Jugend- und Familienhilfe
Aug 302006
 

…in Zeiten knapper Kassen

lautet der Titel einer Fachtagung am 19.09. und 20.09.2006, die von der Arbeitsgemeinschaft der Träger ambulanter Jugendhilfe in Friesland im Waisenstift Varel veranstaltet wird.

„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ – so steht es im Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG). Und weiter: „Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts … insbesondere junger Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen, Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen, Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen, dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen.“ Diese Hilfen in Form von pädagogischem und psychologischem Beistand werden u. a. von freien Trägern der Jugendhilfe angeboten. Das kostet Geld, und das ist bekanntlich knapp bei den kommunalen Haushalten. Mit den Entscheidungsträgern Ute Janssen vom Landkreis Friesland, dem Leiter des Wilhelmshavener Jugendamtes Carsten Feist sowie einem Vertreter des Celler Jugendamtes soll unter anderem die Frage „Welche hiesigen Angebote zum Wohl der Betroffenen sind vorhanden, notwendig, ausbaufähig, wünschenswert – aber in Zeiten knapper Kassen womöglich nicht realisierbar?“ diskutiert werden.
Mit den Berührungspunkten von Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie beschäftigen sich zwei kompetente Fachleute aus der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Wilhelmshaven: Dr. Michael Stern und Dr. Eugene Eppstein referieren zum Thema und diskutieren mit dem Publikum.
Der Bereich der schulischen Sozialarbeit ist dabei, sich zu etablieren und rückt stetig weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Welche Chancen und Möglichkeiten sich daraus für eine effiziente Jugendhilfepolitik ergeben können, wird am Dienstagnachmittag von den Schulsozialarbeiterinnen der hiesigen Schulen an Beispielen aus der konkreten Praxis dargestellt.
Beim Schwerpunkthema Familie soll den Teilnehmern durch unterschiedliche Zugänge erfahrbar gemacht werden, welche Fragestellungen und Situationen auf Betroffene zukommen können, die ihren individuellen Hilfe- und Unterstützungsbedarf realisieren wollen. „Familie im Dschungel der Jugendhilfe“ nennen die Veranstalter diesen Themenblock.
Seit 15 Jahren ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) in Kraft und bietet ein breites Spektrum pädagogischer Hilfestellungen. Aber ob ambulant oder stationär – auf die Vielzahl der unterschiedlichen Problemlagen zu reagieren, ist mitunter ein schwieriges Unterfangen. Soziale Dienstleistung braucht Fachlichkeit und zunehmend auch Managementkompetenz. Qualitätsmanagement bedeutet, komplexe Systeme zu planen, zu steuern und zu prüfen. Die Teile des Systems sind genauso bedeutsam wie das Umfeld. Ein systemischer Blick auf das Ganze erhöht die Wirksamkeit des Qualitätsmanagements.
Qualitätsmanagement umfasst auch die Sicherung von vorhandenen Standards und die Entwicklung von neuen. Dr. Harald Tornow ist Geschäftsführer des e/l/s- (entwickeln, lernen, sichern) Instituts und beschäftigt sich zu Beginn der Veranstaltung im Eingangsreferat mit der Qualität sozialer Arbeit. Die Tagung richtet sich vornehmlich an interessiertes Fachpublikum. Die Teilnahmegebühr beträgt für beide Tage 25 EUR und beinhaltet Getränke und Mittagssuppe. Ein Anmeldeformular versendet die SOS-Beratungsstelle in Varel, Bahnhofstraße 22, Tel: 04451-5117. (ub)

In der Arbeitsgemeinschaft der Träger ambulanter Jugendhilfe in Friesland haben sich zusammengefunden:
Freie Soziale Dienste Friesland e.V.
Gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit
Pädagogische Praxis für Kinder, Jugendliche und Familien „Lichtblick“
SOS Kinderdorf e.V.– Hilfeverbund Wilhelmshaven-Friesland
Sozialpädagogisches Zentrum Schortens
Waisenstift Varel Familienhilfen
Zentrum für Familie, Frauen und Jugend „Pusteblume“

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