Kurdistan
Jun 101991
 

Aufruf zur Veranstaltung am 26. Juni im Pumpwerk:

Vergeßt die Kurden nicht!
Das Schweigen tötet sie!

Das traditionelle Siedlungsgebiet der KurdInnen erstreckt sich über Teile von fünf Staatsgebieten: Insgesamt über 20 Millionen KurdInnen leben in der Türkei, im Irak, Iran, Syrien und im sowjetischen Armenien. Ein eigener Staat jedoch bleibt ihnen bis heute verwehrt.

Immer wieder waren die Kurden Opfer von Unterdrückung und Verfolgung. So leben denn auch Hunderttausende von kurdischen Flüchtlingen unter anderem in Westeuropa, vor allem in Schweden, Deutschland und Frankreich.

Die Geschichte der kurdischen Autonomiebestrebungen stellt sich als eine Geschichte enttäuschter Hoffnungen dar. Weder wurde der von den Siegermächten des ersten Weltkrieges zugestandene freie Staat Kurdistan verwirklicht, noch löste das irakische Hussein-Regime sein Autonomie-Versprechen von 1970 ein.

Im Iran-Irak-Krieg 1980-88 baten viele kurdische Zivilisten aus Furcht vor Verfolgung im eigenen Staat jeweils die Gegenseite um Asyl. Die Regierungen machten sie zu Kriegsgefangenen und missbrauchten sie als Tauschobjekte für ihre gefangenen Soldaten.

Im März 1988 starben bei den Giftgasangriffen auf die kurdischen Familien in Halabja, im Nordosten des Irak, Tausende von Menschen. Tausende wurden verletzt. Die Welt schwieg zu der mörderischen Vertreibung durch Saddam Hussein.

Auch nach dem Golfkrieg löste die Verfolgung der aufständischen Kurden im Irak erst spät Reaktionen der übrigen Welt aus, die jedoch zum Sturz des Diktators aufgefordert hatte. In den mittlerweile errichteten Schutzzonen sehen die Menschen überhaupt keine Zukunft. Vor dem Hintergrund dieser Geschichte erscheint das in den Verhandlungen zwischen Kurdenführern und der irakischen Regierung erkämpfte Autonomieversprechen wenig glaubwürdig.

Mit unserer Veranstaltung möchten wir die Hintergründe der kurdischen Geschichte durchleuchten, die Probleme und Perspektiven der gegenwärtigen Situation aufzeigen und diskutieren. Dazu gehört auch die Unterdrückung der KurdInnen in der Türkei, wo sie nichts in ihrer Sprache veröffentlichen dürfen. Auch international gibt es keine Anerkennung der KurdInnen als Volksgruppe. Das heißt, daß sie auch in Deutschland nicht ihren kurdischen Namen, sondern einen türkischen Namen führen müssen.

Wir planen weitere Aktivitäten und hoffen, Euch/Sie zur Mitarbeit anregen zu können!

Die Veranstalter

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