Nie wieder arm: Wohin mit dem vielen Geld?
Die Jade-Millionen werden zur Schuldentilgung eingesetzt. Was bleibt für die dringend anstehenden Aufgaben?
Einsicht
● Die Expo am Meer – der große Erfolg? Dazu gibt es zwei kleine Kommentare.
● Wer kennt Walli? Kaum jemand – dabei will Walli frischen Wind ins nächste Kommunalparlament bringen. Ein Gespräch mit zwei Wallisern.
● Drei Jahre Radio Jade. Kein besonderer Geburtstag, aber immer- hin ein Anlass, um mit dem Redaktionsleiter des kleinen Senders zu sprechen.
● Die Diskussion um die sogenannte Kampfhundeverordnung wird mit unverminderter Schärfe weitergeführt. Der Halter eines gefährlichen Hundes kommt zu Wort, und wir berichten über gerichtliche Schritte gegen die Verordnung.
● Die Macher des JadePorts haben die Macht der Zahlen erkannt. Sie überbieten sich gegenseitig, wenn es um Schiffsgrößen und Arbeitsplätze geht. Unrealistische Zahlen!
● Seltsame Dinge gehen im Kreisverband Wilhelmshaven des DRK vor.
● Theda muss sich von ihrer Hochzeitsreise erholen. Wir versuchen, die Lücke mit einem Surfausflug ins Internet zu schließen.
● Bunte Nachrichten
(hk) Auf rund 92.000.000 DM beliefen sich Mitte dieses Jahres die Schulden der Stadt Wilhelmshaven. Mit dem Verkauf der städtischen Anteile (60%) an der Wohnungsbaugesellschaft Jade steht die Stadt praktisch schuldenfrei da. Wie lange es dauern wird, bis wieder ein ordentlicher Schuldenberg angehäuft ist, bleibt abzuwarten. Durch den rigorosen Sparkurs der letzten Jahre stehen der Stadt jedenfalls Ausgaben in nicht bezifferbarer Höhe ins Haus.
Der Sparkurs sorgte nämlich dafür, dass die städtischen Einrichtungen sich in einem katastrophalen Zustand befinden und nur mit hohen Geldbeträgen wieder auf Vordermann gebracht werden können. Das gilt für die Schulen, die Straßen genauso wie für die städtischen Gebäude.
Jetzt, wo sich die städtischen Finanzen wieder im Lot befinden, wird es auch schwer werden, alle die Begehrlichkeiten abzuwehren, die bisher mit dem Kein-Geld-Argument vom Tisch gewischt werden konnten. Finanzträchtigen Handlungsbedarf gibt es eben nicht nur für die Wiederherstellung von Häusern und Straßen, sondern gerade auch im sozialen und im Jugendbereich. Auch hier führte der Sparkurs der Stadt zu Verfallserscheinungen. Doch dafür werden, wie es leider allgemein üblich ist, wieder nur ein paar Krumen vom großen Kuchen abfallen.
Und noch eine weitere Ausgabenlawine rollt auf die Stadt zu: Durch den JadeWeserPort, wenn er denn gebaut wird, wird die Stadt gehörig zur Kasse gebeten werden (z.B. Straßenbau). Nur, und auch das dürfte klar sein, wird es für die Stadt schwieriger, sich Geld von den Banken zu beschaffen. Wer sein Tafelsilber verkauft, ist eben nicht mehr so kreditwürdig.
Die Druckausgabe: Gegenwind 161