Leserbriefe
Jan 252006
 

Leserbriefe:

„WHO IS WHO“ beim GEGENWIND?

Habe ich da die Ankündigung eines Ratespiels verpasst? Wann ist Einsendeschluss, und was kann man gewinnen?

(cs) Schon seit längerer Zeit frage ich mich, wer oder was sich eigentlich hinter den rätselhaften Kürzeln im einleitenden Teil der Gegenwind-Artikel verbirgt.
Bisher dachte ich, daraus könne man – verbunden mit dem Impressum – den Autor des jeweiligen Beitrages ableiten. Das ist aber immer öfter auch ausgewiesenen Um-die-Ecke-Denkern nicht mehr möglich. Unschwer zuordnen kann man (ub), (hk) oder (iz). Selbst (red) scheint entschlüsselbar. Schon anspruchsvoller, aber auch nicht unlösbar ist dagegen (noa). Aber wer in Dreiteufelsnamen verbirgt sich hinter (jes) oder (jm) ? Liebe (red), Aufklärung tut Not!
Neuerdings taucht zudem immer öfter (jt) auf. Der erschließt sich dem regelmäßigen Leser leicht (alle, die lieber selbst raten wollen, bitte nicht weiterlesen!) als Ratsherr Joachim Tjaden. Der schreibt auch gern mal einen Leserbrief oder berichtet über seine neue Wählergemeinschaft – wie in der aktuellen Ausgabe 213. Gleich 4 Beiträge können wir da von ihm lesen; denn nicht zu vergessen die Kolumne „ACKIS Rundschlag“. Nix dagegen, solange er das unter seinem vollen Namen und damit als Gastautor identifizierbar tut. Lese ich nun aber auch noch das nicht erläuterte Kürzel (jt), beginne ich mich zu fragen, ob Acki Tjaden nun nicht mehr nur als Leserbriefschreiber, Gastautor und Kolumnist fungiert, sondern auch noch zum vollwertigen Redaktionsmitglied avanciert ist? Das wäre nur folgerichtig, immerhin ist er faktisch längst tragende Säule des schreibenden Gegenwind-Teams. Da kann nur die (Vorsicht, Lob!) erstaunliche Produktivität von (noa) mithalten. Wieso steht Tjaden dann aber nicht im Impressum? Kann das Kürzel (jt) gar der eher unbewusste Versuch sein, zu kaschieren, dass der Gegenwind zunehmend zum persönlichen Presseorgan von Tjaden mutiert? Kann man jetzt auch Leserbriefe mit Initialen unterschreiben, die trotzdem Chance auf Veröffentlichung haben? Oder handelt es sich nur um interne Vermerke fürs Archiv, die eine spätere Zuordnung der – nicht öffentlichen – Verfasser zu ihren Beiträgen erleichtern sollen? Fragen über Fragen für jemanden, der sich im Presserecht so gar nicht auskennt…..
Falls es sich doch um ein Preisausschreiben handeln sollte, teilt doch bitte nochmal die Spielregeln mit. Für mich wichtige Fragen: Wird auch freie Suggestion gewürdigt? Wie anders kann man Erfolg haben? Sind Fördermitglieder des Gegenwind-Vereins von der Teilnahme ausgeschlossen? Und last but not least: Was ist mit Theda? In der Hoffnung, mir mit diesem Leserbrief nicht gänzlich die Chancen auf den Hauptgewinn verdorben zu haben, verbleibe ich mit aufmunternden Grüßen

Claus Schulz
Weserstraße 33, 26382 WHV


Guten Morgen Sonntag???

Die in Wilhelmshaven ansässige „Guten Morgen Sonntag“-Redaktion veröffentlichte in ihrer Ausgabe Nr. 1/ 2006 als „Gespräch der Woche“ einen Bericht über eine in Wilhelmshaven lebende selbsternannte Kartenlegerin namens Brigitte Mengeler unter dem Rubrum „Nicht mit den Wimpern klimpern“.
Da war in dem Bericht u.a. folgendes zu lesen: „… Psychopathen mit krimineller Energie werden nach ihrer (Anm.: Frau Mengelers) Vorhersage die Bürger verunsichern. ‚Ich denke da an die ehemalige Jugendherberge, wo entsprechende Wohngruppen eingerichtet werden sollen; da ist nichts eingezäunt’“. ….
Angesichts einer derart unterstellenden, diskriminierenden Aussage der Kartenlegerin einerseits und der diesbezüglichen und insoweit erheblich schlimmeren, weil vor allem wohl unseriösen, verantwortungslosen Berichterstattung andererseits frage ich die „Guten Morgen Sonntag“-Redaktion, wer mit Frau Mengeler dieses redaktionelle Gespräch denn führte und wer das veröffentlichte Gespräch zuerst suchte: Die „Guten Morgen Sonntag“-Redaktion oder Frau Mengeler selbst?
Dagegen wirkt der Schluss des Berichts mit der Aussage der Kartenlegerin „Ich bin an meine Schweigepflicht gebunden“ nur noch wie ein hilfloser Versuch, eine wohl kaum aus den Karten gelesene, rein persönliche Meinung wiedergebende Bürgerverunsicherung bzgl. der von ihr geäußerten psychopathischen kriminellen Energie wieder auszubügeln. Was hat die Kartenlegerin eigentlich gegen zukünftige psychisch erkrankte BewohnerInnen der ehemaligen Jugendherberge? Ist es vielleicht die nicht sehr große räumliche Distanz zu ihrem Domizil in der Fritz-Reuter-Straße? Ihre geäußerten erheblichen persönlichen Aversionen gegen kranke Menschen haben jedenfalls nichts mit der Ausübung ihrer Tätigkeit des Kartenlegens zu tun.
Insgesamt ist der Bericht ein Beispiel dafür, wie man ihn so nicht hätte veröffentlichen dürfen, das hätte die „Guten Morgen Sonntag“-Redaktion in einer Redaktionskonferenz besprechen oder vielleicht schon vorher besser aus dem Kaffeesatz lesen können …

Hans-Günter Osterkamp
Peterstraße 79, 26382 Wilhelmshaven


Liebe Leute vom Gegenwind,

als langjähriges Mitglied und Vorstand der Wilhelmshavener Alternativen Liste und Förderer eurer Zeitung möchte ich zur Dezember-Ausgabe, in der ihr J. Tjaden, wie ich meine, recht unkritisch ein sehr breites Forum bietet, sich offensiv gegen links-orientierte Gruppierungen (WASG, PDS, Walli etc.) auszusprechen, folgende Stellungnahme mit der Bitte um Veröffentlichung in eurer nächsten Ausgabe vorlegen:
Nicht zuletzt seit dem Austritt von J. Tjaden aus der Walli wird von verschiedenen Seiten versucht, die Walli totzureden, bis hin zu übler Nachrede und persönlichen Beleidigungen.
Vielleicht haben wir nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich: mit den Menschen zusammen (nicht stellvertretend für sie), basisdemokratisch, Alternativen zu der gängigen Politik, wie sie seit Jahrzehnten in Wilhelmshaven (s. Dreckiger Sumpf, Wilhelms wahnsinnige Erben usw.!) praktiziert wird, aufzuzeigen und zu leben.
Nun – die Walli ist nicht tot. Wir als Personen leben ja noch und unsere Gedanken und Vorstellungen von einer veränderten und gerechten Gesellschaft, die wir in unserem Programm ausdrückten, existieren nach wie vor.
Dass wir gegen das Hafenprojekt sind, war und ist nur ein Aspekt. Meiner zugegeben unmaßgeblichen Meinung nach wird Wilhelmshaven hier die Arschkarte ziehen: Die Bürger der Stadt und der Region werden die damit verbundenen Umweltzerstörungen und Belastungen zu tragen haben, die Gewinne hieraus werden jedoch woanders eingesackt. Zweifelsohne, einige gut bezahlte Jobs, nämlich die der „Macher“, sind durch das Projekt soweit gesichert, Arbeitsplätze darüber hinaus werden jedoch bei einem modernen computergesteuerten Containerhafen bekanntlich nur sehr spärlich geschaffen und in der Region nach wie vor rar gesät bleiben (bei einer Investitionssumme – aus Steuergeldern wohlgemerkt – von acht- bis neunhunderttausend Euro ein Tropfen auf den heißen Stein; in Wilhelmshaven suchen etwa zehntausend Menschen einen Arbeitsplatz!).
In seinem Leserbrief in der Dezember-Ausgabe des Gegenwind schreibt J. Tjaden, dass sein Beitritt zur WSAG unter massivem Protest der Walli-Mitglieder stattfand.
Unsere Einwände richteten sich nicht in erster Linie gegen seinen Beitritt als solchen, sondern gegen die Aussage, in den verbleibenden Mitgliederinnen und Mitgliedern sowie Unterstützerinnen und Unterstützern der Walli gleich ein adäquates Wählerpotential zu haben (s. Gegenwind vom März 2005). Dies empfand die Mehrheit von uns als undemokratisch und als Übergriff und Instrumentalisierung. Zu Recht, wie ich im Nachhinein meine, ist J. Tjaden doch inzwischen wieder aus der WASG ausgetreten. Dass wir ihm nicht unkritisch überallhin gefolgt sind, nahm er meines Erachtens zum Anlass, die Walli zu verlassen. Weiß er, außer dass er im Rat der Stadt bleiben will, überhaupt noch, wo er politisch hinwill? Geht es ihm noch um Inhalte oder vielleicht doch nur um persönliche Profilierung?
Ob die WASG, die in der Tat in ihren politischen Aussagen

♦ Weg mit Hartz IV
♦ Schluss mit weiterer Privatisierung und dem Verhökern von Volkseigentum
♦ die Unterwerfung des Menschen unter die Interessen der Wirtschaft lehnen wir ab
♦ Arbeitslose dürfen nicht für jeden Lohn an jedem Ort in jede beliebige Arbeit gepresst werden
♦ Demokratie ist grundsätzliche Voraussetzung für eine gerechte, menschenwürdige und friedliche Gesellschaft usw.,

von allen demokratischen Parteien den Vorstellungen der Walli noch am nächsten ist, in der Lage sein wird, das umfangreiche Arbeitspensum und die Themenvielfalt für eine wirkungsvolle kommunale Politik zu leisten, wird sich zeigen.
Ohne seine wahrhaft engagierte Arbeit schmälern zu wollen – J. Tjaden versucht, mit derlei Aussagen und seinem Agieren links-ökologische, oppositionelle Potenziale zu schwächen, statt dazu beizutragen, sie durch ein breites Bündnis zu stärken. J. Tjadens neu gegründete Gruppierung BASU (Bildung, Arbeit, Soziales, Umwelt) umfasst erst einmal nur Schlagworte ohne inhaltliche Aussage.
Wer sollte schon auf einen Zug aufspringen wollen, von dem man nicht weiß, wohin er fährt? Besser mit dem “Langsamsten“ (um Tjadens Terminus zu verwenden) in die richtige Richtung als mit Volldampf in die verkehrte!
Ich meine: Nur gemeinsam (ein Jeder nach seinem Vermögen) werden wir etwas ausrichten können, wollen wir die starren politischen Strukturen auch nur ein Stück weit aufbrechen.

Karl-Josef Dellwo
Wilhelmshavener Alternative Liste

P.S. Ob der Durchbruch zum Bau eines neuen Jugendzentrums in WHV-Nord wirklich so positiv für die dortige Jugend wird, kann man anzuzweifeln. Erstens wird den Jugendlichen etwas vorgesetzt, statt mit ihnen zusammen etwas in ihrem Sinn zu erarbeiten, und zweitens geben die Stadtoberen wieder etwas in private Hände, was eigentlich ihnen obliegt. Zu befürchten ist, dass die Jugendlichen und auch die Stadt sich zur Führung und Unterhaltung des Jugendzentrums den Bedingungen des Eigentümers werden unterordnen müssen; dies gilt sowohl für die Aktivitäten der Jugendlichen als auch für die dann zu entrichtende Miete.

 

Sorry, the comment form is closed at this time.

go Top