richtet sich eine Demonstration, die in Wilhelmshaven anlässlich des 50. Todestages von Wilhelm Krökel stattfindet. Wilhelm Krökel, der am 18. Februar 1945 in Neuengamme umgebracht wurde, war Betriebsratsvorsitzender der Werft. Die Arbeitsplätze im Nachfolgebetrieb – dem Marinearsenal – sind stark gefährdet. Damit droht unserer Region ein weiterer Arbeitsplatzabbau, der steigende Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit vor allem für die Jugend zur Folge hat. Auch dieses Thema soll im Gedenken an Wilhelm Krökel thematisiert werden. Über Ablauf und Einzelheiten informiert die untenstehende Anzeige (iz) Weiterlesen »
Möwenschiß
Jonathan Seagull Charity Event: Hilfe für die Nordsee oder für die Veranstalter?
(iz/ts) Ökosponsoring wird heute gern gesehen. Bereitwillig lassen Unternehmen sich in die Tasche greifen, um andere damit die Welt retten zu lassen. Dieser Handel ist an sich nicht unmoralisch – solange beide Seiten sensibel und seriös damit umgehen. Wenn jedoch Trittbrettfahrer rein kommerzielle Interessen unter dem Deckmäntelchen „Naturschutz“ verhökern wollen – und dies auch noch öffentlich wird – ist der langwierig erarbeitete Konsens zwischen Naturnutzern und Naturschützern ernsthaft in Gefahr. Das Wilhelmshavener Projekt „Jonathan Seagull Charity Event“ läßt in dieser Hinsicht einige Zweifel aufkommen.
Die Faxen dicke hatte nun endlich unser städtischer Kulturausschuß. Vor allem im zurückliegenden „Jubiläumsjahr“ hatten die Stadtverwaltung dieses Fachgremium des Rates der Stadt systematisch bei Entscheidungen in ureigenster Zuständigkeit übergangen und diese direkt dem Verwaltungsausschuß überlassen, der üblicherweise die Empfehlungen der Fachausschüsse berücksichtigen muß (der GEGENWIND berichtete mehrfach). Die Beschwerden der Ausschussmitglieder verhallten in den Sitzungsprotokolle.
Unlängst, zur Aufstellung des Bronzekaisers, ließ die Bauverwaltung völlig eigenmächtig die Pagel-Medaille am Denkmalssockel entfernen und durch die Inschrift „Wilhelm der Große“ ersetzen, ohne dass irgendein Ratsgremium beteiligt war. Daraufhin hat der Kulturausschuß in seiner letzten Sitzung das Rechtsamt beauftragt, die merkwürdigen Verfahrensweisen der Verwaltung zu prüfen. Im Zweifelsfall sollten die Ausschußmitglieder jedoch den Weg zu höheren Instanzen – sprich: Kommunalaufsicht – nicht scheuen. (iz)
veranstaltet die SOS-Beratungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene in Zusammenarbeit mit der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG/VK) am 8. Februar 1995 um 18 Uhr im „Treffpunkt“ der Beratungsstelle in der Schillerstr. 8. Gezeigt wird der Film „Dann werden Sie schon schießen … „, in dem über den Alltag in der Bundeswehr berichtet wird. Im Anschluß an den Film geben die Veranstalter Informationen zum Ablauf einer Kriegsdienstverweigerung und stellen ihr Beratungsangebot vor.
Unter diesem Titel findet ein Seminar für Frauen statt, die Probleme haben, ihre Interessen durchzusetzen, weil sie Kritik, Streit oder Liebesverlust befürchten. In dem Seminar der Volkshochschule Friesland, Kielerstr. 8 in Schortens soll in der Zeit vom 24. – 26. Februar 1995 der Versuch unternommen werden, den Ursachen dieses Harmoniestrebens auf die Spur zu kommen. Darüberhinaus können neue Verhaltensweisen zusammen mit den Kursleiterinnen Eva Maria Brügger (Dipl. Psych.) und Jessica Thölke (Dipl. Soz. päd.) ausprobiert werden. Tel. Anmeldung unter 04461 —–
Kanarienvogel
Jadekost: Viel Hoffnung – wenig Chancen
(hk) Der Konkurs der Firma JadeKost und mit ihr der gesamten Bartels-Gruppe von Nordfrost über Frisia-Fleisch und der Nordfrost-Spedition bis hin zum Wilhelmshavener Schlachthof kann niemanden überrascht haben – wer anderes behauptet, ist ein Heuchler.
Kein Handlungsbedarf
Das Gutachten über die Müllkippe Kirchreihe zwingt zum sofortigen Handeln
(hk) Wiederholt berichtete der GEGENWIND über die brisante Altlast der ehemaligen städtischen Müllkippe Kirchreihe, die, nur notdürftig mit Erde und Bauschutt abgedeckt, heute von Schulen, Sportstätten und Schrebergärten überbaut ist.
zu groß erweist sich wohl die EXPO am Meer für Wilhelmshaven. Die Hoffnung, daß das Land Niedersachsen den größten Happen der Finanzierung dieses ehrgeizigen Projektes übernehmen wird, hat sich wohl inzwischen zerschlagen Die aktuellen Berechnungen gehen davon aus, daß auf die Stadt Kosten von 260 Millionen DM zukommen werden. Wenn die Stadt am EXPO-Ball bleiben will, muß sie in Kürze. ein schlüssiges Finanzierungskonzept vorlegen. Da nun das Land keine Bereitschaft zeigt, unsinnige Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Hafenbrücke) zu finanzieren, wird der Stadt wohl nur der Ausverkauf übrig bleiben. Meistdiskutiertes Objekt ist dabei der Verkauf der städtischen Anteile am Gas- und Elektrizitätswerk Wilhelmshaven. (hk)
erhielt die Stadtverwaltung durch die Recherchen zum Bericht über ihren Umgang mit wilden Mülldeponien (s. GEGENWIND Nr. 125, „Paragraphenmüll“). Kurz vor Weihnachten ließ sie den Haufen des Anstoßes im Industriegebiet West verschwinden. Mangels weiterer Vorkehrungen wächst dort allerdings bereits ein neuer Müllhaufen. (iz)
Schweigen ist Lüge
Ohne einen Blick in die Vergangenheit gibt es keinen neuen Weg in die Zukunft
(hk) Das Oldenburger „Autorenteam für kritische Geschichtsschreibung – Unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus in Weser-Ems“ veröffentlichte im Dezember 1994 das Buch „Die im Dreck lebten“.
In der Dezembersitzung des Jugendhilfeausschusses (drei Tage vor der Aufstellung des Kaiserdenkmals) schlug das Ausschussmitglied Dieter Meisel vor, mit den Sponsoren der Bronze Gespräche zu führen, das ganz offensichtlich vorhandene Geld lieber in jugendpolitische Projekte zu stecken. Recht so!(noa)
(K)eine zündende Idee
Die Gruppe „Infoladen“ solidarisiert sich mit dem Brandanschlag auf Lonecke
(ub) Mit einem Brandanschlag auf die Mercedes-Benz-Niederlassung Lonecke in der Nacht vom 11. auf den 12.1.95 haben militante Gegner der geplanten Mercedes-Teststrecke in Papenburg auf die Räumung des Hüttendorfes „Anatopia“ reagiert. Die „Infoladengruppe“ ließ uns eine Erklärung zu dieser Aktion zukommen, die wir in Auszügen dokumentieren.
Abbau unseres Bildungswesens betreffend
(In der WZ nicht abgedruckt)
Ich versuche auf diesem Wege die Aufmerksamkeit zu richten auf … den Erlaßentwurf bzgl. der Unterrichtsversorgung im Lande Niedersachsen und die damit verbundene Protestaktion, die landesweit stattfand und in Wilhelmshaven mit einer enormen Beteiligung von 10.000 Teilnehmern. Doch nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Weiterlesen »
Berührungsängste
Gewalt, Macht und Sexualität – unliebsame Themen auf der Bühne des Wilhelmshavener Stadttheaters
(iz) In den letzten Jahren häufen sich Vorwürfe der internationalen Gefangenenhilfsorganisation amnesty international gegen deutsche Polizeibehörden. Misshandelte Gefangene erhielten Entschädigungen – gegen die beteiligten Beamten wurde jedoch nie Strafanklage erhoben. Die Landesbühne greift das zeitkritische Thema in ihrer aktuellen Inszenierung „Diese Geschichte von Ihnen“ auf. Die Vorlage schrieb der englischen Krimiautor John Hopkins bereits Ende der 60er Jahre: Sergeant Johnny Johnson „verhört“ eigenmächtig den Immobilienmakler Kenneth Baxter, der unter dem Verdacht steht, minderjährige Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Stunden später stirbt der Untersuchungshäftling an den Folgen schwerer Verletzungen. In drei Akten wird nachvollzogen, was vorgegangen ist – in dieser Nacht im Revier und all die Jahre davor im Leben des Sergeant Johnson und der Gesellschaft, die ihn geprägt hat.
Bibel-chinesischer Neujahrsempfang
(ef) So eine Fernostreise bildet. Dies konnten die etwa 200 Anwesenden beim Neujahrsempfang der Stadt erneut feststellen; denn unser aller Oberbürgermeister Eberhard Menzel beendete seine Rede mit einer (tsingtau)-chinesischen Weisheit, die da lautet: „Wer, wenn nicht wir? Wo, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht jetzt?“