Gegenwind 1997
Mrz 261997
 

Kaspar meets Schiller

Wer keine Angst vor toten Dichtern hat oder diese abbauen will, ist am 27. April im Jungen Theater gut aufgehoben. An diesem Abend rezitiert der Wilhelmshavener Schauspieler Heinz-Josef Kaspar eine Gedichtauswahl aus allen Schaffensperioden Friedrich Schillers – Lyrik, Balladen, weltanschauliche Gedichte.

Bereits im September 96 erlebten BesucherInnen der Finissage zur Ausstellung „Seh-Blicke“ in der Perspektive, wie der einstige Fluch des Deutschunterrichtes durch ein geeignetes Medium, nämlich einen versierten Rezitator, zu neuem, spannenden Leben erweckt wird. Die plötzliche Erkenntnis, welcher immer noch oder wieder aktuelle Tiefsinn zwischen den Zeilen steckt, die wir damals vor gezücktem Zensurenbuch „analysieren“ sollten oder, oder, schlimmer noch, stumpf auswendig lernen, ohne wirklichen Zugang dazu zu haben.
Wer sich diesen Zugang verschaffen will , sollte Kaspars Rezitation am 27.4. um 20 Uhr im Jungen Theater nicht verpassen.

Mrz 261997
 

3 Veranstaltungen

Stadtgespräch: Unser Hafen

Während der Fotoausstellung mit Hafeneindrücken von Dietmar Bökhaus in der PERSPEKTIVE referiert Detlef Weide, der Geschäftsführer der W’havener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) über den Wilhelmshavener Hafen. Weide wird über die gegenwärtige Hafensituation und die Bemühungen der Hafenwirtschaft vor Ort zur Zukunftssicherung des Hafenstandortes am tiefen Fahrwasser der Jade berichten. Die WHV sieht gute Chancen, daß unser Hafen in der politischen Diskussion um die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit des maritimen Standorts Deutschland Zugewinn erfahren wird.
DO, 10.4.97, 20 Uhr, PERSPEKTIVE, Freiligrath-/ Schellingstr.


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Mrz 261997
 

Verkaufsausstellung oder Stadtfest?

Die Expo am Meer gerät immer mehr in den Griff der Interessensvertreter. 

(buw/uw) Auf einem Workshop zur „Expo am Meer“ am 6. März in der Stadthalle waren etwa 280 Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft zusammengekommen, um über die Konkretisierung des hiesigen Expo-Ablegers zu diskutieren.

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Mrz 261997
 

Zwischen Bangen und Hoffen

Immer noch ist unklar, wie es beim CVJM weitergehen wird

(noa) Seit Monaten schon befinden sich die über 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des CVJM zwischen Hoffen und Bangen. Die „Hallo Niedersachsen“-Sendungen im Dezember und Januar, über die wir in unserer letzten Ausgabe berichteten, spiegelten beide Tendenzen wider.

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Mrz 261997
 

Logo_KuddlHeut kann ich dir leider nurn paar Zeilen schreiben, weil ich ja nu jeden Tag zu Tant Lisbeth ins Krankenhaus muß – hat die sich doch auf ihre alten Tage noch den Blinddarm rausnehmen lassen und darf sie ja nu nich lachen, weil das so wehtut, und deswegen kann sie nu auch keine Wehzett lesen und muß ich sie immer unterhalten. Weiterlesen »

Mrz 261997
 

Aufbrechen zu Aufbruch und Ausbruch

Zum Ausstellungskatalog „Aufbruch/Ausbruch“ der Galerie M

(iz) Man bricht auf, um eine Reise anzutreten oder etwas Neues zu beginnen. Der Weg will geebnet sein. Man bricht Strukturen auf – Bestehendes, Verhärtetes, Einengendes – dingliche Strukturen wie Steine, Gitter, hinter denen man gesellschaftliche Strukturen findet – Normen, Dogmen, und erst wenn diese aufgebrochen sind, ist der Ausbruch gelungen und der eigentliche Aufbruch möglich …

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Mrz 261997
 

Februar 1997

Kein Bein an Deck

bekamen „Die Republikaner“ auf der Ratssitzung im Februar. Auf der Tagesordnung standen verschiedene Beratungs- und Beschlußanträge ihrer Partei, u. a. zur Abschiebung der Kosovo-Albaner bis zum Jahresende, weil „dort kein Krieg herrscht“, sofortige Abschiebung der Bosnier und abgelehnter Asylbewerber … Diese Punkte sind so eindeutig ausländerfeindlich, daß klar war: der Rat würde sich nicht damit beschäftigen. Nun enthält die Gemeindeordnung keine ethisch begründeten Vorgaben, um gewählten. Ratsvertretern mehrheitlich bestimmte Themen zu verwehren. Aber sachliche, wie der juristische Berater Stoffers herausfand: Fehlende Zuständigkeit des Stadtrates.

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Feb 051997
 

Feldhauser Sprudel

Das war wohl nichts

Aus Wilhelmshavens Wasserhähnen sprudelt ein Mix von Bomben und Granaten; doch die Ämter und Verwaltungen warten auf den letzten Beweis.

139 titelbildInhalt
● Daß die WZ Kritik nicht gut verträgt, hat sie mit unzähligen ‚Bestrafungsaktionen‘ gegen LeserbriefschreiberInnen bewiesen. Eine neue Variante des Liebesentzuges der örtlichen Monopolzeitung.
● Drogenabhängige sterben auch in Wilhelmshaven (6 allein 1996). Einige Ärzte versuchen mit dem Suchtmittel Codein das Leben von Abhängigen wieder einigermaßen ins Lot zu kriegen – andere Ärzte versorgen diese mit Rohypnol. ‚So oder So?‘
● ‚Hallo Niedersachsen‘ im Pumpwerk – wie es der Moderatorin gelang, immer haarscharf an den Problemen vorbeizukommen.
● Haschisch und Marihuana sind doppelt ins Gerede gekommen. Auf der einen Seite wird eine Freigabe dieser ’sanften‘ Rauschmittel immer wahrscheinlicher, auf der anderen Seite wettern alle möglichen Gruppen dagegen und fordern schärfere Gesetze. Wir berichten, welche Blüten diese Paranoia zum Sprießen bringt.
● Durch die Einstellung des Hol- und Bringedienstes durch die städtische Müllabfuhr wird in der Stadtverwaltung eine Lawine losgetreten. Der Gegenwind sprach mit der ÖTV.
● Frauen sind die Hälfte des Himmels, sagt eine chinesische Weisheit. Wenn es aber ums Sparen geht, bleibt davon nicht viel übrig.
● Ein heikles Thema: Der Mord an Kim Kerkow brachte die Volksseele zum Kochen. Wie wenig Aufklärung und wie viel mittelalterliche Finsternis ist noch in den Köpfen der Menschen vorhanden?

Die Druckausgabe: Gegenwind 139

Feb 051997
 

Gefahr für Leib und Leben

Die Verseuchung des Gebietes um das Wasserwerk Horsten wird von allen Seiten heruntergespielt

(hw) Die Stadtwerke Wilhelmshaven fördern in ihrem Wasserwerk Kleinhorsten jährlich etwa 2,2 Millionen Liter Trinkwasser, obwohl die Belastung dieses Wasser mit sprengstofftypischen Verbindungen als gesichert angesehen wird. Dieses Wasserwerk versorgt Teile von Horsten, Jever und Wilhelmshaven mit Trinkwasser.

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Feb 051997
 

…auf Straßen und Plätzen

heißt ein Magazin, das sich mit der Problematik der Obdachlosigkeit beschäftigt. Verkauft wird das Magazin von den Nicht-Seßhaften selbst. Die Hälfte des Verkaufspreises ist für den/die VerkäuferIn bestimmt. “Damit kann ich mir auch wieder ein bißchen Kultur leisten”, so ein Verkäufer zum GEGENWIND, “elf Zeitungen zu verkaufen bedeutet einmal ins Kino zu gehen.” Viele Obdachlose haben durch den Zeitungsverkauf wieder eine Aufgabe und sind nicht aufs Betteln angewiesen. Die Akzeptanz der MitbürgerInnen ist gut. Im allgemeinen kauft man lieber eine Zeitung, als zwei Mark “ohne Gegenleistung in den Blechnapf eines Penners zu schmeißen.”
Das Magazin hat im Regionalteil auch eine Wilhelmshaven-Seite. Die Bemühungen, eine komplette Wilhelmshavener Obdachlosenzeitung zu machen, sind ja im letzten Jahr gescheitert (der Gegenwind berichtete darüber). Doch das Asphalt-Magazin muß sich auch in Wilhelmshaven noch etablieren. 1.000 verkaufte Exemplare pro Monat sind nötig, damit Wilhelmshavens Obdachlose in dem Magazin zu Wort kommen. Verkauft wird ‘Asphalt’ in der Fußgängerzone. (ft)

Feb 051997
 

scheint nicht nur den Beschäftigten der Stadt Wilhelmshaven zu schaffen zu machen. Im Grundbuchamt Jever bleiben dadurch Anträge monatelang unbearbeitet. Dies kann bei Bürgern zu massiven finanziellen Verlusten führen. So wartet ein älteres Ehepaar aus dem Wilhelmshavener Stadtrand, das ihr Häuschen verkauft und sich an einem anderen Ort ein schöneres gekauft hat, seit Monaten auf die Eintragungen ins Grundbuch. Alles war geregelt: das alte Haus vom neuen Eigentümer pünktlich bezahlt, das neue Haus mit einem kurzfristigen Bankkredit ebenfalls bezahlt. Dadurch, daß das Grundbuchamt Jever den Vorgang wegen Personalmangels nicht bearbeiten kann, kommen die beiden nicht an ihr Geld, um den Bankkredit abzulösen. Es entstehen jeden Monat Zinsen von über 1000 DM. (hw)

Feb 051997
 

für einen Kauf auf Ratenzahlung ist man bei der Firma Fox (Fundgrube) in der Marktstraße schon mit 58 Jahren! Eine Wilhelmshavenerin, die ihren letzten Fernseher dort gekauft und in Monatsraten abbezahlt hat, wollte, da sie immer mit dem Gerät zufrieden war, in diesem Geschäft ein neues Fernsehgerät kaufen – wiederum auf Abzahlung. Das geht wegen ihres fortgeschrittenen Alters nicht, bekam sie zu hören. (noa)

Feb 051997
 

So denkt und handelt fast jeder Bauer in Lüchow-Dannenberg. Was ihm und anderen dazu eingefallen ist, das zeigt die Gruppe “La Strada” am 12. Februar um 20 Uhr mit einem Videofilm im Kling-Klang. Alle Atomkraftgegner aus Wilhelmshaven sind eingeladen, diesen Film zu sehen und sich inspirieren zu lassen, denn: Der nächste Castor kommt bestimmt. (jj)

Feb 051997
 

Der Gegenwind

rief den Staatsanwalt auf den Plan. Denn die Staatsanwaltschaft ermittelt auf Grund einer im Gegenwind 138 veröffentlichten Meldung jetzt gegen den DGB-Kreisvorsitzenden Manfred Klöpper. Der Gegenwind meldete, daß die Stadt Wilhelmshaven rechtliche Schritte gegen den DGB einleiten werde, falls er weiterhin unangemeldet “Versammlungen unter freiem Himmel” durchführen werde.

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