Gegenwind 127

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Apr 111995
 

Vernichtungskrieg. Die Verbrechen der Wehrmacht 1941-44

heißt eine Ausstellung, die derzeit in der Hamburger Kampnagelfabrik zu sehen ist. In zahlreichen Zeitdokumenten, Fotos, Tagesbefehlen, Offiziersberichten, Feldpostbriefen und Filmen wird der Mythos von der „sauberen“ Wehrmacht, die angeblich nichts mit den Greueltaten der SS zu tun hatte, widerlegt. Gezeigt werden genau die Quellen, welche die Verantwortlichen schon zum Zeitpunkt der Tat verschwinden lassen wollten, um äußerlich weiße Westen zu behalten – Grundlage für das Entstehen der Bundeswehr. (nur noch bis 15.4.95 Kampnagelfabrik Halle K3, Jarrestr. 20-24; danach vom25.6.- 30.7. in Potsdam, Kulturhaus, Am Alten Markt.)

Literaturtip: Hannes Heer/K. Naumann (Hrsg.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944. Hamburg 1995.

Apr 111995
 

Pech gehabt?

(noa) „Lehrer sind, so scheint es, die dümmste Berufsgruppe, die es gibt“, bekam der Lehrer Franz Kleinert aus Wilhelmshaven von einem Juristen zu hören. Warum dieser so eine herbe Aussage traf? Nun, offensichtlich sind ganze Jahrgänge von AbsolventInnen der „Einphasigen Lehrerausbildung“ (ELAB) um anderthalb Jahre Rentenversicherung gekommen – und nur einem ist es bisher eingefallen, dagegen zu klagen.

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Apr 111995
 

Knapp daneben

und damit leider auch vorbei waren Stellungnahmen aus dem Kulturausschuß zum Angebot des Kommunalen Kinos speziell für Kinder. Zu jeder Sonntagnachmittagsvorstellung laufen 40 bis 50 Kinder auf, um nach pädagogischen Konzepten ausgesuchte Filme anzuschauen. Begleitend gibt es Malaktionen oder andere Angebote in der Perspektive, zu denen die Kinder gleichzeitig Zugang erhalten. Die Eltern, sofern sie nicht mitkommen, haben derweil etwas Ruhe nach dem Sturm des familiären Wochenendes.
Diesen Ausführungen des KOKI-Vorsitzenden Waldemar Bär folgten Kommentare wie „die Kinder können doch eben so gut zu Hause fernsehen“ (CDU-Ratsfrau Haschke) oder „Kinofilme sind genauso schädlich wie Fernsehen“ (Ursula Aljets, SPD). Außerdem wurde Eltern das Recht abgesprochen, sich auf diese Art ihrer Beschäftigungs- und Aufsichtspflicht zu entledigen.
Wir fassen zusammen: Rambo ist Ronja Räubertochter gleichzusetzen, und kleine Rambos haben das Recht, ihre Eltern rund um die Uhr zu beanspruchen. Dank an den Fachausschuß für diese kompetenten Stellungnahmen. (iz)

Apr 111995
 

Story ohne Happy End

Die Wilhelmshavener zahlen erhöhte Müllgebühren und trennen brav ihren Müll – die dadurch erzielten Erfolge sind eher bescheiden

(jm) Die Stadt ist ihrer gesetzlichen Verpflichtung, für ihr Gebiet ein Abfallwirtschaftsprogramm aufzustellen, nachgekommen. Einer nachhaltigen Lösung des Abfallproblems stehen jedoch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Rücksichtnahme auf Wirtschaftsinteressen und eine falsche Optik beim Einsatz von Finanzmitteln entgegen.

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Apr 111995
 

Der PVC-Gigant ICI

hat unter seinem neuen Namen EVC (European Vinyls Corporation Deutschland GmbH) firmierend – bei der Bezirksregierung Weser-Ems den Bau einer Giftmüllverbrennungsanlage beantragt. Darin will er angeblich betriebseigene Produktionsabfälle und die dioxinhaltigen Klärschlämme verbrennen. Zur Genehmigung steht der Bau einer Drehofenanlage mit einem Giftmülldurchsatz von 300 kg/h – also 2.600 Tonnen jährlich – an.
Gegen diesen ICI-Antrag kann jeder Bürger bis zum 26 . Mai 1995 bei der Stadt Wilhelmshaven oder der Bezirksregierung Weser-Ems Einwendungen vorbringen. Der ICI-Antrag liegt vom 10.04. – 10.05.95 zur Einsichtnahme u.a. bei der Stadt Wilhelmshaven (Bauordnungsamt, Weserstr. 15, Zi. 106) und bei der Bezirksregierung aus.
Die Einwendungen sollen dann am19.06.95 ab 10:00 Uhr in der Stadthalle in Wilhelmshaven unter den Beteiligten – das sind die EinwenderInnen, die ICI, die Genehmigungsbehörde und hinzugezogene Sachverständige – erörtert werden.
Leute, die Einwendungen gegen dieses ICI-Vorhaben vorbringen wollen bzw. formulierte Einwendungen durch Unterschrift mittragen wollen, melden sich bitte unter Tel. 04 421-. (jm)

Jan 111995
 

Bürger-Initiative unerwünscht?

Städtische Vorgaben gefährden das Konzept der Ökosiedlung Aldenburg

(iz) „Nicht rechtzeitig in die Puschen gekommen“ sind nach Aussagen der Stadt die Initiatoren des Modellprojekts Ökosiedlung Aldenburg. Diese haben in Wirklichkeit in kaum mehr als einem halben Jahr ihre Idee zur Planungsreife vorangetrieben. Das soll die Stadt erstmal nachmachen. Stattdessen hat sie mit gestohlenen Fragmenten des Konzepts die Fläche in einem öffentlich ausgelegten Bebauungsplan einer konventionellen Bebauung preisgegeben.

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