Männergewalt 2
Nov 021992
 

Wann ist der Mann ein Mann?

(noa) Der Verein “ Männer gegen Männergewalt“, als dessen Vertreter Burkhard Oelemann im Pumpwerk auftrat, ist der einzige derartige Verein in ganz Europa. Männer, die sich an den Verein wenden, sind gewalttätig und wollen etwas dagegen tun. Man braucht nur regelmäßig die WZ zu lesen, um zu wissen, daß in Wilhelmshaven prozentual ebenso viele gewalttätige Männer leben wie in anderen Städten. Ein Bedarf an einer Institution wie diesem Hamburger Verein besteht hier mit Sicherheit auch.

Der GEGENWIND fragte Hartmut Steinhauer, Teilnehmer an der Podiumsdiskussion im Pumpwerk und Leiter des Männergesprächskreises an der Evangelischen Familienbildungsstätte, nach entsprechenden Möglichkeiten für Männer in Wilhelmshaven. Er bestätigte uns, daß Männer in Gegenwart von Frauen Schwierigkeiten haben, über ihr Mannsein zu sprechen. So ist der Männergesprächskreis auch entstanden: „Er ist aus einem Gesprächskreis für Paare hervorgegangen , den Doris (D. Steinhauer, Leiterin der Evang. Familienbildungsstätte; d. Red.) und ich zusammen gemacht haben. Und da haben hauptsächlich die Frauen geredet. Nur wenn wir die Gruppe für bestimmte Themen getrennt haben und die Männer mit mir zusammen in einem anderen Raum waren, sprachen sie über sich. Nach dieser Erfahrung habe ich den Männergesprächskreis angeboten.“ In dieser Gruppe thematisieren die Teilnehmer ihr Bild vom Mann und sprechen darüber, wie sie sich selbst als Männer sehen.
Die Veranstaltung wird regelmäßig im Kursprogramm der Familienbildungsstätte angeboten und läuft jeweils ein Trimester lang. Manche Männer nehmen für diesen Zeitraum daran teil, aber es gibt auch Teilnehmer, die seit Jahren immer wiederkommen. Bislang ist die Frage der Gewalt noch nicht Thema gewesen.
Eine Therapie, wie Männer sie in Hamburg bei „Männer gegen Männergewalt“ in Anspruch nehmen können, kann dieser Gesprächskreis nicht bieten. Zwar hat Hartmut Steinhauer vor, das Thema Gewalt künftig anzusprechen. Doch: „Für eine Arbeit wie in Hamburg braucht man professionelle Therapeuten. “ Hier sind die Träger der freien Wohlfahrtspflege aufgefordert, ein Angebot zu schaffen.

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