Ohne Konzept
Busfahren – abenteuerlich wie in der Frühzeit der Bahn
Wer in Wilhelmshaven auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist und gleichzeitig Sonntags und auch mal Abends unterwegs sein will, braucht gute Nerven und viel Zeit.
Wilhelmshaven von seiner großstädtischen Seite. Ein Bericht von Britta Petrick und Andrea Hepper. Die Geschichte eines Versuchs, eine der „Sehenswürdigkeiten“ der Stadt Wilhelmshaven per Bus zu erreichen: Wir, das sind Andrea und Britta, erwarteten kürzlich Besuch aus Oldenburg. Ziemlich geschlaucht erreichte unser Bekannter an einem Samstag gegen 21.30 Uhr den Hauptbahnhof in Wilhelmshaven. Nun musste unser Besuch mit der Linie 1 zum Bismarckplatz fahren. Dieser Bus fuhr erst um 22.00 Uhr los. Da wir in der Nähe des Rathauses wohnen, war es erforderlich, am Bismarckplatz in die Linie 2 umzusteigen. Unser Bekannter war sehr verärgert, daß er ganze 30 Minuten warten mußte. Aber schließlich hatte er unser Haus endlich um Viertel vor elf erreicht.
Aufgrund des schönen Wetters wollten wir am darauffolgenden Sonntag zum Südstrand fahren. Da wir weder Auto noch Räder zur Verfügung hatten, wollten wir den Bus nehmen. Leider verpaßten wir ihn, weil der Busfahrer sich – wie schon öfter – nicht an die Fahrtzeiten hielt. Der Bus war zu früh, war weg und sonntags muß man bekanntlich lange Wartezeiten auf sich nehmen. Wir warteten. Was für ein Glück, daß uns unser Bekannter nicht Heiligabend besucht hat.
Wer nach 20.00 Uhr vom Südstrand zum Hauptbahnhof will, muß u.U. eine Stunde warten. Leider bedarf es Zeit und Geduld, wenn man Fremden unsere „schöne“ Stadt am Meer präsentieren möchte. Dieser Zeitaufwand steht ganz im Gegensatz zur folgenden Aussage von dem Stadtbaurat Heinz K. Prottengeier, der nämlich sagte: …. daß sich „Wilhelmshaven als eine Einkaufsstadt ohne Zeitverlust präsentieren wird.“ (aus Zeitung zur Neugestaltung der Innenstadt 17.05.1986.) Zitat: „Für die öffentlichen Verkehrsmittel sind, soweit erforderlich, verkehrslenkende Maßnahmen zu ergreifen, die ihre Schnelligkeit, Dichte und Attraktivität verbessern.“ (SPD Wahlprogramm 1980)
Nachtschwärmer haben es besonders schwer, ab 0.30 Uhr ist es für Voslapper nicht mehr möglich, billig und sicher ihre Wohnung zu erreichen. Allerdings: Falls man in einer Kneipe etwas vergessen hat, kann man kurz vor 1.00 Uhr noch mal zurück in die City.
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