Das Letzte
Dez 152009
 

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Es gibt so vieles, über das wir gerne noch berichten würden, aber meist fehlt es am Platz, manchmal auch an der Zeit. Hier gibt es die Meldungen, die der Nachwelt erhalten bleiben müssen.

Zerplatzte Träume
(hk) Das muss für die Herren und Damen der ‘Wilhelmshaven-Fraktion’ ein schlimmes Jahr gewesen sein, zerplatzten doch viele ihrer Träume wie die Seifenblasen. Eine kleine Auflistung gefällig?

  • Die Erweiterung der INEOS-Betriebsanlagen (immerhin eines der milliardenschweren Leuchtturmprojekte) wurde in Richtung Niemals verschoben.
  • Dieser Planung fiel (leider) auch der Ersatz der INEOS-Chlorgasküche in Rüstersiel zum Opfer. Da müssen die RüstersielerInnen weiter mit diesem oft recht übel riechenden Nachbarn leben, und die Logistik-Zone des JadeWeserPorts wird auch in Zukunft von der Chlorgasleitung begrenzt und durchzogen.
  • Auch die Planung des Flüssigerdgashafens der DFTG wurde nach einem kurzen Aufbäumen wieder zu den Akten gelegt – hier werden wir sicherlich noch den “Goldenen Planungsbeginn” feiern können.
  • Die Wilhelmshavener Raffinerie bereicherte die Wilhelmshavener Traumlandschaft ebenfalls mit milliardenschweren Ausbauplänen. Da wurde sogar ein aufwendiges Genehmigungsverfahren durchgeführt (wir belästigten unsere Leser des Öfteren damit). Dann kam die Meldung von ConocoPhillips aus Houston, Texas, dass man sich freut, dass die Genehmigungsbehörden die Planungen so willfährig abgenickt hätten – aber man wolle dann doch wohl erst einmal auf den Bau verzichten.
  • Vor wenigen Wochen kam dann die Meldung, dass der Betreiber des JadeWeserPorts dessen Inbetriebnahme ein wenig nach hinten verschieben möchte. Trotzdem wird natürlich fleißig weitergebaut. Auf allen Ebenen überschlagen sich die Politiker, zu beteuern, dass der Hafen im geplanten Zeitraum fertig wird. Na und? Was soll ein Hafen, wenn der Betreiber sich in Bremerhaven oder Hamburg herumtreibt?
  • Dann zerplatzte auch noch der Bau des e.on-Super-Kraftwerks 50plus. Welch ein Affront gegen die hiesige Kohlekraftlobby! Müssen sie doch nun auch in Zukunft zugeben, dass es mit der Umweltverträglichkeit der Kohlekraft wohl doch nicht so weit her ist!
  • Da passte natürlich gut ins Bild, dass die großspurigen Planungen, das C&A-Gebäude abzureißen und durch das mit der Nordsee-Passage verbundene City-Carree mit seinen “repräsentativen Büroflächen, attraktiven Einzelhandelsflächen und exklusiven Penthouse-Wohnungen” zu ersetzen, mangels Interesse den Bach runter gingen. Jetzt soll da ein Ärzte- und Pflegezentrum mit Apotheke und Einzelhandelsgeschäften entstehen, mit der unglaublichen Begründung, dass durch den Bau des JadeWeserPorts sich der Bedarf an solchen Einrichtungen erhöht. Geht’s noch?
  • Nichts wurde auch aus den Plänen der Stadtverwaltung, die städtischen Gesellschaften in eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) umzuwandeln.

Wir fragen uns, warum die Stadt noch mehr Nieten einsetzen will? Es reicht doch!

Unweltminister
Äußerungen des niedersächsischen Umweltministers Sander gehörten schon immer zu den Highlights des Wissens. Zum Küstenschutz: “Jedes neue Kohlekraftwerk ist ein Gewinn für das Klima!” Ausdrücklich lobte Sander den Bau des 800-Megawatt-Steinkohlekraftwerkes des Energiekonzerns GDF Suez in Wilhelmshaven, “weil dadurch ineffiziente Kraftwerke vom Netz gehen”. Der Rohrdommel möchte er keine teure Schutzwand bauen, er hätte die Vögel lieber umgesiedelt und wäre auch bereit, der Rohrdommel einen angemessenen Geldbetrag zu überweisen. Sander: “Der Ausgleich und Ersatz der betroffenen Flächen muss auch in Geld erfolgen können.” (Alle Sander-Äußerungen nach WZ vom 11.12.2009)

Der Gegenwind wünscht seinen Leserinnen und Lesern, unseren Abonnenten und Inserenten, unseren Förderern und Helfern ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2010. Bei unseren frommen Wünschen wollen wir natürlich nicht die vielen Ungenannten, die durch ihre Mitarbeit, durch Informationen oder durch ihre Politik zum Erscheinen des Gegenwinds beigetragen haben, vergessen.

b_ahoi

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