhling beigefügt, die sich alle positiv mit den Planungen der Insulanus AG auseinandersetzen.

 

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