Leserbrief 1
Jun 071993
 

Im „Gegenwind“, Mai 1993, steht in dem Artikel „Schattenlicht“, daß Erich Fetting Männer in Schutz nimmt, die sich sexuell an Kindern vergreifen, und daß dies eine „verquere“ Äußerung sei. Anbei übersende ich Ihnen eine Ablichtung des Leserbriefes aus der WZ, den Sie heranzogen, um mir Falsches zu unterstellen. Ich habe in ihm konsequent als Fazit eines Theatergespräches, in dem wie üblich, den Kern der Sache umgehend, oberflächlich geschwafelt wurde, erklärt, daß Väter, die einem Hang entsprechend Verbrechen begehen, in unserer Gesellschaft nicht weiterleben dürfen. Ihre Artikelschreiber (iz/ub), die den Leserbrief offenbar nicht richtig lesen und deuten können, oder ihn, eigentlich deutlich ablesbar, absichtlich verlogen umdichtend darstellen, dokumentieren in dieser diskreditierenden Absicht wiederum das übliche erschreckende Verhalten junger Menschen Alten gegenüber, wenn diese nicht in ihrem Floskelvokabular genau mittönen.Wenn man dem „Gegenwind“ in seinem immer sich präsentierenden Kampf um Gerechtigkeit noch allgemeine Beachtung und Glaubenschenken soll, haben iz und ub im nächsten Heft eine Richtigstellung meiner klaren Ablehnung gegenüber krankhafter, verhaltensgestörter oder verbrecherischer Väter lt. Leserbrief wiederzugeben und ihre Lügen zu widerrufen, bevor u.U. ich mich gezwungen sehe, gerichtliche Schritte wegen Beleidigung meiner Person zu unternehmen.
Sollten Sie durch Vernunft die Angelegenheit in meinem Sinne in Ordnung bringen, bin ich auch in meiner mir bis jetzt Treu gebliebenen Weise bereit, Gespräche zu führen, wenn sie zur Aufklärung von Diskrepanzen zwischen alt und jung erwünscht werden. Von Generationsmitgliedern, die vier Regierungssysteme in herrlicher Gemäßheit und andrerseits in Ungeheuerlichkeiten erlebten, gibt es nicht mehr viele. Die heutige Ehrhardsche Wirtschaftswundergeneration hat, wie immer wieder festzustellen ist, von anderen Verhältnissen als denjenigen, in denen sie ständig selbstherrlich leben kann, wenig oder kaum eine Ahnung. Für ein anständig geführtes, verantwortungsbewußtes Leben gehört auch die wahre, und nicht eine oktroyiert verlogene Kenntnis von naher Vergangenheit. Die heutige Erziehung und Bildung mit der ständigen Entscheidungsbetonung des Ichs vom Kinde angefangen, machen andrerseits Erkenntnisgewinnung schwierig. Wenn sie aber dennoch vermittelt werden kann, herrscht stets Bereitschaft und Eindruck.
Ein „Querdenker“, der aber für die vielen Falschdenker sich nur als Richtigdenker fühlen kann,

Erich Fetting, Wildvangweg 1, WHV


Herr Fetting hat kurz nach Erscheinen des „Schattenlicht“-Artikels telefonisch mir gegenüber seinen Unmut über die Formulierung „verquere Gedanken“ in Bezug auf seinen WZ-Leserbrief geäußert. In einem sachlichen Gespräch, in dem Herr Fetting uns noch nicht „absichtlich verlogene Umdichtung“ unterstellte, habe ich ihm erläutert, daß (u. a. durch den von ihm verwendeten Begriff „Abartigkeit“) sein Brief für uns den Tenor erhielt, die Täter seien krank und eher die seltene Ausnahme. Gleichzeitig habe ich ihm angeboten, in einem Brief an den GEGENWIND selbst richtigzustellen, wenn sie von ihm anders gemeint waren, wovon er hiermit wohl Gebrauch gemacht hat. -iz-

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