Kundenwoche bei Lidl
Okt 272005
 

Einschüchterung

Vom 19. bis zum 24. September war „Kundenwoche“ bei Lidl. Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) rief die Kundinnen und Kunden auf, den Lidl-Beschäftigten den Rücken zu stärken.

Laut ver.di haben die VerkäuferInnen, KassiererInnen und LageristInnen von Lidl das bitter nötig, denn die Arbeitsbedingungen dort sind nicht gut. Es herrscht große Arbeitshetze, die die Beschäftigten krank macht; wer krank wird, läuft jedoch Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren. Kündigungsgründe werden dann einfach erfunden. Das „Schwarzbuch Lidl“ von Andreas Hamann und Gudrun Giese, herausgegeben von ver.di, ist voll von Beispielen für derlei Machenschaften.
Einen Schutz gegen Arbeitgeberwillkür könnten Betriebsräte sein. Doch der Konzern verhindert gezielt die Bildung von Betriebsräten – „von bundesweit 2600 Lidl-Filialen gibt es nur in 8 Filialen eine gewählte Arbeitnehmervertretung“, stellt ver.di fest.
Während der Kundenwoche standen ver.di-Mitglieder zeitweise vor den Lidl-Märkten in Wilhelmshaven und verteilten Solidaritätskarten an die Kunden, die diese unterschrieben und den Beschäftigten gaben. Etwa 600 dieser Karten kamen auf diesem Wege bei den Lidl-KollegInnen an.
Ein Kartenverteiler berichtet, dass während seiner „Schicht“ ein Herr im Nadelstreifenanzug vorfuhr und mit den Beschäftigten des Marktes sprach. Kurz darauf kam eine Kollegin zu den Gewerkschaftern raus und bat sie (reichlich verlegen), die Aktion zu beenden – es sei doch alles in Ordnung im Betrieb. So läuft das bei Lidl! (noa)

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