Rechtsruck
Sep 272006
 

Keine Entwarnung

Auch wenn es nicht so aussieht: Rechts ist stärker geworden

(noa) Eine Woche nach den Kommunalwahlen in Niedersachsen fanden in Berlin Kommunal- und Senatswahlen, in Mecklenburg-Vorpommern Landtagswahlen statt. Der Schock über den Einzug der NPD in diese Gremien sitzt tief. In einzelnen Gemeinden Mecklenburg-Vorpommerns haben um die 30 % der Menschen NPD gewählt!

Wie sieht es mit den Rechten in Wilhelmshaven aus?

Bei der Kommunalwahl 2001 traten von der Rechtsaußen-Fraktion lediglich die Republikaner an. Mit ihren insgesamt 2784 Stimmen konnten sie zwei Vertreter in den Rat schicken.
Im kommenden Rat wird die Rechte nur mit einem Ratsherrn der NPD vertreten sein. 1956 Stimmen hat die NPD am 10. September erzielt.
Gottseidank – Rechts verliert in Wilhelmshaven an Boden??? Nein!
Tatsächlich haben die Rechten in Wilhelmshaven sowohl absolut als auch prozentual einen Zuwachs erzielt.
Neben der NPD, die am 10. September in allen sechs Wahlbereichen angetreten ist, standen in den Wahlbereichen I, II, III und VI auch die Republikaner und die Deutsche Partei zur Wahl. Ihre Stimmen spielen bei der Sitzverteilung des kommenden Rates keine Rolle, doch wenn man die rechte Gefahr einschätzen will, muss man sie zu denen der NPD hinzurechnen. Und dann kommt man auf 2936 Stimmen.
Die Betrachtung der Stimmenzahlen in den einzelnen Wahlbereichen zeigt außerdem, dass DP und REP in den Wahlbereichen IV und V, in denen sie die erforderlichen Unterstützungsunterschriften nicht zusammenbekommen hatten und deshalb nicht antreten konnten, womöglich auch einige Stimmen bekommen hätten. Es war nämlich offenbar nicht so, dass die DP- und REP-Anhänger am 10. September dann eben ihre Stimmen der NPD gegeben haben, sondern sie scheinen der Wahl ferngeblieben zu sein. Darauf deutet der Vergleich der REP-Ergebnisse 2001 mit denen der NPD-Ergebnisse 2006 hin (2001: 509 REP-Stimmen – 2006: 499 NPD-Stimmen im Wahlbereich IV; 2001: 467 REP-Stimmen – 2006: 350 NPD-Stimmen im Wahlbereich V).
Ein Blick auf die prozentuale Verteilung: Hatten die Republikaner 2001 einen Stimmenanteil von 3,1% erreicht, haben REP, DP und NPD zusammen 2006 schon etwas mehr, nämlich 3,6 % der abgegebenen Stimmen errungen.
Dass die äußere Rechte nur einen Vertreter im kommenden Rat haben wird, verdanken wir also lediglich ihrer Zersplitterung. Entspannt zurücklehnen ist nicht!

Sorry, the comment form is closed at this time.

go Top