Arbeitskreis »November-Revolution Wilhelmshaven«
VERANSTALTUNGEN zum Gedenken an die roten Wilhelmshavener Matrosen vor 100 Jahren sowie die damaligen revolutionären Ereignisse in der hiesigen Region
Für eine Welt ohne kapitalistische Ausbeutung, Unterdrückung und imperialistische Kriege
Der Arbeitskreis »November-Revolution Wilhelmshaven« sieht seine Aufgabe darin, sich mit den historischen Verhältnissen in Wilhelmshaven, die zur Revolution führten, auseinanderzusetzen und darzustellen, welche Ziele die Arbeiter und Soldaten damals verfolgten und welche politischen Kräfte der Revolution entgegenstanden – kurz gesagt: Wer ein Interesse an der Verlängerung des Krieges hatte, wer den Krieg beendete und was auf das Kaiserreich folgen sollte.
Mit diesen Veranstaltungsangeboten soll in den öffentlichen Diskurs in Wilhelmshaven eingegriffen werden und die offiziellen Feierlichkeiten – wie sie von Stadt, etablierten Parteien und Militärhistorikern in Vorbereitung sind – kritisch begleitet werden. Der Arbeitskreis »November-Revolution Wilhelmshaven« will die geschichtlichen Ereignisse nicht einfach deskriptiv darstellen, denn die in der Revolution erhobenen Forderungen wurden nur zum Teil erfüllt und sind noch heute noch mehr als aktuell. Der Wiederaufstieg des deutschen Imperialismus sowie der furchtbare Zweite Weltkrieg sind undenkbar und wären den Völkern Europas und der Welt sicherlich erspart geblieben, wenn die Novemberrevolution nicht niedergeschlagen und verraten worden wäre. Wir meinen eine Parallele ziehen zu können von den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führten, zu den Verhältnissen von heute. Eine der wichtigen Lehren der November-Revolution sehen wir darin, gegen Aufrüstung und Militarisierung aktiv zu werden. Wir wollen nicht einfach dem Gestern gedenken, sondern auch die Forderungen von damals wach halten für morgen – für eine bessere Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Krieg und Kapitalismus.
Im Arbeitskreis »November-Revolution Wilhelmshaven« haben sich Personen aus verschiedenen Spektren der radikalen Linken zusammengefunden; Mitglieder der Partei Die Linke, der DKP und MLPD als auch parteilose unabhängige Linke und Anarchisten.
Mit unseren Veranstaltungen greifen wir in den öffentlichen Diskurs in Wilhelmshaven ein. Er steht alternativ zu den von den Ratsparteien, Stadtverwaltung und Bundeswehr-Historikern “offiziellen” Veranstaltungen und Kundgebungen, welche die Novemberrevolution verballhornen, indem sie ihre Ziele verdrehen und sich heute hinstellen und ihr die “Ehre” zuteil werden lassen, sie sei als Geburtsstunde unserer heutigen Demokratie zu verstehen. Denn es ist wahr, diese Revolution und ihre Revolutionäre waren weder gewünscht von Militär noch SPD und wurden mit Waffengewalt rücksichtslos niederkartätschelt.
Somit: Weil sie Unvollendet blieb und ihr Forderungen auch heute noch aktuell sind, kommt zahlreich und schaut. Alles lernen, nichts vergessen! – Karl Liebknecht
- So., 26. Aug. 2018, 16 Uhr / Wilhelmshaven, Göker-/Ecke Rheinstr.
Gedenken am Köbis-Reichpietsch-Platz
Am 2. August 1917 meuterten die Matrosen des Großlinienschiffes »Prinzregent Luitpold« gegen den Krieg. Anlässlich der Todesurteile, welche das Marine-Gericht Wilhelmshaven am 26. August 1917 gegen Albin Köbis und Max Reichpietsch verhängte, findet eine Platz-Umbenennung und Gedenk-Kundgebung am historischen Ort statt. Beide wurden am 5. September 1917 auf dem Schießplatz in Köln-Wahn hingerichtet.
- Fr., 21. Sept. 2018, 19 Uhr / Café Victoria, Obernstr. 6 (Fußgängerzone), Varel
100 Jahre Novemberrevolution – Kein Schnee von gestern
Eine wachsende Zahl von Menschen sucht heute nach einer gesellschaftlichen Alternative zum Kapitalismus und seinen Krisen. Welche Ziele verfolgten die Revolutionäre von 1918, welche Stärken und Schwächen hatte ihre Revolution und was können wir noch heute von ihnen lernen? Vortrag und Diskussion mit einem Vertreter des Zentralkomitees der MLPD.
- Fr., 5. Okt. 2018, 19 Uhr / »Black Lounge« (Marktstr. 165/Ecke Werftstr.)
Lieder gegen den Krieg / Lieder-Abend mit Achim Bigus
Vor einhundert Jahren beendete die November-Revolution den Weltkrieg, welcher später »der Erste« genannt werden sollte. Nach 1945 hieß es – nach dem zweiten Versuch Deutschlands, die Welt neu aufzuteilen – von deutschem Boden solle nie wieder Krieg ausgehen. Heute jedoch wird die Bundeswehr massiv aufgerüstet. Der Widerstand gegen Krieg und Großmachtpolitik war zu allen Zeiten von Liedern begleitet. Achim Bigus stellt uns einige dieser Lieder vor, er ist aktiver Gewerkschafter, Liedermacher und Mitglied der DKP.
- Sa., 13. Okt. 2018, 15 Uhr / ZOB, Bussteig 8
Stadtrundfahrt auf den Spuren der Revolution
»Die sozialistische Republik, sie lebe hoch, hoch, hoch!« Die Novemberrevolution in Wilhelmshaven wird lebendig – eine historische Stadtrundfahrt.
- Sa., 27. Okt. 2018, 16 Uhr / Antiquariat Prometheus, Gökerstr. 107
Die Flamme der Revolution! Wilhelmshaven und der Freistaat Oldenburg 1918/19
Multimedia-Vortrag zur revolutionären Geschichte in Wilhelmshaven 1918/19 – von der Matrosenrevolte über die Ausrufung des Freistaates Oldenburg bis hin zum »Spartakus-Aufstand« und dessen Niederschlagung Ende Januar 1919. Mit einer detaillierten Betrachtung der Vorgänge will der Vortrag zur Bewertung aus heutiger Sicht beitragen. Bernd Langer ist langjähriger Polit-Aktivist und linker Künstler, er arbeitet seit Jahren zur Geschichte der Weimarer Republik und des Antifaschismus.
- So., 28. Okt. 2018, 16 Uhr / Ehrenfriedhof Wilhelmshaven
Gedenken am Revolutions-Denkmal
anlässlich des Jahrestages der ersten Befehls-Verweigerung zum Auslaufen der Kaiserlichen Kriegsflotte von Wilhelmshaven gegen England.
- Fr., 23. Nov. 2018, 16 Uhr / »Black Lounge« (Marktstr. 165/Ecke Werftstr.)
Von der November-Revolution zur Bremer Räte-Republik
Der in Wilhelmshaven und Kiel begonnene Aufstand der Matrosen und Arbeiter gegen den Krieg erfasste bald den gesamten norddeutschen Raum. In den Städten bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte als neue Form der Selbst-Organisation heraus. Am weitesten vorangeschritten war dieser revolutionäre Prozess in der Bremer Räte-Republik.
Die Ursachen, den Verlauf und die Bedeutung der November-Revolution für den norddeutschen Raum beleuchtet der Historiker Gerrit Brüning (DKP Bremen).
- Fr., 25. Jan. 2019, 20 Uhr / »Black Lounge« (Marktstr. 165/Ecke Werftstr.)
Lesung »The Wilhelmshaven Revolt«
Unter dem Pseudonym »Icarus« veröffentlichte der führende Revolutions-Teilnehmer Ernst Schneider 1943 im britischen Exil seine Erinnerungen an die revolutionäre Wilhelmshavener Matrosen-Bewegung von 1918/19 in der Broschüre »The Wilhelmshaven Revolt«. Schneiders Bericht beschränkt sich dabei nicht nur auf die revolutionären Ereignisse im November, sondern ist auch eine der wenigen Schilderungen der blutig niedergeschlagenen Erhebung vom Januar 1919. Eine Lesung mit Michael Clemens (Partei Die Linke) und Jörg Lorenz (VVN-BdA).
Quellen: Informationsblatt „Revolution Wilhelmshaven 1917, 1918, 1919; Arbeitskreis »November-Revolution Wilhelmshaven«
Homepage: www.Novemberrevolutionwhv.wordpress.com
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