Leserbriefe unveröffentlicht
Sep 271996
 

Ihr Schreiben können wir nicht veröffentlichen...

Unveröffentlichte Leserbriefe zu ‘Wilhelms wahnsinnige Erben’

Das Buch von Handlögten/Venske sorgte nicht für den von den Verfassern erwarteten Wirbel. Das lag zum einen daran, daß viele WilhelmshavenerInnen über die geschilderten Fälle durchaus informiert waren (unter anderem durch den GEGENWIND), zum anderen aber auch daran, daß seitens der Politiker und anderer Interessenten das Buch und die darin geschilderten Fälle einfach totgeschwiegen wurden: Buchhändler weigerten sich, das Buch zu verkaufen usw.

In der WZ erschienen zu unserer Überraschung mehrere Anzeigen, die für den zweiten Teil des Dreckigen Sumpfs warben. Auch ließ es sich WZ-Chef Jürgen Westerhoff nicht nehmen, einen Kommentar zum Dreckigen Sumpf 2 zu veröffentlichen. Der Kommentar war in der gewohnten Plattheit und Niveaulosigkeit verfaßt. Wie zu erwarten, gab es auch Leserbriefe zu dem Buch – und hier lief die WZ wieder ins bekannte Fahrwasser: “Ihr Schreiben vom 26.August 1996 können wir leider aus presserechtlichen Gründen nicht veröffentlichen.”
Dem GEGENWIND liegen vier Leserbriefe vor, die von der WZ nicht oder nur teilweise veröffentlicht wurden.
Einige Auszüge aus den nicht veröffentlichten Leserbriefen:
“Mit einigem Erstaunen las ich am Montag, den 19.8. im Jeverschen Wochenblatt sowie am heutigen Dienstag, den 20.8., in der WZ jeweils einen Artikel zu dem eben erst herausgekommenen Buch der Autoren Handlögten und Venske. Inhaltlich sind beide Artikel gleich, beide weisen den Wahrheitsgehalt entschieden zurück, ohne auch nur einen einzigen Gegenbeweis zu erbringen.”
“Jürgen Westerhoff als Robin Hood freiheitlicher Meinungsbildung. Was er dem Autorengespann Handlögten/Venske ankreidet, beherrscht er selbst mit Bravour. Als Redakteur der einzigen Tageszeitung vor Ort und Sprachrohr seines Verlegers Adrian verteidigt er den roten Filz bis vor die Tür des Verlagshauses. Nicht ins Bild passende Meinungen und Tatsachen werden wider besseres Wissen als ‘wahrheitswidrige Behauptungen, diffamierende Spekulationen und verdrehte Sachdarstellungen’ abgetan.”

Eine Frage von Anstand und Ehre

In drei Leserbriefen wird auf den im Dreckigen Sumpf 2 geschilderten Unfall des Oberstadtdirektors vom 3.Juli 1991 eingegangen, bei dem er ein 15jähriges Mädchen anfuhr, fragte ob etwas passiert sei und dann mit der Bemerkung: “Ich habe keine Zeit, ich muß dringend ins Amt.” davon fuhr.
“Das, was seinerzeit dem Oberstadtdirektor passierte, kann jedem von uns wider- fahren. Doch wie man damit umgeht, ist wohl eher eine Frage von Anstand und Ehre. Entweder man hat sie oder man hat sie nicht.”
“Ein Politiker, der solches Verhalten zeigt, hat meine Achtung vollkommen verloren. Wie kann ich ihm noch richtige Entscheidungen über das Wohl und Wehe einer ganzen Stadt zutrauen, wenn er schon in solchem Einzelfall versagt? (…) Ich wünsche mir viele verantwortungsbewußte und aufmerksame Bürger, die den Mut finden, auf Mißstände und Unehrlichkeiten laut hinzuweisen, damit unsere Politiker gezwungen werden, ihre Westen wirklich rein zu halten.”
“Guten Morgen, Herr Sonnemann. (…) Vorhang auf zum ‘Dreckigen Sumpf”, dritter Akt.”

Sorry, the comment form is closed at this time.

go Top