Mit Abstand solidarisch
Mai 012020
 

Leave no one behind: Wilhelmshavener*innen bekunden weltweite Solidarität

Wilhelmshavener*innen appellieren zum 1. Mai für weltweite Solidarität. Foto: Gegenwind

(iz) „Solidarisch ist man nicht alleine“ lautet das Motto der diesjährigen Veranstaltungen zum 1. Mai. Bundesweit gab es statt Versammlungen online-Kundgebungen, die vor allem Solidarität mit Beschäftigten in „systemrelevanten“ Berufen zum Inhalt hatten. In Wilhelmshaven gab es eine kleine (unter den geltenden Sicherheitsvorschriften durchgeführte) Solidaritätsveranstaltung für Menschen, die wir bei allen eigenen Problemen nicht vergessen sollten.

Erstmals seit Jahrzehnten fanden die Kundgebungen zum 1. Mai bundesweit nicht mit vielen Menschen im öffentlichen Raum statt, sondern, mit den heute verfügbaren Kanälen, ausschließlich online, denn angesichts der Corona-Krise gilt es, größere Ansammlungen von Menschen weiterhin zu vermeiden. So musste auch das Maifest beim Pumpwerk in diesem Jahr entfallen.

Passend zur aktuellen Entwicklung in der Lebens- und Arbeitswelt gilt die Solidarität „ den Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern, in den Pflegeeinrichtungen, bei der Polizei, bei den Gesundheitsämter, in den Betrieben sowie den Verwaltungen aber auch mit den Beschäftigten, die sich aufgrund der Pandemie in Kurzarbeit befinden“, erklärte Dorothee Jürgensen, DGB-Regionsgeschäftsführerin Oldenburg-Ostfriesland.so Jürgensen. Ziel muss es sein, dass die aus der Krise entstandene besondere Wertschätzung der „systemrelevanten“ Berufe sich dauerhaft in angemessener Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen niederschlägt und nicht wieder in Vergessenheit gerät, wenn die Lage sich wieder normalisiert.

Leave no one behind

Darüber hinaus gilt es aber auch, die Menschen nicht zu vergessen, die europa- und weltweit durch Kriege, Verfolgung und Vertreibung ihr Zuhause verlassen mussten, in überfüllten Flüchtlingslagern dahinvegetieren und jetzt dort durch das Corona-Virus zusätzlich betroffen und besonders gefährdet sind. Aus Solidarität mit diesen Menschen trafen sich am 1. Mai spontan einige Wilhelmshavener*innen, um mit Transparenten und Redebeiträgen auf die Situation der Geflüchteten aufmerksam zu machen. In den Beiträgen wurden beispielhaft die Flüchtlingslager in Bangladesh genannt, in denen Hunderttausende aus Myanmar vertriebene Rohynga zusammengepfercht sind. Kutupalong ist mittlerweile mit über 700.000 Bewohner*innen das größte Flüchtlingslager der Welt. Nach dem Brand in einem 10fach überfüllten Lager auf Samos vor wenigen Tagen wurden die nun obdachlosen Bewohner*innen noch von der Polizei drangasaliert.

Treffpunkt der kleinen Kundgebung war der Köbis-Reichpietsch-Platz (Göker-/ Ecke Rheinstraße), dessen (inoffizielle) Namensgeber historisch mit der Arbeiter*innenbewegung verbunden sind. Zudem bietet er ausreichend Platz, um gemäß den aktuellen Auflagen ausreichend Abstand voneinander zu halten – das war den Teilnehmer*innen wichtig, die sich auch mit Mund-Nasen-Bedeckungen schützten. „Auch mit Abstand können wir uns solidarisch zeigen“, sagte eine Sprecherin.

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