Ein Dorn im Auge
ist der Wilhelmshavener Hafenlobby der Nationalpark Wattenmeer:
„Die Ernennung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe findet keinen Gefallen bei der maritimen Wirtschaft. Die Verkehrswege auf See müssten Vorrang haben.“ (WZ, 25.08.08.)
Jetzt will man verstärkt Präsenz in Brüssel zeigen, um „…die notwendigen wirtschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten in der Küstenregion zu erhalten, beziehungsweise zurückzugewinnen“.
Die Lobby wendet sich u.a. gegen die Ernennung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe durch die UNESCO-Kommission, was den Verkehrsfunktionen der Wasserwege widerspreche. Ob sie dazu mit der EU das richtige Lobbyistenziel ins Visier genommen hat?
Man wird zunächst nicht ganz schlau daraus, wo die Hafenlobby der Schuh drückt: Plant Brüssel etwa den Schiffsverkehr durch den Nationalpark Wattenmeer zu den Ost- und Nordfriesischen Inseln einzuschränken? Das wäre in der Tat eine absurde Vorstellung. Oder sieht sie durch die Ernennung des Wattenmeerparks zum Weltnaturerbe, ihren lang gehegten Wunsch des Einbaus einer Binnenschiffsverbindung zwischen Jade und Weser bedroht? Schau’n mer mal! (jm)
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