August 2019

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Aug 252019
 

Bröckelnde Fassade der zivilisierten Gesellschaft

Grandios: „Der Gott des Gemetzels“ an der Landesbühne

Szene aus "Der Gott des Gemetzels". Foto: Landesbühne

Szene aus „Der Gott des Gemetzels“. Foto: Landesbühne

(iz) Zwei Ehepaare, zwei vorpubertäre Söhne, zwei ausgeschlagene Schneidezähne: Mehr braucht es nicht für ein intensives wie unterhaltsames Kammerspiel, in dem innerhalb von 80 Minuten alle Register menschlicher Interaktionen gezogen werden.

Ach ja, ein Hamster spielt dabei noch eine Rolle, er bleibt aber genauso unsichtbar wie die beiden Rotzlöffel, deren handfeste Auseinandersetzung Anlass für das Zusammentreffen der beiden Elternpaare ist. Formal werden sie sich über die Schuldfrage schnell einig, ohne große Umschweife ist das Schriftstück für die Krankenversicherung unterzeichnet. Aber es wäre ja schade, wenn das Stück nach zehn Minuten vorbei wäre – denn jetzt geht es erst richtig los. Die Eltern des schlagkräftigen Jungen sind schon im Gehen begriffen, doch dann ist es nicht nur der von den Gastgebern angebotene Kuchen, der sie zum Bleiben veranlasst. Zunächst fliegen kleine nadelspitze Bemerkungen hin und her, in scheinbar trauter Einigkeit verteidigen beide Paare ihre Brut und ihr Beziehungsgebäude. Doch im Eifer des Gefechts- zu späterer Stunde noch durch Alkohol befeuert – beginnen die Fassaden zu bröckeln und die Protagonisten sich zu entblößen. Die Solidarität der Paarbeziehungen löst sich auf. Es folgt ein fortwährender Rollentausch im klassischen Verfolger-Opfer-Retter-Dreieck, statt zwei gegen zwei heißt es am Ende jede*r gegen jede*n. Was von der Anlage her nach Boulevard-Komödie riecht, entpuppt sich als tiefgründige Kritik an den Konventionen unserer scheinbar zivilisierten Gesellschaft. So amüsant die scharfzüngigen Dialoge auch sind, beim Zuschauen bleibt das Lachen oft im Halse stecken, weil sich jede*r in den Protagonisten wiedererkennt.

Das Stück „Der Gott des Gemetzels“ der französischen Autorin Yasmina Reza eroberte nach der Uraufführung 2006 die Bühnen der Welt. Allein im deutschsprachigen Raum wurde es an über 90 Theatern gespielt. Mit der Verfilmung von Roman Polanski 2011 gelangte es auch über Theaterkreise hinaus zu Weltruhm. Abgesehen von zwei Außenaufnahmen bleibt jedoch auch der Hollywood-Film ein Kammerspiel, das macht ihn so besonders – er lebt von den pointierten Texten und damit vom Spiel der Mitwirkenden. Genau wie auf der Bühne, und das machen die vier vom Ensemble der Landesbühne ganz großartig: Aida-Ira El-Eslambouly als Anette, die als Anlageberaterin zunächst auch diesen privaten (Vor)Fall kühl-professionell abwickeln will, bis es ihr im wahrsten Sinne des Wortes hochkommt; Sven Heiß als ihr Gatte Alain, der während des Vierer-Disputs ständig am Handy hängt, um als Anwalt eines Pharmakonzerns einen Skandal zu vertuschen; Aom Flury als Michel, der bodenständige Haushaltswarenhändler und Familienvater, der sich am Ende als Zyniker entpuppt; und Ramona Marx als sozial engagierte Buchautorin Véronique, die inmitten des Gemetzels immer wieder an das Gute appelliert, bis auch ihr am Ende sichtbar fast die Halsschlagader platzt. Alle vier spielen sich (unter Regie von Krystyn Tuschhoff, cooles Bühnenbild: Uta Materne) nach und nach in Rage und entwickeln und entlarven dabei überzeugend ihre Rollencharaktere – absolut sehenswert!

Abspann: Für diese wundervolle Inszenierung kommen weder Hamster noch andere Tiere zu Schaden, wohl aber ein Blumenstrauß.

Weitere Termine im TheOs Wilhelmshaven: Sa., 31/08/2019, 20.00 Uhr; Sa., 14/09/2019, 20.00 Uhr; Do., 26/09/2019, 20.00 Uhr; Mi., 02/10/2019, 20.00 Uhr; So., 13/10/2019, 18.00 Uhr; Fr., 25/10/2019, 20.00 Uhr; Fr., 01/11/2019, 20.00 Uhr; Sa., 09/11/2019, 20.00 Uhr; Mo., 25/11/2019, 20.00 Uhr. Weitere Termine möglich!

Aug 222019
 

[SCM]actwin,0,0,0,0;Plakat_Antikriegstag_WHV_2019.pdf - Adobe Acrobat Acrobat 22.08.2019 , 14:36:56

Gedenkfeier zum 1. September – Antikriegstag 2019

Pressemitteilung vom 22.08.2019 * Seit 1957 steht der 1. September, der Antikriegstag, für Frieden, Demokratie und Freiheit. Mit dem Antikriegstag erinnern die Gewerkschaften zusammen mit der Friedensbewegung an den Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen und den Beginn des zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 mit über 60 Millionen Toten. Unter den Verfolgten, Misshandelten und Ermordeten waren Millionen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Andersdenkende. Achtzig Jahre nach Beginn des grauenhaften Vernichtungskrieges der Nazis haben wir allen Anlass, am Antikriegstag daran zu erinnern, wohin das Wiedererstarken von blindwütigem Nationalismus und Militarismus, von Menschenfeindlichkeit und Rassismus führen kann.

Die aktuelle Weltlage verdeutlicht, dass Demokratie, Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern immer wieder entschlossen verteidigt werden muss. Der DGB Kreisverband Wesermarsch ruft alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an einer

Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung

am 01.09.2019, um 11:15 Uhr

am Wilhelm-Krökel-Platz (Werft-, Ecke Börsenstraße) auf.

Axel Opitz – DGB Vorsitzender des Stadtverbandes Wilhelmshaven wird die Gedenkveranstaltung um 11:15 Uhr eröffnen. Die diesjährige Rede zum Antikriegstag unter dem Motto „Nie wieder Krieg,  nieder wieder Faschismus!“ hält Dorothee Jürgensen – Regionsgeschäftsführerin DGB Region Oldenburg-Ostfriesland.

„Der Kampf gegen Faschismus, nationalistische Kriegstreiberei und bedingungsloses Wettrüsten ist längst nicht vorbei. Deshalb ist es so wichtig am Antikriegstag ein deutliches Zeichen gegen Krieg und Faschismus und für eine starke Demokratie und Freiheit zu setzen“, betont Axel Opitz.

Auch heute sind rund 70 Millionen Menschen vor Krieg und Bürgerkrieg, vor politischer Verfolgung, vor Naturkatastrophen und Armut auf der Flucht. All diese Probleme lassen sich nur mit weniger statt mit mehr Waffen lösen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, engagiert sich der DGB in der Friedensinitiative „Abrüsten statt Aufrüsten“. Deren Aufruf gegen das Zwei-Prozent-Ziel der NATO haben inzwischen mehr als 150.000 Unterstützerinnen und Unterstützer unterzeichnet. Der DGB ruft öffentlich dazu auf, den Aufruf mit zu unterschreiben und sich an den zahlreichen Aktionen der Initiative sowie an den Gedenkveranstaltungen zum Antikriegstag zu beteiligen. (https://abruesten.jetzt )

Plakat_Antikriegstag_WHV_2019

Antikriegstagsaufruf 2019

Aug 092019
 

[SCM]actwin,0,0,0,0;PM_RetteDeinTheater_ZweitePetitionZurMitzeichnungOnline.pdf - Adobe Acrobat Acrobat 10.05.2019 , 14:18:14

Das Kulturkarussell dreht sich wieder

Am 17. August gibt es vieles im Stadttheater und der Nachbarschaft zu entdecken – Neuerungen und Altbewährtes beim traditionellen Kulturnachmittag zur Spielzeiteröffnung der Landesbühne Niedersachsen Nord
Schon mal beim Intendanten im Büro gewesen? Eine Pyro- und Gefahrenshow auf der Bühne erlebt? Bei einer Führung die Katakomben des Theaters entdeckt? Das KULTURKARUSSELL dreht sich in diesem Jahr bunter, funkensprühender und nachhaltiger.
Zur Eröffnung der Spielzeit 2019/20 lädt der Tag der offenen Tür am Samstag, 17. August, ab 14 Uhr zu spannenden Einblicken in die Theaterwelt und zeigt die Menschen, die all dies ermöglichen: Die Bühnentechniker*innen lassen in der Montagehalle die Muskeln spielen, der Marketingleiter macht persönliche Plakate, die Dramaturg*innen nehmen Stückwünsche entgegen, das Ensemble probt, liest und singt auf den Probebühnen und die Theaterwerkstätten können mit der ganzen Familie erkundet werden, bevor die allseits beliebte Kostümversteigerung um 17.00 Uhr beginnt.

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Aug 072019
 

[SCM]actwin,0,0,0,0;E-Politischen Sommerfest_presse.pdf - Adobe Acrobat Acrobat 07.08.2019 , 22:12:38

laden ein,

zum politischen Sommerfest am 10.08.2019, Weserstraße 49 b, 26382 Wilhelmshaven

Wer gut kämpft, soll auch gut feiern!

…und zu feiern haben wir einiges…

Einweihung der neuen Räumlichkeiten des Insolvenzhilfevereins, der DGB Rechtsstelle und der DGB Geschäftsstelle sowie 25 Jahre Bestehen der Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven/Friesland.
Hierzu laden wir Sie/Euch herzlich ein.
In entspannter Atmosphäre eines Grillfestes möchten wir die Gelegenheit nutzen, Ihnen/Euch für die Unterstützung, für die unzähligen ehrenamtlich geleisteten Stunden und für das politische Engagement zu danken.

Programm

14:00 Uhr Eintreffen der Gäste

14:30 Uhr Begrüßungsworte

Grußwort von Holger Ansmann,

SPD, MdL und Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Migration

Rede von Horst Schmitthenner

Vorstand des Fördervereins gewerkschaftlicher Arbeitslosenarbeit e.V. und ehemaliges Mitglied im Hauptvorstand der IGM für Sozialpolitik

15:30 Uhr

Polit-Talk – Engagierte Menschen haben das Wort!

Musikalisch begleitet uns Karsten Höfft

Anschließend geselliges Beisammensein und Zeit zum Austausch.

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