Kommentar „Moin. Wagner“
Feb. 012012
 

"Moin. Wagner"

So locker-flockig wie seine ersten Wahlkampfplakate kommt Wilhelmshavens neuer Oberbürgermeister daher. Und „extrem dynamisch“, wie Michael Diers es im Radio-Jade-Neujahrsgespräch ausgedrückt hat, ist er „jeden Tag vom Aufstehen bis zum Zu-Bett-Gehen“ unterwegs, „um Wilhelmshaven besser zu machen“. War sein Vorgänger damals zu Beginn seiner Zeit als OB eigentlich auch so umtriebig?

Menzel hat jedenfalls auch eine Menge getan, um Unternehmen für den Standort Wilhelmshaven zu interessieren, um Arbeitsplätze hierher zu holen. In diesen 25 Jahren gingen mehr Arbeitsplätze verloren, als neu geschaffen wurden. Augenblicklich hat es den Anschein, als hätte Wagner mehr Erfolg als Menzel. Angesichts der bevorstehenden Inbetriebnahme des JWP ist das auch zu erwarten. Ob Wilhelmshaven am Ende von Wagners Amtszeit besser dastehen wird als heute (so seine eigene Prophezeiung beim DGB-Neujahrsempfang), das werden wir dann beurteilen können.

Außer „umtriebig“ fällt mir bei Wagner noch ein anderes altmodisches Wort ein, nämlich „leutselig“. Beim DGB war er mit allen möglichen Leuten schon per du. Als er von der „Großen Koalition aus Verwaltung, CDU und SPD“ sprach, fiel sein Blick auf Peter (Sokolowski, Ratsherr Bündnis 90/Die Grünen), und er bezog ihn in diese Umarmung mit ein, natürlich mit „du“ und „Peter“. Keine Ahnung, wie es Peter Sokolowski dabei ging – mir an seiner Stelle wäre das nicht angenehm, aber in einer solchen Situation ist es auch nicht so einfach, sich abzugrenzen.

Wagner schwitzt etwas aus wie „Wir wollen doch alle dasselbe…“ Stimmt: Wir wollen alle ein besseres Wilhelmshaven. Aber wir haben alle recht unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein besseres Wilhelmshaven aussehen kann und wie wir das erreichen. Anette Nowak

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