Gegenwind 1996
Nov 201996
 

Getrenntes Gedenken

Der Rat der Stadt sowie die Antifa mit dem DGB erinnerten erstmalig in zwei Veranstaltungen an die Reichspogromnacht.

(ub) Gleich zwei Gedenkfeiern zur Erinnerung und Mahnung an die faschistischen Zerstörungen jüdischer Einrichtungen und den Terror gegen die jüdische Bevölkerung vor 58 Jahren fanden am 9. November in Wilhelmshaven am Synagogenplatz statt. Der Rat der Stadt und der DGB mit dem antifaschistischen Bündnis riefen erstmals zu getrennten Veranstaltungen auf. Ein Gegenwind-Gespräch mit dem alten und neuen Oberbürgermeister Eberhard Menzel beleuchtet die Hintergründe dieser Vorgehensweise. Im Anschluß an die Kundgebung der Antifa wurde der Versuch, das Gebäude der WZ mit brauner Farbe symbolträchtig anzustreichen, nach wenigen Pinselstrichen von einem massivem Polizeiaufgebot gestoppt.

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Nov 201996
 

Himmelhoch jauchzend ...

…zu Tode betrübt. Wegen der Klage eines Mitbewerbers verschiebt sich der Sendebeginn von Radio Jade

(hk) Bereits im letzten Gegenwind berichteten wir darüber, daß Radio Jade die Sendelizenz für unsere Region erhalten hat. Doch bevor die Radio-Leute richtig loslegen konnten, wurden sie ausgebremst: Die Vareler Jade-Welle klagt gegen die Lizenzvergabe.

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Nov 201996
 

Wenn’s um die Macht geht...

Wie SPD/UWB/FDP zueinander fanden und ihre Wähler (ent)täuschten

(red) Zur Kommunalwahl 1991 konnte man im Kommunalpolitischen Magazin Nr. 2 der Unabhängigen Wilhelmshavener Bürger (UWB) folgenden „Dialog“ lesen:
„Hein an Ommo: So’n Oberbürgermeister kann einem ja schier leid tun, ständig auf Achse. Kann man ihm nicht helfen ?Ommo: Doch, wähl‘ doch einfach UWB. Die setzen dann einen stellvertretenden Bürgermeister durch – und der hilft ihm bestimmt!“ Doch damals gab’s nichts zu helfen.

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Nov 201996
 

Keine Unterschiede

Die Zusammenarbeitsvereinbarungen zwischen CDU und Grünen und zwischen SPD/UWB und FDP

(hk) Das schwarz-grüne Bündnis zur Ablösung des ‚roten Filz‘ kam nicht zustande. Dennoch gibt es dieses Bündnis. CDU und Grüne bilden im Rat eine Gruppe – in der Opposition. Ihre Vorstellungen einer Zusammenarbeit hat die schwarz-grüne Gruppe in einer ‚Vereinbarung‘ niedergelegt. Auch SPD/UWB/FDP haben eine solche Vereinbarung getroffen.

Als erstes zitieren wir einige Punkte aus den schwarz/grünen Vereinbarungen.

Wirtschaft

Die beginnt mit der Privatisierung der Wirtschaftsförderung, nach der Pleite mit Reichelt-Elektronik und anderen expansions- oder ansiedlungswilligen Firmen eine sehr populäre Forderung. Ob allerdings die Privatisierung der Wirtschaftsförderung ein geeignetes Mittel ist, mehr Betriebe nach Wilhelmshaven zu locken, muß zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden, zumal in dieser Gesellschaft auch die heimische Wirtschaft vertreten sein soll, die nun nicht unbedingt ein Interesse daran hat, vielleicht eine Konkurrenzfirma in die Startlöcher zu heben. Daß eine ordentliche Verwaltung auch ordentliche Wirtschaftsförderung betreiben kann, haben einige Nachbargemeinden bewiesen.
CDU und Grüne wollen sowohl den Gedanken des Jadeports, als auch eine bessere Anbindung an das Wasserstraßennetz weiterverfolgen. Beide Projekte sind nicht unkritisch zu sehen.
Die Anbindung an das Wasserstraßennetz mit den Alternativen, 1.) die Kaiserbalje für den Binnenschiffsverkehr herzurichten und 2.) einen Kanal durch Butjadingen zu stechen. Da werden die Grünen mit Sicherheit Probleme mit ihren WählerInnen bekommen. Auch der Jadeport hat’s in sich. Wirtschaftlich würde er nur dann einen Sinn ergeben, wenn in den anderen Hafenstädten die entsprechenden Projekte zurückgeschraubt werden – die ökologischen Auswirkungen dagegen sind noch völlig unbekannt.

Verwaltung

Die Verwaltung soll abgespeckt werden. ‚Die Fraktionen erwarten, daß sich (…) der Personalbestand real reduziert. Auch hier schwebt wieder die Privatisierung von Dienstleistungen durchs Papier. Reduzieren will man auch Leistungen der Verwaltung, z.B. die Abschaffung des Hol- und Bringedienstes bei der Müllabfuhr“ und die Straßenreinigung, zumindest in den Anliegerstraßen. Diese Arbeiten sollen dann die Mieter bzw. Eigentümer vollständig übernehmen.
Desweiteren soll dem Herrn Sonnemann die Zuständigkeit über das Referat für Umweltschutz entzogen werden, es soll wieder unter Regie des Umweltamtes laufen.

Finanzen

Obwohl CDU und Grüne davon ausgehen, daß 1997 kein Geld zur Verfügung stehen wird, soll ‚im Rahmen der finanzpolitischen Möglichkeiten ( … ) wie folgt verfahren werden‘: Reduzierung der Verwaltungsausgaben, Reduzierung von Schulden und soll ’schwerpunktmäßig in den Bereich der Jugendpflege und der Förderung sozialer Einrichtungen reinvestiert werden.‘
Dringend notwendig ist nach Ansicht von CDU und Grünen ein Rahmenkonzept für die Jugend- und Jugendsozialarbeit – vorstellbar darin sind Stadtteiljugendpfleger.

Soziales

Hier stimmen beide darin überein, daß der sozialen Sicherung der Bürger und Bürgerinnen Priorität einzuräumen ist und dem Mißbrauch sozialer Leistungen energisch vorzubeugen sei. Darum muß der bestehende Prüf- und Beratungsdienst ausgebaut werden und durch eine vorgeschaltete intern eingerichtete Schuldnerberatung ergänzt werden. Der angeblich so gravierende Mißbrauch von Sozialleistungen ist, obwohl es ihn natürlich gibt, in Wirklichkeit so gering, daß in vielen Städten diese Spitzel- und Schnüffelpraxis längst wieder eingestellt wurde, er stellt eine ungeheuere Diskriminierung der Sozialhilfeempfänger dar. Positiv ist die Einrichtung einer Schuldnerberatung zu sehen – nur darf diese nicht innerhalb der Verwaltung angesiedelt und auch nicht mit dieser verknüpft sein.

Bauverwaltung

Die beiden Oppositionsparteien fordern die verstärkte Berücksichtigung ökologischen Bauens und die angemessene Berücksichtigung der Belange von Kindern, Alten und Frauen bei der künftigen Stadtplanung.

Stadtwerke

Hier wünschen sich die beiden eine Trennung von Personennahverkehr und Wasserversorgung. Der Personennahverkehr soll ‚rechtlich und finanziell‘ verselbstständigt werden. Das Defizit des ÖPNV soll durch neue Modelle und eine Marktoffensive weiter abgebaut werden. Die Wasserversorgung soll verkauft werden – allerdings nicht an Dritte sondern z.B. an die Gas- und E-Werke.

EXPO 

CDU und Grüne fordern den Abschied von den EXPO-Planungen wegen ‚der fehlenden Leistungsfähigkeit der Stadt einerseits, der erheblichen Risiken und der nach den derzeitigen Planungen ausbleibenden dauerhaften Ergebnisse‘ andererseits.

Bürgernähe

‚Die Fraktionen stimmen in der Bewertung überein, daß u.a. die mangelhafte Wahlbeteiligung dokumentiert, daß das kommunale Geschehen nicht ausreichend an den Bürger herangetragen worden ist.‘ Zur Abhilfe sollen die zukünftig erst um 17.00 Uhr (statt 15.00 Uhr) stattfindenden Ratssitzungen mit einer aktuellen halben Stunde beginnen, in der die Bürgerinnen sie interessierende Themen an den Rat herantragen können. Ausschusssitzungen sollen um 16.00 Uhr anfangen, die Verwaltung soll Bürger- und Bürgerinnensprechstunden zu geeigneten Sachthemen einrichten und die Aufstellung von Bebauungsplänen soll durch echte Bürgerversammlungen begleitet werden.

Die Vereinbarung zwischen SPD/UWB/FDP

Die Grundlage der Regierungsparteien gleicht beinahe bis aufs i-Tüpfelchen dem der Oppositionsgruppe. Manche Formulierungen sind sogar identisch. Einige Unterschiede gibt es natürlich auch: z.B. bei der EXPO-Beteiligung: Da ist die SPD/UWB/FDP natürlich voll dafür. Daß die Bürgerinnen zukünftig ihre Mülltonnen selbst auf die von ihnen gerade gefegte Straße bringen sollen, darüber steht in dieser Vereinbarung nichts – wurde allerdings schon in der Verwaltung diskutiert und ist ein Lieblingsthema des neuen Bürgermeisters. Ansonsten, wie gesagt, unterscheiden sich Mehrheit und Minderheit durch nichts.

 

Kommentar:

Die Bürger sind zu dumm
Die Allparteienkoalition hat sich in Wilhelmshaven etabliert. Regierung und Opposition treten mit beinahe exakt gleichen Forderungen in die bis Ende 2001 währende Kommunalwahlperiode ein. Sollte die EXPO 2000 nochmals Thema im Rat sein, dann wird die Mehrheitsfraktion unter Menzel und Hofmann keine Schwierigkeiten haben, diese für sich zu entscheiden – dafür garantiert doch der eine oder andere CDU-Ratsherr.
Ist es schlecht, wenn in einer Stadt alle dasselbe Ziel haben? Erst einmal sicher nicht. Aber wenn es ganz offensichtlich ist, daß in dieser Stadt viele Menschen mit der Kommunalpolitik unzufrieden sind, und diese Unzufriedenheit durch Nichtwählen oder durch Wählen bestimmter Parteien zum Ausdruck bringen, dann kann doch nicht ein solches Larifari Grundlage der Ratsarbeit werden. Als Parteien gegen die bisherige Ratspolitik wurden die Grünen und die UWB in den Rat gewählt.
Und was machen diese beiden? Die UWB wirft alle Grundsätze über Bord und unterwirft sich dem Diktat der SPD, damit Focke Hofmann Bürgermeister wird. Die Grünen bilden ohne Not mit der CDU eine Gruppe, damit man in den Ausschüssen besser vertreten ist.
Wer nicht zur Wahl geht, der hat nicht verstanden, was die Leute im Rat alles für ihn tun. Darum treffen sich die gewählten Vertreter zukünftig erst um 17.00 Uhr zu ihren Sitzungen. Bis dahin sind die arbeitenden Menschen zu Hause und die 20% Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger sind aus ihren Federn gekrochen oder haben ihre Schwarzarbeit beendet. So geht sogar die Partei der Grünen an dieses Problem heran! Daß ein Großteil der WilhelmshavenerInnen ganz einfach die Schnauze voll haben und endlich eine grundlegende Wende in Wilhelmshaven erleben wollen – auf diese Idee kommt keiner.
Daß die Grünen in Wilhelmshaven nur noch bedingt in der Lage sind grüne Kommunalpolitik zu machen, haben wir in den letzten Ausgaben unserer Zeitung zur Genüge breitgetreten, über ihre Bereitschaft zur schwarz/grünen Koalition des öfteren berichtet. Daß die Grünen sogar bereit sind, als nicht am Geschäft beteiligte Partei zusammen mit der CDU eine Gruppe zu bilden, ließ auch bei uns die Kinnladen herunterklappen.

Hannes Klöpper

Nov 201996
 

Urahne, Großmutter, Mutter und Kind...

Soziales Engagement mit Fototermin: Ratsherr Rath will dem Mütter- und Familienzentrum helfen

(ub) Der im Juni d. J. gegründete Verein „Mütter- und Familienzentrum Wilhelmshaven“ ist seinem Ziel einen großen Schritt nähergekommen, ein generationsübergreifendes Selbsthilfeangebot für Familien in Wilhelmshaven zu installieren. Das Raumproblem ist erst einmal gelöst, ein vorübergehendes Domizil im Gorch-Fock-Haus wurde gefunden. Dem Gegenwind berichteten die Gründerinnen des Vereins über ihre Startprobleme und über eine nicht ganz uneigennützige Hilfsaktion eines SPD-Ratsherrn.

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Nov 201996
 

Logo_Kuddl Weißt noch, was ich Dir neulich über diesen großen Steindeich inner Stadt geschrieben hab? Sollja alles gar nich wahr sein, weil hat neulich am Sonnamp inner Wehzett der Dr. Sommer – nich der, der immer diesen Schweinkram für die Kinder schreibt – uns allen erklärt, was es damit nu wirklich auf sich hat. Is ja ganz ein dolles Ding, sone Mischung aus Flughafen Berlin, Fischmarkt in Hamburg, Amtsgericht Braunschweig, so’m Hotel inne Türkei, der neuen Messe in Leipzig und was weiß ich noch alles. Kein Wunder bei dem Durcheinander, dass man erstmal als einfache Frau Schwierigkeiten hat, zu begreifen, dass das nu ganz dolle Arschitektur is. Weiterlesen »

Sep 271996
 

Sie sind dabei

Wilhelmshaven hat gewählt: Die neofaschistischen Republikaner sind mit 2 Leuten im Stadtrat

Gegenwind-Titel-137

Inhalt

Die Republikaner im Stadtrat – diese Meldung  schockierte die WilhelmshavenerInnen am Montag nach der Wahl. Der GEGENWIND befaßt sich mit den Hintergründen.

13.000 Friesländer und Wilhemshavener demonstrierten am 30. August für die sofortige Deicherhöhung und gegen den BUND. Politik und Presse spielten ein übles Spiel mit den Ängsten der Menschen.

Ein Portrait der Wilhelmshavener Frauenbeauftragten.

Die Stadt Wilhelmshaven präsentiert sich im Internet. Einige Kernaussagen. 

Die Maritimen Filmtage genießen immer mehr Ansehen in der Filmwelt. Bei wem diese Filmtage nicht so angesehen sind, darüber berichtet ein rabenschwarzer Artikel.

Radio Jade hat sich gegen das WZ- und das NWZ-Radio durchsetzen können. Für Michael Diers, Chefredakteur des neuen Radios, „ein Stückchen Hoffnung“, wie er im Gespräch mit uns erklärte.

Die WZ ist wirklich ein erstaunliches Wesen: Auf der einen Seite wirbt sie für den zweiten Teil des Dreckigen Sumpf, auf der anderen Seite druckt sie keine Leserbriefe dazu ab

Das wird viele unserer Leserinnen und Leser freuen: Theda ist wieder da! Endlich schreibt sie ihrem Kuddl wieder, was in Wilhelmshaven so Sache ist.

 

 

Die Druckdatei zum Runterladen: Gegenwind 137

Sep 271996
 

Ungebremste Talfahrt von SPD und CDU

Keiner bremste die Republikaner

(hk) Die einzige wirkliche, und dazu auch noch böse, Überraschung der Kommunalwahlen war das Abschneiden der Republikaner, die aus dem Stand auf knapp 5% der Stimmen kamen. Über das Warum wird noch zu reden sein.

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Sep 271996
 

Seit vielen Jahren

gedenken der DGB und andere Organisationen am 9. November der von den Nationalsozialisten 1938 inszenierten Reichpogromnacht, in der jüdische Bürger verschleppt wurden und die Synagogen brannten. In diesem Jahr gibt es einen zusätzlichen Grund, offensiv rechtsradikalem Denken und Handeln entgegenzutreten: zwei Vertreter faschistischen Republikaner sitzen im Stadtrat! Das Antifaschistische Bündnis Wilhelmshaven will den 9. November zum Anlaß nehmen, auch gegen diese bedrohliche Entwicklung in Wilhelmshaven zu demonstrieren. (hk)

Sep 271996
 

Am 9. Oktober

geht es vor dem Landgericht Hamburg um die rechtliche Bewertung der von Handlögten/Venske in ihrem Artikel im Magazin der Süddeutschen Zeitung aufgestellten Behauptung, OB Menzel hätte Kontakt zu rechtsradikalen Immobilienhändlern. Menzel gibt sich zuversichtlich, daß in der Beweisaufnahme klar wird, daß alle gegen ihn erhobenen Behauptungen aus der Luft gegriffen sind. (hk)

Sep 271996
 

Die SPD

hatte den ‚Grünen‘ Ratsmitgliedern Fröhling und Kläne vorgeworfen, daß sie falsche Informationen an Handlögten/Venske weiter- gegeben hätten, in denen dem OB Menzel private Kontakte zum rechtsradikalen Spektrum unterstellt wurden. Die darauf folgende Selbstanzeige der beiden Grünen wurde jetzt von der Staatsanwaltschaft wegen „mangelndem öffentlichen Interesses“ eingestellt.
Auch das von OB Menzel gegen Gerd Kläne angestrengte Verfahren wegen ‚übler Nachrede‘ wurde eingestellt. Dem OB bleibt allerdings noch der private Klageweg. (hk)

Sep 271996
 

Immer noch nicht

vom Tisch ist der Plan, die Kaiserbalje als Binnenschiffahrtsstraße auszubauen. Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht. Denn der alternative Plan, einen Kanal durch Butjadingen zur Weser durchzustechen, hätte erst im Jahre 20..? eine kleine Chance zur Realisierung. Und weil Natur und Umwelt nun mal einen geringen Stellenwert haben, wenn es um die Interessen der Industrie geht, wird die Kanalisierung des Hohe-Weg-Watts auch weiterhin das Ziel der Industrie und der mit ihr verbundenen Politiker bleiben. (hk)

Sep 271996
 

Die Müllkippe Kirchreihe

wird auch im neuen Rat auf der Tagesordnung bleiben. Immer offensichtlicher wird, daß einige Köpfe in der Stadtverwaltung bereit sind, die in den vorliegenden Gutachten beschriebenen Gefährdungen für die Bevölkerung solange unter Verschluß zu halten, bis ein genehmes Gutachten alles für ungefährlich erklärt. Das Interesse der Stadt an einem solchem Gutachten ist klar: Die, von den der Stadt unangenehmen Gutachtern geforderte, Sanierung des Gebietes würde viele Millionen verschlingen. Die Umsiedlung der Kleingärtner, die Umleitung der Gräben und der Sportstätten sind dabei nur ein geringer Kostenfaktor. (hk)

Sep 271996
 

Als schizophren

hat der Wilhelmshavener Arzt Johann Janssen auf einer kurzen Ansprache anläßlich des Antikriegstages am 1. September das Verhalten derer bezeichnet, die anläßlich entsprechender Gedenktage militärische Auseinandersetzungen weltweit verurteilen, gleichzeitig aber ein ausgeschlachtetes U-Boot der Marine als willkommene Touristenattraktion zur Schau stellen. Gleiches gelte entsprechend für ein Marinemuseum. Wer konsequent antimilitaristisch handeln will, darf sich, so Janssen, nicht damit begnügen, Waffenexporte und militärisches Eingreifen in Krisengebieten anzuprangern. Besonders auf technikbegeisterte Jugendliche könne beispielsweise ein zur Besichtigung installiertes Kriegsschiff faszinierend wirken. Gerade aber Kinder und Jugendliche wissen oft nicht, daß solch ein U-Boot letztendlich nichts anderes ist, als todbringendes Kriegsmaterial. Dem Gegenwind gegenüber erklärte Johann Janssen, daß sich demnächst ein Kreis von Kritikern des Marinemuseums und der U-Boot-Touristenattraktion bilden soll. (ub)

Sep 271996
 

Doppeltes Jubiläum

in Brokdorf. Am 5.10.96 jährt sich der Betrieb des Atomkraftwerkes zum 10ten Mal, der Widerstand gegen das AKW zum 23ten Male. Aus diesem Grund ruft der “Aktionskreis Stillegen” zur Demonstration in Brokdorf auf. Treffpunkt: Am 5.10.1996 um 11.00 Uhr am Bahnhof Itzehoe, bzw. und 14.00 Uhr am Atomkraftwerk. Nähere Infos unter 04852/3761 oder 54193. (ft)

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