Nov 052020
 

Gedenken am 9. November 2020

Im Zusammenhang mit dem Einzug einer rechten Partei in Deutschlands Parlamente und der damit einhergehenden Medienpräsenz konnte rechtes, antisemitisches und rassistisches Gedankengut bei einer wachsenden Zahl von Menschen wieder um sich greifen. Auch jetzt in der Pandemie nutzen rassistische und faschistische Kräfte die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen aus, um die Menschen für ihre Ziele zu vereinnahmen und einen Keil in die Gesellschaft zu treiben. Dabei haben uns die letzten Monate gezeigt, dass es gerade jetzt auf Solidarität ankommt! Für wirksamen Gesundheitsschutz – aber auch im Kampf um Arbeitsplätze und soziale Errungenschaften.

Der DGB Kreisverband Friesland hat sich daher nach sorgfältiger Überlegung dafür entschieden, gemeinsam mit der Stadt Varel die traditionelle Mahn- und Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht am 09. November auch in diesem Jahr stattfinden zu lassen – jedoch Corona entsprechend ganz anders. Wie in den letzten Jahren auch findet dies mit tatkräftiger Unterstützung der evangelischen Kirche, dem Arbeitskreis Juden in Varel und den Schulen statt. Gerade in Zeiten wie heute muss gegenüber Antisemitismus, Rassismus und Faschismus klare Kante gezeigt werden.

Allerdings kann es im Sinne des Gesundheitsschutzes diesmal keine große Menschenansammlung vor dem Gedenkstein in der Osterstraße geben. Das Hygienekonzept des DGB sieht vor, dass die Straße für den Autoverkehr gesperrt wird und für Fußgänger eine Einbahnstraßenregelung gilt. Der Zugang ist aus Richtung Bürgermeister-Heidenreich-Straße kommend. Dort werden kostenlos Rosen für alle Teilnehmenden bereitgestellt. Im Abstand von zwei Metern kann die „Einbahnstraße“ betreten werden, um vor dem Gedenkstein die Rosen abzulegen und die Straße dann in Richtung Innenstadt wieder zu verlassen. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist vorgeschrieben. Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr.

Die Gewerkschaften werden mit ausreichend Helfern vor Ort sein, um einen reibungslosen Ablauf unter Einhaltung des Gesundheitsschutzes zu gewährleisten und rufen alle Menschen, die der Veranstaltung seit Jahren treu sind, auf, auch in diesem Jahr zu kommen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen, aber auf eine klassische Versammlung zu verzichten, sondern solidarisch neue Wege des Gedenkens zu gehen.

Darüber hinaus weist der DGB darauf hin, dass die Ev. Gemeinde in diesen besonderen Zeiten unter diesen besonderen Bedingungen sich bereit erklärt hat, das eigentlich für den 11. November geplante Friedensgebet auf den 09. November vorzuverlegen und unter strengen Hygieneauflagen im Anschluss an die Gedenkveranstaltung in der Schlosskirche abzuhalten. Gerd-Christian Wagner, Bürgermeister der Stadt Varel, wird hier auch ein paar Worte des Gedenkens an die Stadt richten. Beim Gang zum Friedensgebet bitten wir, auf genügend Abstand zu achten.

(Pressemitteilung des DGB, Region Oldenburg-Ostfriesland vom 5. November 2020)

Nov 112015
 

Über 100 Menschen versammelten sich zum Jahrestag der Reichspogromnacht (9. November 1938) am Synagogenplatz zum Gedenken an die Wilhelmshavener MitbürgerInnen, die von den Handlangern des Nazi-Regimes im 3. Reich ermordet wurden. Vier weitere Namen sind in diesem Jahr auf den Gedenktafeln hinzugefügt worden. Angesichts der Angriffe gegen Flüchtlinge, die aktuell in Deutschland Schutz suchen, fand Oberbürgermeister Andreas Wagner in seiner Ansprache klare Worte.

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Nov 092014
 

Niemals vergessen

Gedenken zur Reichspogromnacht am 9.11. Foto: iz

Gedenken zur Reichspogromnacht am 9.11. Foto: iz

(iz) Anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht versammelten sich am 9. November etwa 120 Menschen auf dem Synagogenplatz, um der Opfer der unfassbaren Gräueltaten der deutschen Nationalsozialisten zu gedenken. Vom 7. bis zum 13. November 1938 wurden in ganz Deutschland etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und andere Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert. Auch in Wilhelmshaven kam es am 9. November 1938 zu gewalttätigen Ausschreitungen. Die Novemberpogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.

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Mrz 162011
 

Gegen das Vergessen

Vor der Vorstellung von „Die Ermittlung“ am 22.2. fand auf dem Synagogenplatz Ecke Börsenstr./Parkstr. die Gedenkveranstaltung „Gegen das Vergessen“ statt, an der etwa 30 Menschen teilnahmen. Oberbürgermeister Eberhard Menzel brachte in seiner Ansprache die Geschehnisse der Reichspogromnacht in Erinnerung. Thomas Denker spielte auf dem Akkordeon jiddische Musik. Mehrere TeilnehmerInnen aus allen Generationen verlasen die Namen aller bisher bekannten ermordeten Wilhelmshavener Juden, die auf den Stelen an der Gedenkstätte verewigt sind. Durch das Verlesen, den Klang der Namen erhielten die ermordeten BürgerInnen wieder eine konkrete Persönlichkeit. Weiterlesen »

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