Gegenwind 100

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Apr 151991
 

100

Wilhelmshaven im Sog der Abrüstung

Gegenwind-Gespräch mit dem Geschäftsführer der ÖTV, Jürgen Harms,

über die Probleme von Abrüstung und Rüstungskonversion

Gegenwind Titel 100

Zeichnung von Burkhard Königshoff, März 1991

Wieder eine Neuerung: Ab der Nummer 100 erschien der Gegenwind jeweils mit einem Titelbild. Die meisten Titelbilder wurden von der Redaktion erstellt, es gab aber auch einige Wilhelmshavener Künstler, die Titelbilder erstellten. Burkhard Königshoff, Hajo Kruda, Caspar sind einige von ihnen.

Die Druckausgabe: Gegenwind 100 

Apr 151991
 

Abgelehnt

wurde in der Ratssitzung am 20. März erwartungsgemäß der Antrag der CDU-Fraktion, die Stadt möge sich finanziell am Schulschiff Deutschland im Rahmen des Projektes Deutsches Marinemuseum beteiligen. Allerdings fand auch der Abänderungsantrag der Gruppe Grüne/Frauenliste keine Mehrheit.
Diese Ratsgruppe hatte beantragt, den Plan zur Einrichtung eines Deutschen Marinemuseums ganz aufzugeben und stattdessen das Küstenmuseum mit einer werft- und marinegeschichtlichen Abteilung in die Weserstraße 47 zu verlegen.

Apr 151991
 

Feueralarm

(R) Mir stockte der Atem, ich wollte nicht mehr atmen, aber mein Körper zwang mich dazu. Ich wollte vor dem Qualm wegrennen, aber wo ich auch hinlief, dieser Rauch verfolgte mich. Es gab kein Entrinnen. Innerhalb kürzester Zeit bekam ich Kopfschmerzen…
Eine Szene aus einem Science-Fiction-Film? Aus einem brennenden Gebäude? Etwa ein schlimmer Alptraum? War ich auf einer Sightseeing-Tour durch Kuwait? Bei weitem nicht!
Es war einfach nur Ostersamstag in Wilhelmshaven, und ein alter Brauch lebte für einen Abend auf, das Osterfeuer. Alte Bräuche sind oft etwas sehr Schönes, und sicher ist es jedem vergönnt, an ihnen teilzunehmen. Jedoch ging und fuhr man durch Wilhelmshaven, so konnte man feststellen, daß nicht nur jedes noch so kleine Stadtviertel ein eigenes
Osterfeuer hatte. Nein auch viele Vereine, Bauern und Bürger nutzten die Gunst der Stunde. So brannten in vielen Gärten und auf vielen Weiden und Wiesen in und um Wilhelmshaven größere oder kleinere Osterfeuer – idyllisch, romantisch und unter seinesgleichen. Um die Flammen zu erhalten, wurde alles Brennbare dem Feuergott geopfert. Der alte Schrank, die Kunststoffreste, alles was die Rumpelkammer zu bieten hatte, wurde gleich mitverfeuert, hätte sowieso schon lange in den Müll gehört. Da aber alles so schlecht anzuzünden geht, muß man natürlich Benzin oder Spiritus nehmen.

Apr 151991
 

13 Jahre Willi-Bleicher-Zentrum

Seit 1978 besteht im Gewerkschaftshaus in der Kieler Straße das Willi-Bleicher-Zentrum. Aktive GewerkschafterInnen, die es leid waren, nach der Sitzungsarbeit in Kneipen abzuwandern, räumten die kahlen Räume gründlich auf und bauten das Zentrum auf, wo nun gemeinsame Abende und Freizeit mit sinnvollen Aktivitäten verbracht werden können. Gemeinsame Kulturarbeit, Musik live oder aus der Konserve, Tischtennis, Klönen: Das Team lädt alle herzlich ein, das selbstverwaltete und –gestaltete Zentrum zu besuchen.
Willi-Bleicher-Zentrum im Gewerkschaftshaus, Kieler Str. 63, Tel. 22126

Apr 151991
 

Jugendkulturarbeit

soll zumindest in den nächsten zwei Jahren – im Pumpwerk professionell und systematisch betrieben werden. Die Freizeit GmbH hat bereits zum 1. März dafür die Sozialpädagogin Bettina Meier auf ABM-Basis eingestellt.
B. Meier will insbesondere den Kontakt mit den verschiedenen Jugendtheatergruppen in Wilhelmshaven ausbauen und Aufführungen im Pumpwerk organisieren. Geplant ist auch, eine Jugendkulturwoche durchzuführen. Daneben wird Bettina Meier einen Babysitterdienst für Eltern organisieren, die abends eine Veranstaltung besuchen wollen. Für die Kinderaktionen während des schon traditionellen Frühschoppens am Sonntag sucht Frau Meier noch SchülerInnen, die auf Honorarbasis mithelfen wollen.

Apr 151991
 

Kaffeeklatsch bei Olympia

Demnächst wird in Roffhausen u.a. eine besondere Art von „Büromaschinen“ produziert: KAFFEEMASCHINEN von AEG-Olympia. Sage und schreibe 90 (von über 2000) MitarbeiterInnen sollen damit beschäftigt sein. Die Maschinen können dann gleich im Werk an andere KollegInnen verkauft werden, die demnächst viel Zeit (aber weniger Geld) zum Kaffeetrinken haben werden: ab Montag, 22.4., ist wieder Kurzarbeit angesagt.

Apr 151991
 

Unter Druck

Krankenkassen wollen Codein-Behandlung für Drogenabhängige nicht zahlen

(ub) Die Tatsache, daß ein Wilhelmshavener Arzt Drogenabhängige mit Codein behandelt, schlägt derzeit hohe Wellen. Einer Informationsveranstaltung der Aids-Hilfe mit dem bundesweit bekannten Arzt Dr. Grimm entzog unser Oberbürgermeister Menzel kurzerhand die Schirmherrschaft.

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Apr 151991
 

Gedämpfter Optimismus

Informationsveranstaltung zum Thema Drogen

(hh) Eine gut besuchte Informationsveranstaltung zum Thema: Substitution von Drogenkranken, am Sonntag, dem 7.April, fand ein zum Teil skeptisches, auf jeden Fall aber interessiertes Publikum vor. Woran liegt es, wenn beim Thema, Vergabe von Ersatzstoffen für Drogenabhängige, ein öffentlicher Sturm der Entrüstung losbricht und sich selbst wohlmeinende Kritiker nur sehr zögerlich der Problematik annehmen? Zu diesen und anderen Fragen hatten die Wilhelmshavener Aids-Hilfe und die Perspektive ,denen man bei dieser Gelegenheit ein großes Lob für ihren Mut aussprechen muß, Dr. Gorm Grimm eingeladen.

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Apr 151991
 

Kampftag im Grünen

Mit einem kämpferischen Volksfest will der DGB am 1.Mai den Kurpark in einen Kulturpark verwandeln

(hk) Neben lokalen Dauerthemen wie Arbeitslosigkeit und Strukturproblemen werden am diesjährigen 1.Mai die Lage im Nahen und Mittleren Osten und die Ausländerproblematik im Mittelpunkt der Aktivitäten des DGB stehen.

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Apr 151991
 

Hilfe für Kurdistan

(noa) Abend für Abend sehen wir in den Fernsehnachrichten Bilder von Hunderttausenden von Kurden, die vor den Truppen Saddam Husseins in Richtung Türkei und Iran flüchten. In Wilhelmshaven hat der Kurde Mehmet Ateş die Aktion zur Unterstützung der kurdischen Flüchtlinge initiiert. Der GEGENWIND führte das folgende Gespräch mit ihm.

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Apr 151991
 

Give peace a chance!

kreuze

(hk) Auch wenn es nur 140 Leute waren, die am Ostermontag dem Aufruf der Wilhelmshavener Friedensbewegung• folgten und sich am Ostermarsch beteiligten, können die Aktionen durchaus als Erfolg verbucht werden: War die Beteiligung in den meisten anderen Städten doch noch weitaus geringer (z.B. 20 in Bonn). Den Weg zur Kulturveranstaltung am Ostermontagabend fanden immerhin 200 WilhelmshavenerInnen. Die Ursachen der geringen Beteiligung sind auch schnell benannt: Die persönliche Betroffenheit war und ist der Motor aller spontanen Massenbewegungen. SS20 und Pershings direkt vor der Haustür, die Angst, das sich der Golfkrieg zu einem Weltkonflikt ausbreiten könne – das waren Gründe für die großen Demonstrationen der letzten Jahre. Jetzt, wo die Amerikaner am Golf gezeigt haben, daß Kriege wieder führbar sind, daß Weltkonflikte regional „gelöst“ werden können, da weicht die Angst doch schnell und es verbreitet sich ein Gefühl scheinbarer Sicherheit. Die Friedensbewegung wird weitermachen, sie wird weiter aufzeigen, daß der eskalierende Nord-Süd-Konflikt auch Schwarz-Rot-Gold gefärbt ist. Die Umorientierung der NATO, die geplante Grundgesetzänderung über den Einsatz der Bundeswehr, Rüstungsproduktion und -exporte – all das sind Themen, die die Notwendigkeit der Friedensbewegung unterstreichen, auch wenn mit diesen Themen vorerst nicht mehr Hunderttausende auf die Straße gebracht werden können.

Apr 151991
 

„Wir haben den Kopf noch fest auf dem Hals“

Olympia_herz

Am 4. Mai 1991 heißt es „Vorhang auf“ im Jungen Theater für die Premiere der AEG-Olympia-Theatergruppe.
„Wir haben den Kopf noch fest auf dem Hals“ zeigt die Geschichte des Olympia Werkes und seiner Menschen.
Folgende Auftritte wird es darüber hinaus im Mai 91 noch geben:
So. 5. / Sa. 18. / Mi. 22. / Fr. 24. / Sa 25. / So 26.
Aufführungsbeginn: jeweils 20 Uhr im Jungen Theater
WHV, Rheinstr. 91. Eintrittskarten gibt‘ s für jeweils DM 3,- in Betriebsratsbüros und im Betriebsbereichsrat, Tel. 2381.

Apr 151991
 

Das Kind mit dem Bade …
Mensch stelle sich vor: Otto Graf Lambsdorff verkündet stolz (!) und öffentlich, in der FDP gebe es „keine innerparteilichen Auseinandersetzungen“ mehr. Was würde geschehen?
Ein Protestgeschrei erhebt sich unter den letzten aufrechten Liberalen. CSU und PDS bieten ihm die Ehrenmitgliedschaft an – und neulich noch hätten ihm die Grünen zärtlich einen Volkshochschulkurs spendiert: „Demokratie für Anfänger“.
Heute prahlt ein grüner Ratsherr höchstselbst damit, dass bei ihm abweichende Meinungen nicht mehr vorkommen. Und niemandem fällt das auf. Weiterlesen »

Apr 151991
 

Anton P. Tschechows
Drei Schwestern

Vor elf Jahren haben Olga Mascha und Irina mit ihrem Vater, General Prosorow, Moskau verlassen, um nach dem Tod der Mutter in der Provinz ein neues Leben zu beginnen.
Olga erinnert sich am besten an die Moskauer Jahre als die Offiziere und Gebildeten im Haus ein- und ausgingen, heute ist sie Lehrerin und sehnt sich zurück nach der Stadt ihrer Kindheit. Mascha wurde jung verheiratet mit dem Gymnasiallehrer Kulygin, der sie längst langweilt. Irina, die Jüngste, möchte arbeiten, um der großbürgerlichen Langeweile zu entfliehen.
Heute feiert Irina ihren zwanzigsten Geburtstag, junge Offiziere sind eingeladen, darunter Oberstleutnant Werschinin.
Mascha verliebt sich in Werschinin, Irina hat sich, ohne ihn wirklich zu lieben – einem Leutnant versprochen – er fällt im Duell.
Als das Offizierskorps die Stadt verläßt, ist alles anders gekommen als man erträumt hat, Moskau ist in weite Ferne gerückt.
Inszenierung: Jasmine Hoch
Ausstattung: Susanne Dieringer
Bühnenmusik: Ralf Dietze
Spieltermine im Stadttheater:
3. und 8. Mai um 20.00 Uhr

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