soll nach dem Willen des Kulturausschusses der stählerne Blickfang verschwinden. Am see-luftigen Standort bedürfen die Bleche regelmäßig einer Überholung, und die kann nun nicht mehr aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit gefördert werden.
Ins Feld geführt wurde auch das Sicherheitsrisiko. Vor allem für Kinder war das „begehbare“ Verkehrsdenkmal sehr attraktiv, die Kletterei jedoch nicht ungefährlich – auch wenn im Straßenverkehr ungleich mehr Kinder verletzt oder getötet werden als durch Stürze von Denkmal-Lokomotiven, im Zeitalter der Versicherungsklagewut sind die Bedenken nachvollziehbar.
Zusätzlich bemühte man – nach 20 Jahren! – das „Argument“, die Lok habe keinen Bezug zur Stadt, da sie nie hier gefahren sei. Im Wattenmeer leben auch keine Kaimane (Seewasseraquarium) und hundert Meter neben der Lokomotive entsteht gerade ein Bau, der architektonisch null Bezug zu den umliegenden, teilweise liebevoll restaurierten Wilhelmshavener Bauten hat.
Als einziges Ausschussmitglied sprach sich August Desenz gegen die Umsiedlung der Lok (zu interessierten Eisenbahnfreunden im Sauerland) aus. Geld hatte er zwar dafür noch nicht gesammelt, wie er dem GEGENWIND berichtete, aber Ideen, die wir mit ihm und Fraktionskollegen diskutierten. Die von Desenz vorgeschlagene Verlegung vor den Westbahnhof ergäbe zwar ein hübsches verkehrsgeschichtliches Ensemble, allerdings jenseits des Publikumsverkehrs und somit auch stärker dem Vandalismus ausgesetzt. Es bestand Einigkeit, dass man durch einen Wetterschutz und Umzäunung zukünftig Korrosions- und Sicherheitsprobleme in den Griff kriegen könnte – auch am jetzigen Standort. Man wollte noch mal mit den Eisenbahnfreunden reden, hat aber wenig Hoffnung, das gute Stück noch für Wilhelmshaven retten zu können. Das finden nicht nur wir sehr schade.
Sorry, the comment form is closed at this time.