SPD: Jetzt die richtigen Schritte
Jan 052021
 

Die Zukunft der Innenstadt voranbringen

Pressemitteilung vom 5. Januar 2021 * Nach Ansicht der SPD muss sich die Politik stärker dafür einsetzen, unsere Innenstadt zu erhalten. Der lokale Handel steht seit Jahren vor der Herausforderung der digitalen Transformation, aber auch unter starkem Druck durch die hohen Mieten etwa in der Marktstraße. Doch die aktuelle Pandemielage bedeutet eine schwere Krise für den Wilhelmshavener Einzelhandel, eine Krise in unbekanntem Ausmaß. Viele Arbeitsplätze hängen davon ab, dass jetzt die richtigen Schritte gegangen werden müssen.

So befürwortet die SPD zum Beispiel die Einführung von Regionalgeld. Die Identifikation der Bevölkerung beispielsweise mit richtigen „Haven-Talern“ (o.ä.) könne höher sein, als mit den bisherigen Gutscheinen.

Den Vorschlag, eine Paketsteuer zu erheben, wie die CDU es vorschlägt, hält die SPD für kontraproduktiv. Die großen, global agierenden Unternehmen wie Amazon zeigten in ihrer Geschäftspraxis, dass sie Wege finden, eigene Belastungen zu vermeiden, indem sie beispielsweise Mehrkosten auf Drittanbieter im Amazon Marketplace umlegten. Insbesondere kleine Händler, die auf Onlinehandel umstellen, würden durch eine neue Versandabgabe bei der Transformation ihres Geschäfts behindert werden. Eine derartige Abgabe könnte genau den gegenteiligen Effekt haben. Kleine Akteure würden noch mehr vom Onlinegeschäft ausgeschlossen. Anstatt den Versand insgesamt zu besteuern, sollte Amazons Marktmacht reguliert werden, beziehungsweise unfaire Geschäftspraktiken verboten werden.

In Bezug auf den Onlinehandel sollten die hiesigen Einzelhändler gefördert werden, den Onlinehandel als eigenen Vertriebskanal zu entdecken. Die Stadt und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft könnten hierfür das nötig Know-how bereitstellen. Des Weiteren sollten die lokalen Händler detailliert informiert werden, welche Fördermittel zur Digitalisierung in Anspruch genommen werden können und die Antragsstellung unterstützt werden.

Auch der Ausbildungsgang eCommerce an der BBS bietet hier neue Chancen auch für den lokalen Handel.

Leerstehende Immobilien müssen belebt werden, um das Einkaufserlebnis insgesamt attraktiver zu gestalten. Eine kurzfristige Belegung von Leerstandsimmobilien könnte durch sog. Pop-Up-Stores erfolgen. Pop-Up-Stores sind Geschäfte, die nur für einen kurzen Zeitraum existieren. Zudem könnten Coworkingspaces bereitgestellt werden. Eine weitere Option zur Innenstadtbelebung könnten Händler sein, die sonst z. B. auf dem Weihnachtsmarkt stehen würden. Der ungenutzte Raum könnte auch Vereinen und ehrenamtlichen Projekten kurzeitig zur Verfügung gestellt werden. Auch sind künstlerische Zwischennutzungskonzepte, wie Galerien, Theater- oder Musikperformances denkbar. „Wir müssen unsere Innenstadt als unseren Raum begreifen. Lebendige Innenstädte sind auch essenziell für unser Gemeinwesen, davon profitieren wir alle“, so SPD-Kreisvorsitzender Marten Gäde.

Das Shoppen würde dadurch selbst mehr Event. Ein solches Konzept setzt voraus, dass die Vermieter bereit sind, auch kurzfristige Mietverhältnisse zuzulassen und sich generell mit dem aktuellen Mietniveau auseinander zu setzen.

Ein Weg wäre, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft als Hauptmieter fungiert und die einzelnen „Slots“ den jeweiligen Interessenten zuteilen. Die Stadt Wilhelmshaven muss mit allen Akteuren ins Gespräch kommen.  Ein solcher Dialog kann sich auch mit beste Practice Lösungen anderer Kommunen beschäftigen. Die Herausforderung betrifft viele Kommunen, es gibt bereits jetzt zahlreiche Ideen, die Herausforderung zu bewältigen. Notwendig erscheint ein Runder Tisch aus Wirtschaftsförderung, Mieterschaft und Interessenten.

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