Schützenhilfe
BUW, AKN und Ökopol gemeinsam gegen mehr PVC
(hk) Wer kennt sie nicht die unzähligen Artikel im Gegenwind, in denen sich die BUW mit der umweltschädlichen Produktionsweise bei der ICI auseinandersetzt. War die Unterstützung für die BI seitens der großen Umweltverbände bisher eher sporadisch, so stellt sich die Situation diesmal ganz anders dar.
Im Kampf gegen die jetzt anstehende Produktionserhöhung bei der ICI hat sich die „Aktionskonferenz Nordsee“ (AKN), unterstützt vom Institut für Ökologie und Politik (Ökopol), eingeschaltet.
Ökopol hat ein umfangreiches Papier „Einwendung gegen den Antrag der ICI Wilhelmshaven auf Erweiterung der Produktionsmenge“ erarbeitet, in dem Ökopol nicht nur die Gefährdungen der Gesundheit und der Umwelt darlegt, für den Erörterungstermin die Hinzuziehung weiterer Sachverständiger fordert, sondern schließlich die ICI zur Zurückziehung des Antrages auf Produktionserhöhung auffordert.
Die AKN sprach sich in einer ersten, als Presseerklärung verbreiteten Stellungnahme „mit Nachdruck gegen die·Pläne der ICI“ aus. Sie kündigte an, in dem Verfahren Einspruch einzulegen und auch alle weiteren rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Erhöhung der Produktion bei ICI zu verhindern. Die AKN weiter: „PVC ist ein Stoff der Chlorchemie, der Nordsee und Umwelt in extremer Weise vergiftet. Diese Schädigungen entstehen sowohl in der Produktion, als insbesondere auch dadurch, dass PVC als Deponieabfall ein jahrzehntelanges Risiko bleibt, oder bei seiner Verbrennung Giftstoffe freigesetzt werden.“
Die Schädlichkeit von PVC ist, so Peter Willers von der AKN zum GEGENWIND, ernsthaft nicht mehr im Streit. Mittelfristig gibt es daher nur eine akzeptable Lösung: den Ausstieg aus diesem Produktionszweig. Darum, so Willers weiter, mutet es geradezu zynisch an, daß sich die chemische Industrie nicht bereit findet, ihre Produktpolitik zu überdenken, daß sie stattdessen fragwürdige Recyclingangebote macht, die das Problem aber in keiner Weise lösen oder daß sie jetzt sogar – wie ICI – durchstartet.
Erörterungstermin:
Donnerstag, 8. November 1990
ab 10.00 Uhr
in der Stadthalle Wilhelmshaven
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