Gegenwind 119

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Jan 261994
 

Erschien im Januar 1994

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Wer weiß schon Bescheid, um welchen Hafenteil es geht, wenn vom Kohlenhafen oder vom Verbindungshafen die Rede ist? Das Titelbild versucht da ein bißchen Abhilfe zu schaffen. Die Fotos, die uns freundlicherweise von der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) zur Verfügung gestellt wurden, geben Auskunft über die Aktivitäten in den jeweiligen Häfen.


Die Druckausgabe zum Download: Gegenwind 119

Jan 261994
 

Alle Hebel in Bewegung

setzt Torsten Christoph, um eine Umbenennung der Adolfstraße durchzusetzen (der GEGENWIND berichtete). Er möchte erreichen, daß die Adolfstraße wegen der mit dem Namen Adolf verbundenen negativen Assoziationen, in Adolf-de-Cousser-Straße umbenannt wird. Nun bekam er Post von Ignatz Bubis, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland. Bubis schreibt: „‚Adolfstraße‘ ist an sich noch kein Änderungsgrund. Wünschenswert wäre natürlich, um eventuelle Irrtümer zu vermeiden, unter dem Straßenschild eine Tafel anzubringen mit der Erläuterung, daß es sich bei dem Namen um Adolph de Cousser handelt, unter Angabe seiner biographischen Daten und Verdienste. „Ignatz Bubis schlägt damit ein Verfahren vor, welches die Stadt in den Neubaugebieten seit langem praktiziert, warum sollte es nicht auch möglich sein, den BürgerInnen unserer Stadt durch eine kleine Tafel zu verdeutlichen, warum die Adolfstraße gerade Adolfstraße heißt? (hk)

Jan 261994
 

Eines der Aushängeschilder

der erfolgreichen Wilhelmshavener Ansiedlungspolitik der letzten Jahre, Nordfrost, steckt in Schwierigkeiten. Nicht nur die für teures Geld eingekauften „Vorschmecker“ kehrten Horst Bartels den Rücken, auch die Banken zeigen ihm die kalte Schulter. Die Bautätigkeit auf dem Nordfrost-Gelände ist inzwischen eingestellt. Da kann nur noch eine Landesbürgschaft helfen. Mit Steuergeldern gegen Käpt’n Iglo! (hk)

Jan 261994
 

Ein weiteres Vorzeigeobjekt

erfolgreicher Politik hat den Bittgang zur Landesregierung angetreten: die Beta-Raffinerie. Durch den hohen Rohölpreis hervorgerufene Absatzschwierigkeiten sollen der Grund für die Beta-Bitte um eine Landesbürgschaft sein. (hk)

Jan 261994
 

Noch ein Aushängeschild

verläßt unsere Stadt. Spielte der Golfplatz bei der Beta-Raffinerie in Wilhelmshavens Werbefilm „Kaiserstadt am Meer“ noch eine Hauptrolle, werden die Golfer schon bald im benachbarten Schortens heimisch sein. (hk)

Jan 261994
 

Ausgeschlachtet

soll das U-Boot sein, das Wilhelmshavens SPD am Südstrand als Touristenattraktion aufstellen möchte. Wegen der fehlenden Innereien dürfte das U-Boot für die Stadt Wilhelmshaven gehörig an Anziehungskraft verloren haben. Es wird wohl auch bald der Heckwelle der Deutschland Richtung Indien folgen (hk)

Jan 261994
 

Als PVC-Fresser

stellen sich neuerdings die ICI-Leute Besuchergruppen vor. PVC kann man ohne Probleme essen. Alle die, die es schon versucht haben, leben noch. So dumm ist nicht einmal die Atomindustrie vorgegangen. Diese Dumpfbacken sollten einmal Eltern im Krankenhaus besuchen, deren Kind ein Teil dieser Weich-PVC-Tiere verschluckt hat, die sich im Magen zu nadelartigen Körpern entwickeln und nur operativ entfernt werden können. (hk)

Jan 261994
 

Wiedergewählt

wurde Manfred Klöpper als Vorsitzender des DGB-Kreises Wilhelmshaven. Manfred Klöpper hat durch seine Politik klargemacht, daß die Interessen der Arbeitnehmer nicht am Werkstor abgelegt werden, sondern die gesamte Gesellschaft durchziehen. Sein Engagement gegen alte und neue Faschisten, gegen Rassismus, seine Initiativen für die Aufarbeitung unserer Geschichte, sein Wirken in Aufsichtsräten und Ausschüssen – all das zeigt uns, daß links sein noch eine Chance hat. Die GEGENWIND-Redaktion wünscht sich für Wilhelmshaven noch viele Jahre mit diesem DGB-Kreisvorsitzenden. (red)

Jan 261994
 

Hilde Haake

Verlässt die GEGENWIND-Redaktion, der sie seit August 1988 angehörte. Nachdem es ihr nicht möglich war, in Niedersachsen eine Anstellung als Lehrerin zu bekommen, zieht es sie nun ins Land des SPD-Vorsitzenden Scharping. In Mainz, der Hauptstadt von Rheinland-Pfalz, bekam sie eine Stelle als Hauptschullehrerin. Daß Hilde dem GEGENWIND fehlen wird, braucht kaum extra erwähnt zu werden. Ihre Artikel , die sich immer durch eine besonders tiefgehende Recherche auszeichneten, prägten über fünfeinhalb Jahre das Gesicht des GEGENWIND mit. Wir wünschen ihr einen guten Start in der Stadt der Mainzelmännchen.

Jan 261994
 

Dumm geguckt

hat die Bürgerinitiative Umweltschutz Wilhelmshaven (BUW), als ihr ein Scheck über 1.500.- DM ins Haus flatterte. Absender des Schecks ist die GMA – die Gesellschaft für Müll und Abfall aus Schortens, die in Wilhelmshaven für die Abfuhr der gelben Säcke, des Altpapiers und des Altglases sorgt. Die BUW wird dieses Geld für Informationen und Aktionen für eine vernünftige Müllpolitik einsetzen. (hk)

Jan 261994
 

Als übelster Demagoge

erweist sich Focke Hofmann, der für die Statt-Partei in“ den Niedersächsischen Landtag einziehen möchte. Auf einer Versammlung der Statt-Partei, ein Sammelbecken gestrauchelter CDU-Leute, bezog er Stellung zum Thema Scheinasylanten. Hofmann sagte, dass man aktiv werden müsse gegen „derartige Parasiten, die ohne echte Gründe hierherkommen und unberechtigt und oft sogar doppelt abkassieren“ (Zitat nach WZ). (hk)

Jan 261994
 

Neonazis veröffentlichen eine Liste ihrer politischen Gegner – Manfred Klöpper, Kreisvorsitzender des DGB, wird erneut zur Zielscheibe der rechtsradikalen Szene

(ub) Mit der Herausgabe der „nationalistischen Widerstandszeitschrift gegen Rotfront- und Anarchoterror DER EINBLICK“ ist es den faschistischen Kräften in der BRD gelungen, ein bundesweites Medienspektakel auszulösen. „DER EINBLICK“ veröffentlicht die Namen, Adressen und Telefonnummern von ca. 250 AntifaschistInnen und fordert ihre braune Leserschaft zur „Ausschaltung aller destruktiven, antideutschen und antinationalen Kräften“ auf.

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Jan 261994
 

Ausgetrickst

Wessen Interessen soll der Jugendhilfe-Ausschuß nach der Umbesetzung eigentlich vertreten?

(iz) Keine Spielplätze, mangelnde Kindergartenplätze, marode Schulen, keine Chance auf ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, kaum Möglichkeiten für Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit Zukunft – düstere Aussichten für Kids und Teens in der Jadestadt. Umso mehr benötigten sie eine schlagkräftige und praxisnahe Vertretung in der städtischen Politik und Verwaltung. Doch diese scheinen den miesen Stellenwert der Kurzen und Halblangen noch zu parodieren.

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Jan 261994
 

Kein Schacher

Hajo Kruda und Hans Georg Wölbern präsentierten ihr Revolutionsdenkmal

(hk) Vor 75 Jahren stellten die Arbeiter und Soldaten die Weichen für Sozialismus und Demokratie. Trotz eines Beschlusses des Stadtrates konnte die Aufstellung eines Denkmals für die Novemberrevolution 1918 aus finanziellen Gründen noch nicht realisiert werden.

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Jan 261994
 

Die Menschen sind jetzt reif!

IG Metall geht mit klug dosierten Forderungen in die Tarifrunde

(hk) Tarifauseinandersetzungen haben ihre eigenen Gesetze: Wenige Wochen vor Ablauf der Verträge stellt die Gewerkschaft fest, daß die Preissteigerungen so hoch waren, daß die Arbeitnehmer mit ihrem Lohn nicht mehr auskommen. Dann werden die Verträge fristgerecht gekündigt, die Gewerkschaften präsentieren ihre Forderungen, man tritt in Verhandlungen ein, es wird gegebenenfalls gestreikt und ausgesperrt und irgendwann trifft man sich ungefähr in der Mitte und schließt einen neuen Tarifvertrag ab.

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