Gegenwind 1995
Aug 221995
 

... lokal handeln

Das grüne Gewissen Brasiliens: José Lutzenberger im PUMPWERK

Das „grüne Gewissen Brasiliens“, José Lutzenberger, spricht und diskutiert am Dienstag, den 29.8 um 20.00 Uhr im Pumpwerk. Eine wohl einmalige Gelegenheit, den weltbekannten Ökologen und alternativen Nobelpreisträger zu erleben, und ein Muß für jeden, der sich mit Umwelt- und Zukunftsfragen beschäftigt. Thema der Veranstaltung: „Global denken – lokal handeln.“

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Aug 221995
 

Alarmschrei

Beta will sich auf Kosten der Umwelt aus der Krise retten

(hk) Mit lautem Getöse und Angriffen gegen alles und alle tritt der Beta-Boß Johan Anton van Weelden in der Öffentlichkeit auf. Hintergrund: Der Beta-Raffinerie geht es verdammt schlecht. Der Konkurs des Mitinhabers Bulk-Oil und die momentane Marktsituation treiben den Beta-Boß schier in die Verzweiflung. Und in der Verzweiflung sucht man Sündenböcke.

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Aug 221995
 

Die Nordsee stirbt auch ohne uns

Naturschutzkongress: Wiederbelebung von Worthülsen

(iz) Anläßlich des 2. Europäischen Naturschutzjahres veranstaltete das Niedersächsische Umweltministerium am 11. August in der Stadthalle den Kongreß „Chancen für den Naturschutz“. Chancen bot die Veranstaltung jedoch in erster Linie den politisch Verantwortlichen, zu zeigen, daß sie viel zu erzählen und nichts zu sagen haben und sich dabei wieder sämtliche Hintertürchen offen halten.

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Aug 221995
 

Dem Ölschlammbecken

340 m südöstlich von Voslapp zwischen Posener Straße und Niedersachsendamm (s. GEGENWIND Nr. 120) werden keine weiteren hinzugefügt. Dies teilte das städtische Bauordnungsamt dem Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) mit Schreiben vom 10.8.95 mit.

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Aug 221995
 

Verwelkt die Schlüsselblume?

Beratungsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs in Gefahr

(ef/noa) Die Vereine tragen Namen wie Wildwasser, Schattenriß, Wendekreis oder Gänseblümchen oder – wie hier in Wilhelmshaven – Schlüsselblume. Und viel zu wenige wissen, was sich hinter diesen so harmlos und brav klingenden Namen verbirgt.

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Aug 221995
 

Resolution

Die Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven/Friesland verurteilt aufs Schärfste das Vorgehen der Bundesregierung, die Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe erneut zu kürzen.
Bereits in den letzten zwei Jahren wurde die Arbeitslosenhilfe durch das Sparpaket und die Wiedereinführung des Solidaritätszuschlags sowie die Neueinführung der Pflegeversicherung erheblich gekürzt.
Inzwischen ist die Arbeitslosenhilfe bei Kinderlosen auf ca. 51 Prozent des letzten Nettoeinkommens gesunken.

Nicht die Erwerbslosen sind an ihrer Situation schuld, sondern der schon seit Jahren andauernde Personalabbau und die Konzeptionslosigkeit unserer politischen Vertreter.
Das Problem der Arbeitslosigkeit wird allerdings mit einer immer stärker werdenden Sozialmißbrauchskampagne bewusst überspielt.
Selbst der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Herr Jagoda, sagte am 10. Juli 1995 vor dem Münchener Presseklub, daß Erwerbslose nicht arbeitsscheu sind und für den Arbeitsmarkt einen guten Ausbildungsstand besitzen.
Die Erwerbslosen, egal ob sie Leistungen vom Sozialamt oder vom Arbeitsamt beziehen, sollen die Suppe auslöffeln, die ihnen andere eingebrockt haben.
Die Bundesregierung handelt auf Kosten der sozial Schwachen und vergrößert so die Staatsverdrossenheit ihrer Bürger.

Die Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven/Friesland fordert die Bundesregierung auf:

  • Die Gesetzentwürfe von Herrn Seehofer (das BSHG und Ausländerleistungsgesetz) und Herrn Blüm (AFG) zurückzunehmen und zu einer sinnvollen, gerechten Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zurückzukehren.
  • Die Schaffung von Arbeitsplätzen nicht nur im Regierungsprogramm festzuschreiben, sondern auch zu realisieren.

Wir lassen die Erwerbslosen nicht zu Sündenböcken abstempeln, sondern fordern Rechenschaft von den Verantwortlichen.

Wilhelmshaven, den 8. August 1995

Aug 221995
 

Betrifft: Artikel „Flügelkampf um Kaiser“ und „Zeitgemäße Traditionspflege“

Zu 1.: Wie viele Seiten wertvolles Papier gedenken Sie denn noch wegen dieser völlig unwichtigen Bronzestatue zu verschwenden? Es gibt hier in WHV nun wirklich genug Probleme, über die Sie berichten könnten. Aber bald jede zweite Ausgabe Ihres lokalen Informationsblattes beschäftigt sich mit dem Demokratenhasser „Wilhelm I.“. Dieser in der Menschheitsgeschichte nun wirklich nicht erwähnenswerte und bei weitem nicht schlimmste Monarch hat in der heutigen Zeit keine Anhänger mehr. Der überwiegende Teil der Bevölkerung kann geschichtlich diesen Mann nicht mal einordnen. Bei der Aufstellung der Statue war der Aufklärungsbericht Ihrerseits ja zu begrüßen. Mittlerweile wird man aber den Eindruck nicht los, Ihnen gehen die Themen aus und Wilhelm I wird zum Lückenfüller. Weiterlesen »

Aug 221995
 

Zum Artikel „Helfersyndrom“ und zum Gegenwind-Gespräch mit Ratsfrau Aljets im Gegenwind 128

Zu meinem großen Erstaunen mußte ich bei der Lektüre des oben genannten Artikels feststellen, daß Frau Aljets vom Sozialamt WHV die Auskunft bekommen hat, der betroffene Wohnungslose hätte keine Anzeige gegen Familie Czech wegen Freiheitsberaubung erstattet.
Tatsächlich suchte der Betroffene, nachdem er den Luftschutzkeller in der Gökerstraße 109 verlassen konnte, die Anlaufstelle des Diakonischen Werkes auf und bat um Hilfe, um entsprechende Schritte unternehmen zu können.
Auf seine Bitte hin habe ich ihn im Mai diesen Jahres zur Polizei begleitet, wo es dann zur Anzeige kam.
Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, erkundigte ich mich bei der Kriminalpolizei WHV und erfuhr, daß das Sozialamt dort gar nicht nachgefragt hatte. Bei der Staatsanwaltschaft könne der Fall allerdings noch nicht vorliegen, da ja die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien.

gez. Weber, Dipl. Sozialpädagogin

Aug 221995
 

Sende-Zeichen setzen

Unabhängiger Bürgerfunk oder „Tönende WZ“?

(red) Es war einmal… vor einem Jahr, oder noch etwas früher, da hatten einige Bürgerinnen und Bürger eine tolle Idee. Sie wollten mithelfen, das in letzter Zeit arg angekratzte Image unserer Kaiserstadt wieder etwas aufzupolieren. Sie setzten sich zusammen, ließen ihre grauen Zellen heftig arbeiten und entwickelten nach langen, langen Diskussionen aus der Idee einen Plan. Man wollte in unserer Heimatstadt einen eigenen, unabhängigen Rundfunksender in die Gänge bringen. Die Chance dazu war gegeben, denn das Land Niedersachsen hatte ein entsprechendes Gesetz aus der Taufe gehoben. So gründete man, wie das so üblich ist, erst einmal einen Verein, und die Mitglieder gaben dem Projekt einen Namen. „Radio Jade“ sollte der Wilhelmshaven- und Umlandsender heißen.

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Aug 221995
 

An der Zukunft bauen

Humanistische Jugendfeier – die Alternative zur Konfirmation

(red) Der GEGENWIND bietet Verbänden, Vereinen oder Interessengruppen die Möglichkeit, in Form einer Selbstdarstellung über ihre Arbeit und Ziele zu berichten. In dieser Ausgabe stellen sich die Freien Humanisten Wilhelmshaven vor.

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Jun 271995
 

Mit Pauken und Trompeten...

…untergehen – oder „volle Kraft voraus“? Wir berichten über die Zukunft der Musikinitiative

Gegenwind_Titel128Inhalt:

Was der SPD-Unterbezirksvorsitzende Norbert Schmidt vorm Rat nicht mehr sagen konnte, veröffentlichen wir in einem Gegenwind-Gespräch.

Flügelkämpfe in der SPD – Wieder einmal geht es um den Kaiser.

Eine neue Giftschleuder ließ sich die EVC(ehem. ICI) für ihr Werk auf dem Voslapper Groden genehmigen. Was stinkt daran?

Donnernde Motorräder im Kurort? Paßt das zusammen?

Aktivitäten des Antifaschistischen Bündnisses Wilhelmshaven und daraus resultierende Reaktionen

Ist Bockelmann ein Spielverderber? Wir verraten Ihnen, was nach unserer Meinung im Kopfe eines WZ-Redakteurs angesichts des vorzeitigen Weggangs des Landesbühnen-Intendanten Thomas Bockelmann vorging.

Helfersyndrom oder Nächstenliebe? Zwei Gegenwind-Gespräche zur Unterbringungssituation in der Gökerstraße 109.

Zum Titelbild: Lautstark machten Wilhelmshavener Musikerinnen und Musiker schon im Frühjahr vor zwei Jahren vor dem Rathaus auf ihre Notlage aufmerksam – vergebens? Foto: Frank Tunnat

Die Druckausgabe zum Download: Gegenwind 128

Jun 271995
 

Kampf der Giganten

in Wilhelmshaven: Die Beta-Raffinerie will bekanntlich ein Heizkraftwerk bauen – faktisch würde es sich um eine Giftmüllverbrennungsanlage mit Energierückgewinnung handeln. Sinn würde das natürlich nur machen, wenn Beta den Strom dann auch verkaufen könnte. Die Preußen-Elektra hat schon vor längerem den Kopf geschüttelt – jetzt will sie gar ein Stromkabel von Norwegen hierher legen, um Strom zu importieren. (noa)

Jun 271995
 

Vertan

hat der Jugendhilfeausschuß in seiner Mai-Sitzung die Chance, einen schönen Batzen Personalkosten zu sparen. Bis vor einiger Zeit gab es in der Jugendfreizeitstätte Krähenbusch eine Stelle für einen Zivildienstleistenden. Sofern ein an der Jugendarbeit interessierter und engagierter „Zivi“ diese Stelle innehat, ist es auch sinnvoll, sie zu besetzen. Allerdings bekommt die Stadt einen „Zivi“ nicht ganz kostenlos: ein Eigenanteil von 5.200 DM ist dafür zu entrichten – ein lächerlicher Betrag im Vergleich zu den ca. 50.000 DM, die eine „richtige“ Arbeitskraft kosten würde. Nun ist laut Niedersächsischer Gemeindeordnung so etwas eine freiwillige Ausgabe, und mit der Begründung, im Rat käme das sowieso nicht durch, lehnte der Ausschuß mit den Stimmen der SPD bei etlichen Enthaltungen den Antrag, wieder einen Zivildienstleistenden einzustellen, ab. Man hätte es doch wenigstens probieren können! (noa)

Jun 271995
 

Warten

müssen die städtischen Angestellten in dieser haushaltslosen Zeit manchmal auf ihren Lohn/ihr Gehalt. Der Kämmerer muß z.T. mehrmals pro Woche zur Bezirksregierung fahren, um sich Ausgaben genehmigen zu lassen, und wenn eine bestimmte Summe ausgegeben ist, wird nichts mehr erlaubt, egal, ob Löhne und Gehälter schon ausgezahlt sind oder nicht. Die Frage, ob die dauernde Fahrerei nicht auch ganz schön ins Geld geht, verkneifen wir uns. (noa)

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