Der Wendepunkt
Nov 132007
 

Leider unverzichtbar

Seit nunmehr 12 Jahren unterstützt der „Wendepunkt“ benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien in Wilhelmshaven. Im November 1995 als gemeinnütziger Verein gegründet, erfolgte im September 1999 die Umwandlung in eine gemeinnützige Gesellschaft.

Zuvor war der „Wendepunkt“ bereits als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt, seit Januar 2002 ist er Mitglied im AWO-Kreisverband Wilhelmshaven. Vor einem Jahr wurde der „Wendepunkt“ im Sinne des Qualitätsmanagements zertifiziert.
Regelmäßig legt der „Wendepunkt“ einen Bericht über die Aktivitäten des zurückliegenden Jahres vor. Ein Novum: Den jetzt vorliegenden Jahresbericht 2006 erstellten angehende ErzieherInnen der Fachschule Sozialpädagogik an der BBS. Dazu recherchierten sie nicht nur beim „Wendepunkt“; auch im Rathaus, einer Grundschule und bei der Druckerei waren die jungen RedakteurInnen aktiv. Ihre Interviews, aber auch die Schilderung eines fiktiven, doch realistischen Falles von Kinderarmut machen den Bericht besonders lebendig.
Eine Kernaufgabe des „Wendepunkt“ ist die Familienhilfe (§ 31 KJHG – Kinder- und Jugendhilfegesetz). 2006 wurden 32 Familien mit 77 Kindern sozialpädagogisch begleitet. Beendet wird diese Hilfe nach durchschnittlich 11 Monaten, in einem Drittel der Fälle plangemäß; Ergebnis kann jedoch auch sein, dass die Kinder außerhalb der Familie untergebracht werden. Voraussetzung für diese Hilfe ist (auch nach Gesetz) die Mitarbeit der betroffenen Familie; wird diese dauerhaft verweigert, führt dies zum Ende der Hilfeleistung.
Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG) wurde in 29 Fällen geleistet. Weitere langfristige Angebote sind die Müttergruppe, die Mädchengruppe, der Miniclub sowie zwei interkulturelle Jungengruppen. Eine davon baute ein Holzhaus auf dem Gelände des „Wendepunkt“ und übte dabei Konfliktlösung, Einhaltung von Regeln und den Umgang miteinander.
16 MitarbeiterInnen sind regelmäßig beim „Wendepunkt“ tätig, dazu kommen 11 ehrenamtliche UnterstützerInnen des Projektes „Essen für Kinder“ (an dem seit mehreren Jahren auch BBS-Klassen beteiligt sind, die dafür andere Aufgaben hintenanstellen). 180 Schulkinder werden so unter der Woche mit warmen Mahlzeiten versorgt, gekocht von der BBS, der AWO, dem St. Willehad-Hospital und dem Evangelischen Seniorenzentrum, finanziert ausschließlich von Sponsoren / Spendengeldern.
Jetzt wieder aktuell ist das vorweihnachtliche Projekt „Geschenke für Kinder“. Nur durch Spenden können den betreuten Kindern und Jugendlichen bestimmte Wünsche erfüllt werden. Die Eltern gehen zusammen mit MitarbeiterInnen des „Wendepunkt“ einkaufen und werden auch beim Einpacken unterstützt. Es wird eine sorgfältige Auswahl getroffen, auch Kleidung und Schuhe stehen auf der Liste sowie Dinge für sportliche oder musisch-kreative Freizeitgestaltung.
Unterm Strich ist der „Wendepunkt“ bzw. dessen Arbeit eine feste Größe in unserer Stadt, in der knapp ein Drittel aller Kinder von Sozialgeld lebt. In der Südstadt, wo der „Wendepunkt“ beheimatet ist, stammen fast 2/3 aller Kinder aus benachteiligten Gruppen. Ohne die zahlreichen Spenden, die im Pressespiegel des Jahresberichtes gewürdigt werden, wäre diese Arbeit nicht möglich. (iz)

„Wendepunkt“ gGmbH, Kreuzstr. 49, 26382 Wilhelmshaven. Bankverbindung: Sparkasse Wilhelmshaven, BLZ 282 501 10. Spendenkonten: „Essen für Kinder“ 2433449 / „Geschenke für Kinder“ 2433662 / „Sonstige Projekte“ 3400066

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