Leserbrief 3

Ein guter Rat

Liebe Gegenwind-Redaktion,
über Eure Stellungnahme zum Leserbrief von Roland Rath habe ich mich sehr geärgert. Es ist für mich von untergeordneter Bedeutung, ob Roland Rath gesagt hat, er wolle nur wegen eines Sitzes im Jugendhilfeausschuß in den Vorstand des Stadtjugendringes. Wie Ihr selbst einräumt, steht hier Aussage gegen Aussage und damit wäre es nach dem Abdruck des Leserbriefes genug gewesen.In Eurer Stellungnahme stört mich die Namensnennung ohne Anrede und Vornamen und der Hinweis auf die von Roland Rath erwartete „Lobhudelei“. Woher wißt Ihr von seiner Erwartung?
Für mich wird hier eine Abwertung der Person deutlich, die nicht mehr zu einer sachlichen Auseinandersetzung gehört.
Weiterhin finde ich den Vergleich mit der Anzeigenpraxis in der gewerblichen Presse lächerlich. Ihr wißt genauso gut wie ich, daß der Gegenwind auf einer anderen wirtschaftlichen Basis steht als die gewerbliche Presse.
Am schlimmsten finde ich, daß auf den Leserbrief überhaupt eine Stellungnahme erfolgt ist. Es wäre guter journalistischer Stil gewesen, die Aussagen von Roland Rath unkommentiert stehen zu lassen. Ob er neben der Arbeit im Jugendhilfeausschuß auch noch weitere Arbeit im Vorstand des Stadtjugendringes leistet, wird in seiner Amtszeit deutlich werden – diese zu bewerten wäre dann einen Bericht im Gegenwind wert.
Wenn Ihr auf Leserbriefe, die Euren Aussagen entgegenstehen, mit „Richtigstellungen“ und Abwertungen reagiert, erstickt Ihr die Auseinandersetzung, die der Gegenwind in dieser Stadt nun gerade fördern will.
Ich wünsche mir und Euch, daß Ihr künftig gelassener mit kontroversen Reaktionen umgeht.

Mit freundlichem Gruß

Hans-Joachim Stolze