Sep 082020
 

Umweltschützer kleben sich vor der Staatskanzlei in Hannover mit Sekundenkleber fest

(ft) Umweltaktivisten haben sich am Montagmittag vor der Staatskanzlei in Niedersachsen mit Sekundenkleber an Gebäudeteile festgeklebt. Sie wollen mit der Aktion gegen die Flüssiggaslieferung aus Amerika protestieren. Gegen 18 Uhr beendeten sie die Aktion.

(c) Frank Tunnat

(c) Frank Tunnat

Aug 052020
 

Pressemitteilung vom 4. August 2020

Nach Protest suchen Anti-LNG Aktivist*innen das Gespräch mit Landesumweltminister Olaf Lies

Zusammenfassung

5._August 2020, Abgeordnetenbüro Olaf Lies, Jever – Am Mittwochnachmittag kommen drei Bürger*Innen vor dem Büro von Olaf Lies in Jever zusammen, um mit dem Landesumweltminister über den geplanten Bau von Flüssigerdgas (LNG) Terminals in Wilhelmshaven und Stade zu sprechen. Vor drei Wochen haben sich die drei Bürger*Innen der Klima-Allianz Nordseeküste (BI-KANS) mit einer Protestaktion auf dem Alten Markt in Jever an Lies gewandt und gefordert, dass er seine Unterstützung für den Bau neuer Erdgas Terminals zurückzieht. Die Fakten bleiben die Gleichen: der Bau des Terminals fördert Fracking im Ausland und die Emission klimaschädlicher Gase und macht auch wirtschaftlich keinen Sinn. Im Gespräch werden daher erneut die gleichen Forderungen vorangebracht: Kein LNG in Wilhelmshaven, in Niedersachsen noch sonst irgendwo!

Das Gespräch

Der Niedersächsische Landesumweltminister Olaf Lies hat sich wiederholt für den Bau eines LNG-Import Terminals in Wilhelmshaven und die dazugehörige 30 km lange Pipeline ausgesprochen. “Alle Argumente sprechen gegen den Bau des Terminals. Zusätzliche LNG-Projekte widersprechen den Klimazielen. LNG-Infrastrukturen fördern den Ausbau von Fracking im Ausland und sind darüber hinaus auch noch unwirtschaftlich. Warum fördert der Umweltminister also dennoch diese Technologie?“ fragt Chiara Arena, eine der drei Aktivist*innen. “In Zeiten wie diesen brauchen wir jeden Cent für Corona-Maßnahmen und die Bewältigung der Klimakrise. Es ist verantwortungslos stattdessen Gelder für neue Gasinfrastrukturen zu verschwenden.”

Hintergrund zur Wirtschaftlichkeit von LNG [1]

Die Kosten von LNG, von der Herstellung über den Transport bis zum Bau von Importterminals, sind immens. Das verwendete Gas wird oft durch Fracking gewonnen, eine überdurchschnittlich teure Fördermethode bei der große Mengen Chemikalien und Wasser in tiefe Gesteinsschichten gepumpt werden müssen. Auch die Weiterverarbeitung des Energieträgers ist äußerst energie- und kostenintensiv. Durch die Komprimierung, Kühlung, den Transport, sowie durch ungewollte Methangas-Lecks gehen große Mengen der Energie verloren, bevor sie beim Verbraucher ankommen. Um diese Kosten zu decken wären hohe Gaspreise nötig, aber seit einiger Zeit befinden sich die Gaspreise auf einem Rekordtief. Verglichen mit den stetig fallenden Preisen von erneuerbaren Energien ist LNG daher unrentabel. Neue Projekte können nur durch öffentliche Gelder wie z.B. die Subventionierung der Gaspipeline realisiert werden und laufen Gefahr sich als gestrandetes Vermögen zu entpuppen. Bei solch düsteren Perspektiven wären regionale Fördermittel, die dem Projekt versprochen wurden, an anderen Stellen besser eingesetzt.
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[1] Institute For Energy Economics and Financial Analysis – Headwinds for LNG. youtu.be/w3_GxjGGLOs?t=2781

Feb 142019
 

Zurück in die Zukunft

Der LNG-Tanker ArcticVoyager (mit 4 roten Tanks) im Europoort Rotterdam. Foto: Kees Torn / flickr / CC BY-SA 2.0

Der LNG-Tanker ArcticVoyager (mit 4 roten Tanks) im Europoort Rotterdam. Foto: Kees Torn / flickr / CC BY-SA 2.0

(red) Seit fast 50 Jahren träumt die hiesige Hafenwirtschaft von einem Flüssiggasterminal am Voslapper Groden. Nun könnte ihre Hoffnung sich erfüllen. Das altbekannte Mantra von Aufschwung und Arbeitsplätzen soll kritische Geister in Schach halten. In Hinblick auf eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Zukunft beziehen der BUND und Bündnis 90 / DIE GRÜNEN klar Stellung gegen Investitionen in eine nicht mehr zeitgemäße Brückentechnologie.

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