Gegenwind 123

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Aug 101994
 

„Mädchen in Äktschn!“

heißt das Motto der Mädchenaktionswoche im Rahmen des Sommerferienprogramms der Stadtjugendpflege. Vom 15 bis 19. August gehört der Krähenbusch den Mädchen. Jungs haben in dieser Woche keinen Zutritt. Wenn auch der SPD-Ratsherr Barkowsky das nicht in Ordnung findet („Ausgrenzung“ nennt er das), so werden doch sicherlich viele Mädchen ab 12 Jahren diese Tage nutzen, um mit der Videokamera Wilhelmshaven zu erkunden, Skulpturen zu modellieren, zu tanzen, Marionetten zu bauen oder Selbstverteidigung zu lernen. Die Kosten für diese Workshops betragen 20 DM, und frau muß sich bis zum 12.8. im Krähenbusch anmelden.
Kostenfrei und ohne Anmeldefrist ist die Möglichkeit, einfach mal unter sich zu sein und sich ohne Jungs was zu erzählen. Die Teestube ist in der Aktionswoche für Mädchen täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. (noa)

Aug 101994
 

Schwindelfreiheit
Für Jugendliche ab 10 Jahre und Erwachsene

Wenn es in der vergangenen Spielzeit in dem Ensemblestück „Planmäßige Abfahrt: 16 Uhr 33 auch um ein Ausbrechen aus Konventionen ging, findet mit dem Stück „SCHWINDELFREIHEIT“ gleichsam eine Fortsetzung dieses Themas statt. Es geht um den Freiraum, der sich aus gebrochenen Konventionen ergibt. Wie weit ist er nutzbar? Inwieweit isoliert sich derjenige, der Konventionen bricht? Gibt es Absprachen, die für einen gemeinsamen Umgang unerlässlich bleiben?

Schwindelfreiheit kann heißen: sich hoch hinaus zu wagen und sich dennoch sicher zu fühlen oder sich die Freiheit zu nehmen, eigene „Wahrheiten“ zu denken und zu leben oder frei von verstellendem Schwindel den unbequemen, geraden Weg zu suchen oder… Sehr viele Möglichkeiten gibt es, mit dieser Idee umzugehen. Daß es in diesem Stück vorhersagbar, langweilig, wohl geordnet, eindimensional und ausschließlich ernsthaft zugehen soll, ist natürlich geschwindelt.
Regie führt Mirjam Neidhart, die nach „Planmäßige Abfahrt: 16 Uhr 33“, „Ich und DU“, „Mirad, ein Junge aus Bosnien“ im Jungen Theater bereits ihre vierte Inszenierung macht und wieder mit der Hamburger Bühnenbildnerin Sabine Flunker zusammenarbeitet.
Es spielen Katrin Aebischer, Hannah Essinger, Gunnar Schmidt und Jegor Wyssozkij, der auch für die „schwindelfreie Musik“ zuständig ist.
Die Uraufführung findet am 18. September 1994 um 15.00 Uhr im Jungen Theater, Rheinstraße 91, Wilhelmshaven statt.

Aug 101994
 

Von Fischköpfen und Wahlkämpfern

Gegenwind-Gespräch mit dem Gesamtpersonalrat der Stadt Wilhelmshaven

(hk) Nachdem die Wilhelmshavener CDU erneut einen Vorstoß unternommen hatte, die Löcher im Stadtsäckl mittels Personalabbau zu stopfen, sah sich der Gesamtpersonalrat veranlaßt, die Öffentlichkeit über die Situation in der Stadtverwaltung zu informieren. Wir sprachen mit den Personalratsmitgliedern Kanth, Gutschmidt, Kühler und Langhaar.

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Aug 101994
 

Frauenliste

Büro der FRAUENLISTE

Rheinstraße 168 Tel.: 201940

Soziales unter „ferner liefen“?

Sozialpolitik ist – trotz des großen Anteils im gebeutelten städtischen Haushalt – kein Bereich, in dem sich die führenden Herren gerne profilieren. Die enorm gestiegenen Ausgaben in diesem Bereich beruhen auf der hohen Arbeitslosigkeit und den daraus resultierend immens hohen Sozialhilfekosten. Hier wären ganz dringend neue Ideen gefragt, wie man für den gleichen Einsatz mehr bekommt, nämlich Perspektiven für die betroffenen Personen. (Daß dazu auch der richtige gesetzliche Rahmen auf Bundesebene erforderlich ist, z.B. keine zeitliche Begrenzung der Arbeitslosenhilfe, versteht sich von selbst!). Weiterlesen »

Aug 101994
 

Künstlerisches Selbstbewusstsein

Nur Blöde denken bei „Frauen“ und „Rock“ zuerst an Kleidungsstücke

(iz) 45 Frauen fanden sich zu den diesjährigen niedersächsischen Frauenmusiktagen Ende Juli im Wilhelmshavener Pumpwerk zusammen. Die mittlerweile 4. Veranstaltung dieser Art war wieder mal ein voller Erfolg.

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Aug 101994
 

Untergetaucht

bleibt das U-Boot, das demnächst als Museumsstück für Besucher/innen seine Luken öffnen soll. Es wird nicht, wie ursprünglich geplant, auf einen Ständer gehievt, sondern soll in arttypischer Auftauchtiefe zwischen KW-Brücke und Wattenmeerhaus vertäut werden. Die Texte zur Ausstellung werden derzeit entwickelt und sollen – hört, hört – dem Kulturausschuß zur Beratung vorgelegt werden. (iz)

Aug 101994
 

Beschluss verhalten

Neulich im Jugendhilfeausschuß: Dieser hatte über die Richtlinien zu entscheiden, nach denen Eltern Beihilfen für die Kosten von Kindertagesstätten, Klassen- und Ferienfahrten bzw. Tages- und Wochenpflege erhalten. Es gab hierzu einen Änderungsantrag, wonach nicht nur Alleinerziehende, sondern im Einzelfall auch Elternpaare entsprechende Zuschüsse erhalten können. Dies betrifft z.B. Paare, bei denen sich ein Elternteil (meistens die Mutter) anfangs für die Brutpflege opfert, später aber, wenn die Kids halbwegs flügge sind, sich der eigenen Aus- oder Fortbildung zuwenden will.
Schlimm genug, daß dieser Antrag abgelehnt wurde. Schlimmer noch das Wie: eine Ja-Stimme, einmal „Nein“ und vier Enthaltungen – letztlich bewirkte also die Ablehnung eines Ausschußmitgliedes, daß diese Option von sozialer Tragweite abgelehnt wurde.
Ähnlich wurde dann über die Förder-Richtlinien in der ursprünglich vorgesehenen Fassung abgestimmt: 2 mal Ja bei 4 Enthaltungen.
Dieses „Abstimmverhalten“ ist in den Ausschüssen unseres Stadtparlamentes kein Einzelfall: Immer häufiger entziehen sich die gewählten Vertreter/innen durch die Stimmenthaltung der Verantwortung, die ihnen von den Bürger/innen durch Abgabe ihrer Stimme (!) übertragen wurde, und überlassen so einer wenig repräsentativen Minderheit (die, in welcher Richtung auch immer, zumindest Rückgrat zeigt), die Entscheidung. Haben wir nicht schon öfter gesellschaftliche Katastrophen dadurch heraufbeschworen, daß wir zu feige waren, unsere Meinung klar und laut zu äußern? (iz)

Aug 101994
 

Angeblich

sucht die Stadtverwaltung einen Namen für das geplante Einkaufszentrum am Bahnhof. Dabei scheint die Entscheidung, das Ding „Wilhelmspassage“ zu nennen, schon beschlussfähig zu sein. Zu hoffen bleibt, daß der Straubinger Investor auch hier sein Veto einlegen wird und auf einen weniger negativ belasteten Namen besteht, um von vornherein eine gewisse Abscheu gegen dieses Einkaufszentrum abzubauen. (hk)

Aug 101994
 

Nur ein trauriger Haufen

folgte dem Ruf zur Gründung einer Initiative zur Unterstützung der PDS in den Räumen des Macedonischen Vereins auf dem Pumpwerk- Gelände. Dann mußte die Initiative auf Betreiben des Freizeit-Mitarbeiters Helmut Bär auch noch so- viel Geld berappen, wie ein kleiner Saal in der Stadthalle kostet. Um der Initiative wenigstens etwas Publicity angedeihen zu lassen, regte sich Wilhelmshavens MdB Erich Maaß (CDU) gehörig darüber auf, daß solchen Leuten städtische Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt wurden. (hk)

Aug 101994
 

Keine reale Chance

Gehen Krupps Zeiten in Wilhelmshaven dem Ende zu?

(hk) Während Wilhelmshavens Stadthäuptlinge unablässig vom „unglaublichen“ (Schreiber) Aufschwung Wilhelmshavens schönreden, bricht ein Betrieb nach dem anderen in die Knie. KSW, Kuhlmann, FMW, Olympia … Geht es nun auch Krupp an den Kragen? Weiterlesen »

Aug 101994
 

Überlebenshilfe für die Chlorchemie?

Kommentar:

Seit beinahe einem Jahrzehnt geistert das Wort Biopol durch die Diskussionen, wenn es um die Ersetzung des von der Produktion bis zur Endlagerung/Verbrennung Giftstoffe freisetzenden PVC geht. Die Gegner der Chlorchemie fordern seit Jahren die Produktionsaufnahme dieses aus Zucker gewonnen, verrottenden Kunststoffs. Doch die Bereitschaft, da einzusteigen, war seitens der ICI, in deren Labors dieser Stoff entwickelt wurde, nie besonders groß.
In den letzten Jahren spitzte sich die PVC-Diskussion zu – damit erhöhte sich auch der Druck auf die ICI, endlich das Geheimnis des Biopols zu lüften. Es ging darum, festzustellen, inwieweit dieser Stoff zur Ersetzung des PVC taugt. Nun hat die chemische Industrie Ernst gemacht: Gesponsert mit Steuermillionen brachte die ICI-Tochter Zeneca das Produkt Biopol auf den Markt.
Die Produktionsaufnahme wurde von wohlwollenden Stimmen aus Umweltministerien und anderen Institutionen publicityträchtig begleitet. Die Diskussion um den Umweltkiller PVC geht in erster Linie darum, diesen Stoff grundsätzlich durch umweltverträglichere Materialien zu ersetzen und für die Bereiche, wo es momentan keine Stoffe gibt, die dem PVC vergleichbare positive Eigenschaften haben, Ersatzstoffe jenseits der Chlorchemie zu entwickeln.
Doch was macht die chemische Industrie? Sie bietet uns gerade in dem Bereich, in dem Kunststoffe absolut überflüssig sind, ihr Biopol an. Mit großem Werbeaufwand werden mit Biopol beschichtete Papiertüten für 50 Pfennig als Einkaufstaschen angeboten. Gerade in einem Bereich, in dem die Plastiktüte (nicht aus PVC!) schon zu mindestens 50% durch Leinen-, Jute-, Papier- und andere Einkaufstaschen ersetzt wurde, versucht die chemische Industrie, durch Biopol wieder Fuß zu fassen.
Die Diskussion um die Ersetzung des PVC durch umweltverträglichere Stoffe wird weitergehen – und zu hoffen ist auch, daß die Biopol-Forschung nicht bei der Beschichtung von Papiertüten stehenbleibt, sondern sich in Bereiche vorwagt, die jetzt noch vom PVC beherrscht werden. Ganz leicht wird es die Firma Zeneca dabei allerdings nicht haben: Schließlich gehört die Firmenmutter ICI zu den größten PVC-Produzenten der Welt. Und die ICI wird mit Gewißheit keine Konkurrenz an der Mutterbrust säugen.

Hannes Klöpper

Aug 101994
 

Teile und fahre

In Wilhelmshaven ist ein „Car-Sharing“-Projekt in Vorbereitung

(noa) Das kennen Sie wahrscheinlich: Wenn Sie eine Rechnung im Zusammenhang mit Ihrem Auto bezahlen, fällt Ihnen ein, wie oft der Wagen ungenutzt rumsteht, und Sie überlegen, ob es sich wirklich lohnt, einen zu besitzen. Andererseits gibt es Gelegenheiten, bei denen man ohne Auto wirklich aufgeschmissen wäre …

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Aug 101994
 

Alte Volksbräuche – neu entdeckt

Überraschung bei der Windsbrautenthüllung: Oberstadtdirektor Schreiber belebt heidnische Bräuche

(red) Die Windsbraut ist in aller Munde und hilft der WZ übers Sommerloch. Die Gegenwindredaktion konnte sich bisher noch nicht zu einer Stellungnahme durchringen – die Meinungen reichen von „ganz nett“ über „Klinkerner Kunstkitsch“ bis hin zu „unfertige Schülerarbeit“. Weiterlesen »

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