Friedenskultur
Aktivitäten der jeverschen Friedensinitiative
(elka) Elisa Kauffeld aus Sillenstede nahm als Delegierte der FI Jever an der Aktionskonferenz der Friedensbewegung in Tübingen vom 6. bis 8. Mai 1988 teil. Die rund 400 Teilnehmer von Friedensgruppen aus dem ganzen Bundesgebiet wurden zunächst auf einer Podiumsdiskussion auf die vielfältigen Themen und Fragen eingestimmt. Wichtige Schwerpunkte:
– Versöhnungsarbeit mit den östlichen Staaten durch Städtepartnerschaften, Austauschprogramme und Zukunftswerkstätten wie „Gemeinsames Haus Europa“.
– Aufklärungsarbeit vor Ort gegen die offensiv orientierten Miliitärdoktrinen der NATO, gegen die geplanten Kompensationsmaßnahmen für die abzubauenden Mittelstreckenraketen (sogenannte „Modernisierung“).
– Aktionen für atomwaffenfreie Zonen und die Aufnahme eines Atomwaffenverzichts ins Grundgesetz.
– Aufklärungsarbeit gegen konventionelle Aufrüstungspläne, Aufzeigen von Alternativen zur Rüstungsproduktion sowie Aktionen gegen Kriegsvorbereitungen und die militärische Verplanung von Frauen.
Parallel zur Aktionskonferenz lief der Kongreß „Kultur des Friedens“ mit einem internationalen Aufgebot von prominenten Schriftstellern, Künstlern und Wissenschaftlern. Christa Wolf, Schriftstellerin aus der DDR, trat für eine moralisch-ethische Verpflichtung der Naturwissenschaftler analog zum hippokratischen Eid der Ärzte ein – „ein eingebautes Moment des Nachdenkens“.
Karola Bloch, Witwe des bekannten Tübinger Philosophen, verlas eine Erklärung zum 8. Mai, dem 43. Jahrestag des Kriegsendes: „Kultur des Friedens bedeutet Gegenentwurf zu einer Welt mit Krieg, Hunger, Ausbeutung, Zerstörung der Natur und der menschlichen Persönlichkeit.“ Sie forderte von den politisch Verantwortlichen, in Erinnerung an die 55 Mill. Toten des 2. Weltkrieges den 8. Mai als Europäischen Friedenstag in die Geschichte einzuführen.
Friedensinitiative Jever
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