Nationalpark
Feb 272002
 

Nationalpark auf dem Prüfstand

Die Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission in Brüssel hat eine Beschwerde des Watten-Rates Ostfriesland gegen das novellierte Gesetz zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer angenommen und wird diese jetzt bearbeiten.

Vertreter des Watten-Rates hatten die Eingabe im Dezember 2001 persönlich auf Einladung der Kommission vorgelegt. Kern der 40seitigen Beschwerde sind Verstöße gegen das geltende EU-Gemeinschaftsrecht. Der Schutzstatus von 87 Einzelflächen an der ostfriesischen Küste und auf den Inseln sei durch die Gesetzesnovelle so verschlechtert worden, dass mit der Beeinträchtigung von Natura-2000 Flächen gerechnet werden muss. Vogelschutzgebiete und Gebiete nach der EU-FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat) seien für die touristische Nutzung aus dem Nationalpark herausgenommen worden. Dazu zählen neue Badestrände auf schutzwürdigen Flächen bei Greetsiel und Bensersiel oder die Zerstörung eines EU-Vogelschutzgebietes durch einen illegal gebauten Golfplatz auf Langeoog.
Der Watten-Rat wirft dem Land Niedersachsen vor, durch den Druck der Tourismuslobby den Nationalpark (ohne eine vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung) zu einem Freizeitpark mit Naturschutzanstrich entwickelt zu haben, der den Namen Nationalpark nicht mehr verdiene. (Pressemitteilung des Watten-Rates vom 18.2.02)

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