Neues Kraftwerk?
Nov 251991
 

Nicht bestätigen

mochten Vertreter der VEBA bzw. des Tochterunternehmens Preußen Elektra die Meldung der WZ: „VEBA plant neues Kraftwerk“ WZ 21.10.91).
Diese Meldung entsprang mehr dem Wunschdenken des Chefredakteurs der WZ. Man mache sich zwar Gedanken darüber, so der VEBA-Sprecher weiter, wo in Zukunft noch Kraftwerke gebaut werden können, um alte Kraftwerke zu modernisieren bzw. zu ersetzen, und Wilhelmshaven sei so ein Standort.
Auf getroffene Vereinbarungen zwischen dem nds. Ministerpräsidenten Gerhard Schröder und dem VEBA-Chef Klaus Piltz angesprochen (wie sie in dem WZ-Artikel suggeriert wurden), meinte ein Sprecher der PreussenElektra in Hannover, daß dieses Gespräch nur einen „ordnungspolitischen Charakter gehabt habe.“ Beschlüsse oder Planungen für ein weiteres Kraftwerk in Wilhelmshaven gäbe es nicht, erklärte der Sprecher weiter.
Unsere weiteren Recherchen ergaben dann allerdings, daß das Wunschdenken der WZ durchaus reale Hintergründe hat: Wirtschaftsminister Möllemann hat mit seiner Aufkündigung der Abnahmegarantie für in Deutschland geförderte Steinkohle der billigeren Importkohle ein Tor geöffnet. In Hannover träumt man inzwischen von einem „Importkohleverstromungszentrum“. Wilhelmshaven ist dabei als Standort für ein weiteres 700 MW-Kraftwerk gut im Rennen. Denn in Wilhelmshaven wird ein Kraftwerk „im alten Stil“ eher realisierbar sein als in Emden, Cuxhaven, Bremerhaven.

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