Leserbrief
Jan. 261994
 

Betreffend „Gegenwind“ Dezember 1993

Diese Zeilen schreibe ich Euch als (noch) relativ unbekannter Leser, obwohl ich es langsam satt habe, mich mit politisch verirrten Zeitgenossen auseinanderzusetzen. „Papier ist geduldig“ ,dieses geflügelte Wort dürft Ihr getrost auch für Euer Pamphlet „Gegenwind“ in Anspruch nehmen. Ich will auch gar nicht einzelne Artikel, Passagen oder Zeilen kritisieren (dazu ist mir meine Zeit doch zu Schade) sondern allgemeines zu Eurer lustigen Lektüre (die ich übrigens im „Liner“ kennenlernen mußte) anmerken. Ein Sozialismus marxistischer Prägung in letzter Konsequenz ist, war und bleibt satanisch.
Eine Weltanschauung, die nur (oder zu allererst) wirtschaftliche Aspekte dem menschlichen Dasein zu Grunde legt darf keine Verbreitung mehr auf dieser Welt finden, sie ist zutiefst unmoralisch. Es gibt gerade in der heutigen Zeit, deren Dekadenz zum Himmel schreit, zahlreiche Werte für die es lohnt zu leben. Der marxistische (unbelehrbare) Geist leugnet alles, was mit Religion, Seele, Individuum und auch Moral verbunden ist. Gerade diese Werte, Moral und z.B. Religion sind wesentlich wichtiger als „das Kapital“, sie geben Hoffnung auch in schier ausweglosen Situationen, die Jenseits von „Kapital“ und Ökonomie liegen. Ich könnte noch seitenlang über Hoffnung in ausweglosen Situationen der Menschheit philosophieren, das würde aber nur meine Energie strapazieren. Mir ist in der heutigen Zeit die in jeder Weise und auf alle erdenkliche Art nach Hilfe schreit, ein sogenannter „Neonazi“, mit dem Gehirn eines Spatzen und dem Gemüt eines Fleischerhundes ausgestattet, immer noch lieber und ehrlicher als diese sozialistischen Spinner Eurer Couleur die im luftleeren Raum vegetieren. Die Alternative heißt nicht Sozialismus oder Barbarei sondern Vernunft statt sozialistischer Barbarei. Diese Zeilen dürft Ihr komplett (und nur komplett) veröffentlichen, auch wenn es bei den meisten von Euch schon zu spät ist.

Volker Graw

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