Gegenwind 1992
Aug 101992
 

Was ist gelb und stinkt?

Schwierige bis boshafte Fragen an die GMA

(jm/hk) Trägt unsere Bereitschaft, jetzt die Einwegverpackungen ausgewaschen in den „Gelben Sack“ zu stopfen, zur Lösung des Müllproblems bei? Oder dient die Aktion „Grüner Punkt“ lediglich dazu, die Einführung der Mehrwegverpackung durch Pfanderhebung zu verhindern? Diese gegensätzlichen Positionen prägten ein langes Gespräch mit Hans-Jörg Mellen, Geschäftsführer der Gesellschaft für Müll- und Abfallbeseitigung (GMA).

Weiterlesen »

Aug 101992
 

Müllabfuhr bald billiger?

Gegenwind-Gespräch über Müllgebühren und einige Probleme des Dualen Systems

(hk) Zur Abrundung des Themas „Gelber Sack“ und um die Auswirkungen auf die Wilhelmshavener Müllpolitik zu erkunden, führten wir ein Gespräch mit Wilhelmshavens Umweltdezernenten Stadtrat Graul.

Weiterlesen »

Aug 101992
 

Schutzloser Nationalpark

12. Internationaler Wattenmeertag in Wilhelmshaven

(uw) Seit 12 Jahren organisieren der WWF und andere im Naturschutz tätige Organisationen und Behörden den Internationalen Wattenmeertag. In diesem Jahr steht der Wattenmeertag unter dem Hauptthema „Ranger in Schutzgebieten“. Dabei geht es darum, wie die Einhaltung der Nationalparkverordnung Wattenmeer  gesichert werden kann. Der Internationale Wattenmeertag findet in diesem Jahr in Wilhelmshaven, dem Sitz der Nationalparkverwaltung, statt.

Weiterlesen »

Aug 101992
 

Risikoreiche Rohrleitung

gw109_rohr

Am Fliegerdeich, vom „Fischerdorf“ bis zum Flugplatz Mariensiel, ist zur Zeit etwas zu bewundern, was es eigentlich nicht geben sollte. Gemeint ist die innendeichs verlaufende Spülleitung, mit der Sand aus der Ruhezone des Nationalparks Wattenmeer zur Deichbaustelle bei Cäciliengroden gepumpt wird.
Ursprünglich war eine kürzere, 5 Kilometer lange Leitung direkt durchs Watt geplant, um keine zusätzliche, Lärm und Abgase erzeugende, energieverbrauchende Zwischenpumpstation zur Druckerhöhung installieren zu müssen. Dieses waren die entscheidenden Argumente gegen eine 6,2 km lange Rohrleitung von einer Baggerstelle in der weniger geschützten Zwischenzone des Nationalparks zur Deichbaustelle. Die jetzt gewählte Trassenführung ist 6,5 km lang und scheint doch ohne Pumpstation auszukommen. Stutzig macht weiterhin, daß als Argument gegen eine Baggerstelle außerhalb des Nationalparks vorgebracht wurde, daß eine Rohrleitung entlang des Deiches ein erhöhtes Risiko darstellt und Beeinträchtigungen des Freizeitbetriebes mit sich bringen würde. Dieses alles scheint heute nicht mehr zu gelten. Es ging wohl nur darum, sich von niemandem in die Planungen reinzureden lassen. (uw)

Jun 221992
 

Faschistenaufmarsch
Hass und Ausländerfeindlichkeit unter schwarz-weiß-roten Fahnen

Naziaufmarsch

Polizeiaufgebot
Massiver Polizeieinsatz zum Schutz der Nazikundgebung

Polizeiaufgebot

Inhalt
Schwerpunktthema: Der Aufmarsch der Neonazis am 23.5. in Wilhelmshaven – Kritische Betrachtungen
ACHTUNG! Linker Radikaler – Der Deutsche Kameradschaftsbund verteilt Steckbriefe.
Noch übertroffen wurden die schlimmsten Befürchtungen bezüglich der Ausstellung des Fördervereins Marinemuseum. Wilhelmshaven setzt schlimme Zeichen!
Ungesetzlich ist unser Artikel über den Einsatz von HilfslehrerInnen an Wilhelmshavener Schulen überschrieben
CDU-MdL Engstler weiß jetzt über PVC Bescheid: Niedersachsens Wirtschaftsminister Fischer beantwortete eine Anfrage Engstlers zur PVC-Problematik. Ein Plädoyer für den Ausstieg.
Die Drogenproblematik – ein immer brennender werdendes Thema. Informationen über eine Pumpwerk-Veranstaltung.
Selbst aktiv werden gegen die Verpackungsflut. Ein Hintergrundbericht
unter der Überschrift „Pötte und Pannen“.
Aufgeschreckt durch Veröffentlichungen im GEGENWIND geht die Stadtverwaltung auf Lecksuche und schaltet die Kripo ein.
Die Überlebenschancen für „Radio Überleben“ sind gut. Wir lassen ebenfalls auf 1000 Antennen blühen.

Die Druckausgabe: Gegenwind 108 

Jun 221992
 

Ernährungsbewußt

gab sich die Firma ICI in ihrer Anzeige in der WZ vom 6. Juni. Dort sollte der Beweis geführt werden, daß es ein weißes Pulver gibt, das noch gefährlicher und gesundheitsschädlicher ist als PVC.
Aufmerksamen VerbraucherInnen wurde schon vor Bekanntgabe der Auflösung des Rätsels klar, daß es sich angesichts der abscheulichen Zusätze wie Bikarbonat (sprich: Backpulver) nur um Weißmehl handeln kann. Es fehlten dann allerdings Hinweise auf die gesunde Alternative, sprich: biologisch erzeugtes und frisch verarbeitetes Vollkornmehl, das sich ohne jegliche Chemie zu gesunden Nahrungsmitteln verarbeiten läßt. Ebenso fehlten natürlich Empfehlungen für umweltfreundliche Alternativen zu PVC … (hk)

Jun 221992
 

Vor keiner Lüge

schrecken die Führungskräfte der ICI zurück, wenn es gilt, ihr PVC reinzuwaschen. So behauptete der bei der ICI für die psychologische Kriegsführung zuständige Mitarbeiter Klaus Vogel anlässlich einer Betriebsbesichtigung der CDU-Frauen-Union, daß „PVC bedauerlicherweise stellvertretend für alle Kunststoffprodukte als gefährliches Produkt bezeichnet werde. Diese Behauptungen seien falsch und inzwischen auch eindeutig widerlegt.“ (WZ v. 10.6.) Dabei ist genau das Gegenteil der wissenschaftlich belegte Fall: Das Vorhandensein von PVC verhindert, daß Kunststoffe wiederverwertet werden können – in Müllverbrennungsanlagen fördert das PVC die Dioxinbildung. Klaus Vogel meint wohl, daß man CDU-Frauen jeden Bären aufbinden kann. (hk)

Jun 221992
 

Ein zweiter

Kraftwerksblock in Wilhelmshaven scheint für den niedersächsischen Wirtschaftsminister Fischer bereits eine beschlossene Sache zu sein. Er kennt sogar schon nähere technische Einzelheiten. So soll der Bau des zweiten Kraftwerksblocks auf der „Grundlage neuester technischer Standards ökologische Maßstäbe setzen“. Dabei ist der Bau des Kraftwerks völlig überflüssig: Selbst nach Abschaltung der Atomkraftwerke in Niedersachsen besteht noch eine ausreichende Stromreserve. Es bleibt zu hoffen, daß zumindest die Grünen in der Landesregierung diesmal standhaft bleiben und weiter für eine ökologisch orientierte Energiepolitik kämpfen werden. Das Ersetzen abgeschalteter Atomkraftwerke durch große Steinkohlekraftwerke hat jedenfalls damit nicht das geringste zu tun. (hk)

Jun 221992
 

Der gelbe Sack

macht nach Auffassung der Niedersächsischen Landesregierung – in Anlehnung an ein Urteil des Bundesgerichtshofes – aus Abfällen noch lange keine Wertstoffe.
Der sogenannte objektive Abfallbegriff hat demnach Vorrang vor der Einstufung eines Stoffes oder Gegenstandes als „Wertstoff“ oder „Wirtschaftsgut“, wenn nicht der Nachweis einer ordnungsgemäßen Verwertung geführt werden kann.
Im Gegensatz zu anderen Landesregierungen wird das Niedersächsische Umweltministerium damit der Tatsache gerecht, daß die Industrie von einer stofflichen Verwertung insbesondere der Kunststoffabfälle, die statt wie früher in der grauen Tonne jetzt im gelben Sack oder den „Recycling-Tonnen“ im Supermarkt landen, noch weit entfernt ist. Dieses Festhalten am Abfallbegriff hat zur Folge,
– daß vereinfachte Genehmigungsverfahren für die „Sortieranlagen“ vorerst nicht zulässig sind, sondern nach dem strengen Abfallrecht beurteilt werden müssen,
– daß die behördliche Kontrolle über die Abfallströme weiterhin garantiert bleibt, da nach der derzeitigen Bearbeitungskapazität höchstens 18% der Kunststoffe und Verbundverpackungen verwertet werden können,
– daß Verträge, die derzeit zwischen der DSD („Grüner Punkt“) und Kommunen bzw. Landkreisen geschlossen werden, den Passus enthalten sollten: Kunststoff- und Verbundverpackungen werden erst dann getrennt eingesammelt, wenn die Verwertungsfrage befriedigend gelöst ist und entsprechende, abfallrechtlich korrekte Sortieranlagen vorhanden sind. (iz)

Jun 221992
 

Jugendliche Skins

nutzten das „School is out“-Festival, um sich „abzureagieren“: Sie bewarfen die Gruppe „Substitute“ mit zwei Paletten roher Eier, so daß diese dann in einem See von Spiegeleiern spielen mußte. Sicherlich war es reiner Zufall, daß der Neonazi Thorsten de Vries während der Aktion in der Gegend rumstrolchte. (hk)

Jun 221992
 

polizei_karikatur Erwin Fiege 1992

Bild: Erwin Fiege 1992

Aufgabe der Kripo

ist nicht nur das Fangen von Gesetzesbrechern, sondern auch die Verhütung von Straftaten. Besonders aktiv wird die Wilhelmshavener Kripo, wenn es gegen ausländische Strolche geht.
Anfang Juni warnte die Kriminalpolizei nicht nur über die Presse, sondern auch mittels von Polizeibeamten verteilten Flugblättern vor Taschendieben, oder genauer vor „Südländern, meist Frauen auch mit Kindern“.
Wie gesagt: Es ist Aufgabe der Polizei, vorbeugend zu agieren. Nur, diese Frage muß sich die Kripo stellen lassen, warum unternimmt sie bei „Südländern“ groß angelegte Aktionen, während deutsche Strolche weiterhin beinahe ungehindert Wohnungen ausrauben, Autos aufbrechen, Frauen vergewaltigen, Ausländer überfallen können? (hk)

Jun 221992
 

Aus Fehlern lernen

Nachbetrachtung zur Organisation des Widerstandes gegen Neo-Nazis

(hh) Vier Wochen nach dem Aufmarsch der Braunen in .Wilhelmshaven hat sich die Aufregung längst gelegt. Fast scheint es so, als ob dies Ereignis als einmaliges Geschehen bereits ad acta gelegt worden sei, obwohl die politische Situation weitere Kraftdemonstrationen der neuen Rechten vermuten läßt.

Weiterlesen »

Jun 221992
 

Steckbriefmäßig

Neonazis blasen zur Jagd auf Antifaschisten

(hk) Im Stil an die Hetzkampagnen der Springer-Blätter gegen die APO und an nationalsozialistische Kampfblätter erinnernd, verfaßte der Deutsche Kameradschaftsbund (Veranstalter des neofaschistischen Aufzuges am 23.5.) ein Flugblatt gegen den DGB-Kreisvorsitzenden Manfred Klöpper

Weiterlesen »

Jun 221992
 

Tockengefallen

Marineausstellung übertrifft alle Befürchtungen

(ef/noa) Nachdem der Traum vom Museumsschiff Deutschland endgültig ausgeträumt ist, muß der Förderverein Deutsches Marine-Museum e. V. nun doch an Land bleiben.

Weiterlesen »

go Top