Polit-Nostalgie im
Pumpwerk
Freitag, 12.2., 21 Uhr
Jan Plewka singt Rio Reiser
Wie kaum eine andere deutsche Band begleiteten Ton Steine Scherben mit Frontmann Rio Reiser (*1950) den politischen Aufbruch der 70er Jahre (Rauch-Haus-Song, Macht kaputt, was euch kaputt macht, Keine Macht für Niemand). Als die Scherben sich 1985 auflösten (u. a. hatten viel zu sozial kalkulierte Eintrittspreise für Konzerte sie in den finanziellen Ruin getrieben), hatte es mit der Revolution noch nicht geklappt. Reiser schlug Solo-Pfade ein und leisere Töne an („Junimond“, „Für immer Dich“), ohne sein politisches Engagement aufzugeben. Sein früher Tod 1996 traf eine ganze Generation. Darf man so ein Denkmal vom Sockel wieder auf die Bühne holen? Ja, wenn man es richtig macht. Jörg Plewka kann es. Der Hamburger Schauspieler und Musiker (Frontmann von „Selig“ und „Zinoba“ und Gitarrist von „Tempeau“) schafft es, Reiser wieder zum Leben zu erwecken. Er ist ganz dicht bei seinem Idol und bleibt doch immer er selbst. „Jan Plewka singt Rio Reiser“ ist in Hamburg bereits Kult und die Vorstellungen in der Regel schon Wochen vorher ausverkauft. „Wer vor Glück heulen möchte“, schrieb zur Premiere das Hamburger Abendblatt, „muss sich diesen Abend anschauen.“ Am 12. Februar stellt Jan Plewka mit seiner Band „Schwarz-Rote Heilsarmee“ im Wilhelmshavener Pumpwerk den verletzlichen Rio ins Zentrum des Abends. „Auch das Wilhelmshavener Publikum wird fassungslos sein, begeistert, berührt“, so die Veranstalter. „Es wird seiner Stimme und seinem Charme gleichermaßen erliegen“.
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