Gegenwind 1992
Sep 141992
 

Gewissensnot?

(hk) Unter dieser Überschrift verteilt „eine Zeitung für die Mitarbeiter der ICI“ böse Schelte an Mitarbeiter, die, statt an einem Preisausschreiben der inneren Führung teilzunehmen, die Öffentlichkeit über Mißstände informieren. Wir meinen, daß der Text, dieses von Ex-SPD-Chef Klaus Vogel (heute Psychopharmaka für die Mitarbeiter der ICI) verfaßten Artikels, weit über die Grenzen der Mitarbeiter des ICI-Werks bekannt werden sollte:

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Sep 141992
 

Kein Bein an Deck

PVC-Industrie mit alten Argumenten in der Defensive

(hk) Veranstaltungen mit Umweltschutzthemen sind nicht gerade die Renner in der Publikumsgunst. Umso erfreulicher war es, daß sich der Saal in der Perspektive gut füllte, als Greenpeace zu einer Podiumsdiskussion „Chlorchemie“ geladen hatte. Neben dem Greenpeace-Vertreter diskutierten Vertreter der ICI/EVC, der Bürgerinitiative Umweltschutz, die Leiterin des Umweltamtes Schortens und der Leiter des Umweltamtes Wilhelmshaven miteinander.

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Sep 141992
 

Frauenliste

Asylrecht ist Menschenrecht!

Unsere Spitzen(?)politiker unterschiedlichster Couleur versuchen uns weiszumachen, daß eine Änderung des Grundgesetzes mit einer Einschränkung des persönlichen Asylrechts die Probleme lösen kann, die z.Z. bei der Unterbringung von Asylsuchenden, Flüchtlingen und Aussiedlern bestehen. Das ist aber eine Irreführung. Eine Grundgesetzänderung hat keinen Einfluß darauf, ob und wieviele Menschen zu uns kommen und führt schon gar nicht zu kurzfristigen Lösungen. Dazu ist vielmehr endlich eine Einwanderungspolitik nötig, die eine sinnvolle und humane Kanalisierung der Zuwanderung und eine Integration in unsere Gesellschaft ermöglichen. Das individuelle Recht auf Asyl darf aber auf keinen Fall eingeschränkt werden. Weiterlesen »

Sep 141992
 

Hotel „Zur Piratherie?“

Benutzt SPD-Ratsherr Rath seine politischen Funktionen zur Erlangung persönlicher Vorteile?

(hk), Unter der eindeutig zweideutigen Überschrift „SKANDAL: PIRATH PLÜNDERT ETAT“ veröffentlichten Wilhelmshavens Jungsozialisten in der letzten Ausgabe ihrer Zeitung „Linke Bazille“ eine Geschichte, die so richtig alle Vorurteile über Filz und Mauschelei zu bestätigen scheint. Der GEGENWIND nahm die von den Jusos gelegte Fährte auf.

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Sep 141992
 

(noa) Über den Vorschlag der Wilhelmshavener CDU, Sozialhilfe in allen Kommunen täglich zur gleichen Zeit auszuzahlen, um zu verhindern, daß Asylbewerber mehrfach kassieren, hat die Wilhelmshavener Hausfrau Erna Schmidthuber sich Gedanken gemacht. Sie hat dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Biester einen Brief geschrieben und dem GEGENWIND eine Durchschrift davon überlassen. Da wir selber den CDU-Vorstoß nicht treffender kommentieren könnten als Frau Schmidthuber, drucken wir ihn im Wortlaut ab.

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Sep 141992
 

No milk today

lautete lange Zeit die tägliche Devise vieler SchülerInnen in Wilhelmshaven und Friesland. Während z.B. in Oldenburg oder im Emsland der Ausschank von Schulmilch und Kakao in Glas-Pfandflaschen seit langem selbstverständlich ist, hielt die hiesige Molkerei stur am Tetrapak fest. Da verzichteten umweltbewußte Kids lieber auf ein Pausengetränk, brachten sich was von zu Hause mit oder organisierten zumindest den Vertrieb von Säften in Pfandflaschen über den Schulkiosk.

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Sep 141992
 

Der Krieg ist das Verbrechen...

…nicht seine Verweigerung oder Was ist das Gewissen?

(hk) Daß viele Menschen den Kriegsdienst aus Gewissensgründen verweigern und statt dessen ihren Zivildienst leisten, ist normal. Kaum ein Krankenhaus, kein Altenheim, kaum ein sozialer Dienst könnte heute ohne diese billigen Arbeitskräfte existieren. Die Gesellschaft hat das anerkannt. Aber, daß jemand auch den Dienst an Kranken, Gebrechlichen und Behinderten verweigert – das ist Drückebergerei!

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Aug 101992
 

Häusliche Krankenpflege:

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Inhalt

  • Viel Lob fürs Wochenende an der Jade gibt es von der Kulturabteilung der GEGENWIND-Redaktion
  • Weniger gut kommen dagegen die AOK und der Medizinische Dienst der Krankenkassen weg „Auf Omis Kosten“ will die Krankenkasse der Kostenexplosion im Gesundheitswesen Einhalt gebieten
  • Der Arbeitskreis „Wohnraummangel“ heißt jetzt Arbeitskreis „Wohnraum für Alle“ – Wie kam es zu der Namensänderung?
  • „Was läuft eigentlich in Südafrika“ – Der Arbeitskreis Südafrika lädt zu einer Veranstaltung und gibt einige Vorinformationen
  • Wird um das Gewerbegebiet Ladestraße – seit vielen Monaten Zankapfel zwischen Naturschützern und Stadtverwaltung – mit gezinkten Karten gespielt?
  • Um das Duale System und um Gelbe Säcke, um Recycling und Downcycling ging es in Gegenwind-Gesprächen mit der GMA, der Stadtverwaltung und dem Umweltministerium. Mit der Frage Was ist gelb und stinkt?“ berichten wir über die ersten Erfahrungen mit dem Dualen System.
  • Der internationale Wattenmeertag findet in diesem Jahr wieder in Wilhelmshaven statt. Unter der Überschrift „Schutzloser Nationalpark“ finden sie weitere Informationen.

Titelbild: Burkhard Königshoff


Die Druckausgabe zum Runterladen: Gegenwind 109

Aug 101992
 

Der Spiegel

brachte es an den Tag: Die Wilhelmshavener Logistik-Firma „MIZ“ war in die Umrüstung ziviler deutscher Schiffe in Kriegsschiffe für Taiwan beteiligt. Die MIZ nannte daraufhin diese Meldung eine „böswillige Unterstellung“. Doch die Erklärung, warum das Logistik-Unternehmen an der Umrüstung nicht beteiligt war, wirkte dann doch sehr holprig. Da war die Rede von pensionierten Bundeswehroffizieren, die allerdings als „freie Mitarbeiter“ in Taiwan waren usw. Glaubhaft ist, daß die MIZ-Leute die Umrüstung nicht selber durchgeführt haben.
MIZ-Geschäftsführer Gert Breitweiser laut Wilhelmshavener Zeitung „Wir haben nicht einmal einen Schraubenzieher. Unsere Arbeit findet nur mit dem Kopf und dem Bleistift statt.“ Ganz genau! (hk)

Aug 101992
 

Kurparkresidenz

ist ein hübscher Name für das Projekt des Herrn Hillebrand, das er neben dem Wilhelmshavener Rathaus hochziehen will. Die Räumlichkeiten in dem noch nicht einmal begonnen Bau können auch schon gemietet werden. Angeboten werden Büro-, Praxis- und Gewerbeflächen zum Preis von 20.- DM pro Quadratmeter. Aber, wo bleiben die Altenwohnungen? Kommen die später oder gibt es keine alten Leute, die solche Mieten bezahlen können? (hk)

Aug 101992
 

Übelste Gerüche

nach Verwesung, Kot und Blut wabern seit einigen Wochen wieder verstärkt über die Südstadt. Seine Quelle hat dieser Gestank im Schlachthof des Herrn Bartels. Den Bewohnern der Südstadt ist es oft tagelang nicht möglich, ihre Wohnungen zu lüften. Ist vielen Bewohnern der Schlachthof wegen der fast 24stündigen Lärmbelästigung durch die durch die Straßen donnernden Schlachtviehtransporter und durch die Geruchsbelästigung ein Dorn im Auge, hat die Tierrechtsbewegung den Schlachthof aus ganz anderen Gründen im Visier:

gw109_schweinSchwein gehabt – Mensch geworden. Das obige Motiv ist als zweifarbige Postkarte bei der Tierrechtsbewegung e. V., Hauptstraße 4, 2948 Middelsfähr erhältlich. 6 Postkarten kosten 1.- DM. (hk)

Aug 101992
 

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Zum Wochenende an der Jade ist die KW-Brücke für den PKW-Verkehr gesperrt. Um die AutofahrerInnen in die richtige Richtung zu lenken, muß der über die KW-Brücke führende Weg zum Südstrand unkenntlich gemacht werden. „Jute statt Plastik“ muß sich der zuständige Kollege vom Straßenverkehrsamt wohl gedacht haben, als er den Wegweiser „einsackte“. Daß es sich dabei um das vielzitierte Stadtsäckel handelte, wollte der Pressesprecher der Stadt nicht bestätigen.

Aug 101992
 

Kaum auszuhalten

war die Berichterstattung der WZ über den Einsatz der Zerstörer „Bayern“ und „Niedersachsen“ zur Überwachung des UN-Embargos gegen Jugoslawien. Schlimmer kann es nicht kommen, dachte wohl so manche WZ-Leserin. Aber es kam noch schlimmer: Über mehrere Tage belästigte die WZ ihre Leser mit Berichten über Filmaufnahmen auf der zur Verschrottung im Arsenal liegenden „Deutschland“. Jeder Pups der Hauptdarsteller, Beleuchter, Kameramänner und Statisten wurde den WZ-Lesern auf den Frühstückstisch serviert. (hk)

Aug 101992
 

Die Chancen

für eine Rohölpipeline, die Wilhelmshaven mit den neuen Bundesländern verbinden soll, sind nicht gerade rosig. Zum Schutze der Umwelt ist die konkurrierende Rostock-Lösung mit Sicherheit auch zu begrüßen: Geht es doch in erster Linie darum, Rohöl aus den Fördergebieten der GUS anzulanden. Die Fahrt von der GUS nach Wilhelmshaven würde durch ökologisch hochsensible Bereiche der Ost- und Nordsee führen, von denen man jeglichen Schiffsverkehr mit gefährlichen Gütern tunlichst fernhalten sollte.
Ganz vom Tisch scheint auch die von der Beta geplante Produktenpipeline in die sächsischen Industriegebiete zu sein. Doch dem Beta-Boß van Weelden wird mit Sicherheit bald wieder eine neue Idee kommen, wie er seine Produkte absetzen kann. (hk)

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