Mrz 142017
 

Wer hat in Wilhelmshaven die Planungshoheit?

Nahversorgungszentrum Gökerstrasse

Diese Birken stehen den vielen ALDI-Kundenfahrzeugen im Weg. Foto: Gegenwind

Am Mittwoch soll der Rat den Bebauungsplan beschließen, der es ALDI an der nördlichen Gökerstraße (zwischen Schelling- und Hegelstraße) ermöglicht, die Verkaufsfläche dort erheblich auszuweiten. Ein mehr als doppelt so großer Neubau soll entstehen, ein ortsbildprägender Grünstreifen mit Bäumen an der Gökerstraße soll zusätzlichen Kundenparkplätzen weichen. Hier stellt sich wieder mal die Frage, wer bei uns die Planungshoheit der Stadtentwicklung in der Hand hat: Der Rat der Stadt oder doch eher Einzelhandelskonzerne und andere Investoren?

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Mrz 032017
 

Bäume an der Allerstraße. Foto: Gegenwind

Foto: Gegenwind

(iz) Morgen werden die großen Bäume auf dem Grundstück der ehemaligen Schule Allerstraße gefällt. Der beauftragte Unternehmer sperrte heute die Straße ab und die Anwohner wurden informiert. Ein Leser fragte bei uns nach, ob die Beseitigung der Bäume rechtens ist. Vor Ort trafen wir Nurhayat Bakir, die in Vertretung ihrer Schwester Jaqueline, der das Grundstück gehört, mit dem Unternehmer den Ablauf klärte. Nach ihrer Aussage liegt die Genehmigung der Stadt vor und die Fällung soll vor Beginn der Brutzeit erfolgen, weil noch in diesem Jahr mit der Bebauung des Grundstücks begonnen wird. Jaqueline Bakir Brader ist Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Firma LifeCare Home AG, die dort ein Seniorenheim und Seniorenpflegeheim errichten will.

Wir haben nachgemessen: Die Bäume haben alle einen Stammumfang von mehr als einem Meter (bis zu über 2,50m) und unterliegen somit der städtischen Baumschutzsatzung.

Eine Ausnahme von den Vorschriften der Satzung kann auf Antrag erteilt werden, wenn eine nach den baurechtlichen Vorschriften oder rechtskräftigen Genehmigungen zulässige Nutzung des Grundstücks sonst nicht oder nur unter wesentlichen Beschränkungen verwirklicht werden kann oder von dem geschützten Baum Gefahren für Personen und Sachen ausgehen und die Gefahren nicht auf andere Weise mit zumutbarem Aufwand beseitigt werden können. Die Fällgenehmigung wird unter der Auflage erteilt, dass der Eigentümer, Nutzungsberechtigte oder der sonst dinglich Berechtigte des Grundstücks auf seine Kosten für jeden entfernten geschützten Baum eine Ersatzpflanzung vorzunehmen hat, in der Regel auf dem Grundstück, auf dem zuvor der entfernte geschützte Baum gestanden hat.

Laut Bakir sollen in erster Linie die Birken an der Grundstücksgrenze zur Allerstraße gefällt werden, weil das Wurzelwerk für Stolperfallen im Bürgersteig sorgt und die Eigentümerin für Unfälle haftet. Der Unternehmer sagte zu, dass er einen dickeren Baum im hinteren Grundstücksbereich nur beschneiden wird.
Für das Bauvorhaben selbst wäre nach Augenschein keine Fällung erforderlich, da die Bäume ringsherum alle am Rand stehen und auch für die Zufahrt ausreichend Platz ist (einige Bäume, die etwas weiter innen stehen, wurden schon vor einigen Tagen gefällt.) Wir werden die Baustelle im Blick behalten und zu gegebener Zeit berichten. Auch die Menschen in der Nachbarschaft wünschen eine Nachpflanzung. ist doch das Umfeld der östlichen Südstadt historisch von Straßenbäumen geprägt. In den letzten Jahren ist auch in den umliegenden Straßen einiges der Säge zum Opfer gefallen, ohne dass im gleichen Umfang nachgepflanzt wurde. Je nach Baumart wird es aber 50 bis 100 Jahre dauern, bis die nachgepflanzten Bäume die Größe ihrer gefällten Vorgänger erreichen.

 

 

Jan 202012
 

vom 18. Januar 2012

b_ratssplitter

Am Kehrblech: Imke Zwoch

„Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Klotür“, stand auf dem Transparent, das bis zum offiziellen Sitzungsbeginn von der Zuschauertribüne hängen durfte. Dann ordnete Ratsvorsitzende Ursula Glaser an, es einzuholen, und duldete auch sonst keine Beifalls- oder Unmutsbekundungen „von oben“. Ihr Vorgänger hat das ja auch meist getadelt, aber mal ehrlich: Ist doch schön, wenn regelmäßig viele (diesmal: etwa 30) BürgerInnen interessiert die Sitzung verfolgen. Und ein paar Sekunden Applaus oder verhaltenes Gelächter oder Murren stören weniger als manches Rumgelaufe unten im Saal. Auch zwischen den Wahlen ist die Stimme (bzw. Stimmung) des Volkes doch mal interessant. Oder? Weiterlesen »

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