Treibhauseffekt
Mrz 091992
 

Beelzebub

ICI: Treibhauseffekt statt Ozonloch

(hk) Die ICI will den Teufel „Ozonkiller“ bei den Hörnern packen und ihm durch die Produktion von „Klea“ den Garaus machen. Verschwiegen wird nur, daß „Klea“ der Beelzebub ist und auch einen Pferdefuß hat.

„Klea ist praktisch ein umweltfreundlicher Stoff, der den Ozonkiller „FCKW“ ersetzen kann. ICI Wilhelmshaven will dieses „vielversprechende Produkt“ an den Jadebusen holen“ So war es im Jeverschen Wochenblatt am 8.1.92 zu lesen.
Das Umweltbundesamt teilte auf eine Anfrage bezüglich „Klea“ mit, daß es sich dabei um den ICI-Namen für Tetraflourethan (R 134a) handelt, welches als Ersatzstoff für vollhalogenierte FCKW eingesetzt werden soll. Da Klea chlorfrei ist, weist es, im Gegensatz zu den FCKW, auch kein ozonschädigendes Potential auf. Aufgrund der langen atmosphärischen Lebensdauer weist Klea allerdings ein deutliches Treibhauspotential auf. Daß das Umweltbundesamt den Einsatz von Klea dennoch für vertretbar hält, liegt daran, daß momentan die Gefahren durch die Schädigung der Ozonschicht für höher als die Folgen des Treibhauseffekts eingeschätzt werden.
Das Öko-Institut zu Klea (R 134a): „Der Stoff R 134a muß aus ökotoxikologischer Sicht als unerwünscht gelten: Im Vordergrund steht der hohe spezifische Beitrag zum Treibhauseffekt. Weiter entstehen beim Abbau in der Umwelt problematische Abbauprodukte: Trifluoressigsäure, Fluorwasserstoff bzw. Flußsäure und gegebenenfalls auch Fluoressigsäure. Diese Abbauprodukte zeichnen sich durch eine sehr Toxität (= Giftigkeit) für Mensch und Umwelt aus. Hier zeigt sich die Alternative vor die die chemische Industrie die Welt heute stellt: Entweder Zerstörung der Ozonschicht und Hautkrebs oder grundlegende Klimaveränderungen mit ihren oftmals beschriebenen katastrophalen Folgen.“

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