Gegen Reagan
Jun 011982
 

Demo am 9. Juni

Gegen Reagan – in WHV – für Frieden

Trotz der weltweit wachsenden Friedensbewegung und der Anfang Juni beginnenden UNO-Abrüstungskonferenz in New York will die NATO am 10. Juni eine Gipfelkonferenz in Bonn durchführen. Dazu wird auch US-Präsident Ronald Reagan erwartet.

WargamesSeine Teilnahme stellt nach Ansicht der Wilhelmshavener FB eine Demonstration gegen den ständig wachsenden Friedenswillen der Bevölkerung in Westeuropa, insbesondere der in der Bundesrepublik, dar. Die W’havener FB befürchtet, daß auf dieser Gipfelkonferenz die Entspannungspolitik beendet und weitere Aufrüstungsprogramme beschlossen werden sollen, und dies trotz der schon jetzt vorhandenen größten Atomwaffendichte der Welt in unserem Land. „Nicht zuletzt auch wegen der geplanten NATO-Nachrüstung mit atomaren Mittelstreckenraketen neuer Qualität wird Mitteleuropa im Konfliktfall ausradiert werden“, betonte Friederike Fischer, Sprecherin der WHVer FB. „Alle in neuerer Zeit bekanntgewordenen Vorschläge der US-Regierung zur Reduzierung landgestützter Interkontinentalraketen sind Ablenkungsmanöver vom NATO-Nachrüstungsbeschluß, der die eigentliche Bedrohung Mitteleuropas darstellt.
Die WHVer FB beteiligt sich deshalb an der internationalen Friedensdemonstration in Bonn, zu der über 300.000 Teilnehmer erwartet werden. Außerdem veranstaltet sie am Vorabend des Reagan-Besuchs u.a. eine Friedensdemonstration mit anschließender Kundgebung in W’haven .
Die Aktionen werden eingeleitet mit einem Friedensfest im „Schaardreieck“ am Montag, den 7. Juni um 20 Uhr, das die Musikgruppe „Druckknöpfe“ aus Hamburg gestalten wird.
Am Mittwoch, den 9. Juni, werden die Organisationen, die in der WHVer FB zusammengeschlossen sind, in der Marktstraße am 17 Uhr eine Mahnwache durchführen. Daran schließt sich eine Demonstration durch die Wilhelmshavener Südstadt mit einer Blumenniederlegung auf dem Synagogenplatz an. Die Demonstration beginnt um 18.30 Uhr in der Grenzstraße gegenüber der Stadthalle . Die Wilhelmshavener Bevölkerung ist zur Teilnahme aufgerufen. Beendet wird die Demonstration mit einer Kundgebung um 20 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz, an der sich folgende Redner beteiligen werden: Bürgermeister Kaiser, Ratsfrau Latendorf, Friederike Fischer (Friedensbewegung), sowie jeweils ein Kirchen- und Gewerkschaftsvertreter.

 

Erich Kästner

FANTASIE VON OBERMORGEN

Und als der nächste Krieg begann,
da sagten die Frauen: Nein!
und schlossen Bruder, Sohn und Mann
fest in der Wohnung ein .

Dann zogen sie, in jedem Land,
wohl vor des Hauptmanns Haus
und hielten Stöcke in der Hand
und holten die Kerle heraus.

Sie legten jeden übers Knie,
der diesen Krieg befahl:
die Herren der Bank und Industrie,
den Minister und General.

Da brach so mancher Stock entzwei.
Und manches Großmaul schwieg.
In allen Ländern gab‘ s Geschrei,
und nirgends gab es Krieg.

Die Frauen gingen dann wieder nach Haus,
zum Bruder und Sohn und Mann, und sagten ihnen, der Krieg sei aus!
Die Männer starrten zum Fenster‘ hinaus
und sahn die Frauen nicht an …

 

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