Gegenwind 096

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Okt 081990
 

Qualifikation nicht gefragt

(noa) Wenn Arbeitslose ihre Zeit dazu nutzen, sich weiterzubilden, so sollte das doch eigentlich im Sinne des Arbeitsamtes sein. Schließlich verbessern sie damit ihre Qualifikation. Beim Arbeitsamt Wilhelmshaven scheint das jedoch nicht zu gelten.

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Okt 081990
 

Internationales Frauencafé

Bis Anfang Mai 1990 gab es in Wilhelmshaven keine Begegnungsstätte für Frauen. Im Rahmen der Vorbereitungen des Frauenforums wurde die Idee eines internationalen Frauencafés geboren. Am 8. Mai 1990 wurde es eröffnet. Der „Verein der Griechen in Wi1helmshaven und Umgebung e.V.“ stellte dafür seine Räumlichkeiten an einem Abend in der Woche zur Verfügung.
Seither treffen sich deutsche und ausländische Frauen dienstags zwischen 17 und 21 Uhr im Café in der Marktstraße 151, plaudern und diskutieren und lernen sich kennen. Männer haben während dieser Stunden keinen Zutritt.
Alle deutschen und ausländischen Frauen, die Lust haben, mal einen Abend ohne Männer zu verbringen, sind jederzeit eingeladen und willkommen.
Beginnend mit dem 16. Oktober veranstalten die Frauen eine Vortragsreihe über Themen, die Frauen angehen, wie z.B. Gewalt gegen Frauen. Bei Redaktionsschluß dieser GEGENWIND-Ausgabe stand die Reihenfolge der Themen noch nicht fest, aber der nächste Termin wird auf jeden Fall der 30. Oktober sein.

Okt 081990
 

Ohne Filter ...

Von der untergeordneten Rolle des Umweltrechts bei der Prüfung der Anträge von Großinvestoren

(buw/jm) 70 MIO DM will die MOBIL OIL für ihre stillgelegte Raffinerie auf dem Voslapper Groden noch haben. Diesmal scheint ein Interessent anbeißen zu wollen. Er tritt unter verschiedenen Firmennamen wie BULK OIL, BETA RAFFINERIE GMBH WILHELMSHAVEN, GOLDMAN SACHS GROUP oder WILHELMSHAVEN ACQUISITION CORP. in Erscheinung.

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Okt 081990
 

Das, womit der Chefredakteur der WZ in den letzten Wochen die Seiten seiner Zeitung füllte und in weiten Kreisen der Bevölkerung einhellige Empörung hervorrief, zeigt worin das Kürzel jwe die Aufgaben seiner Zeitung sieht: Hier wird nicht berichtet, hier wird knallhart Politik gemacht. Weiterlesen »

Okt 081990
 

Billige Bücher

Der VERLAG NEUER WEG hat tausende der besten neuen und antiquarischen Bücher aus der DDR vor dem Müll bewahrt und bietet diese neben eigenen Neuerscheinungen allen Interessierten an. Es können auf einer hierzu durchgeführten Verlagsveranstaltung zu sehr günstigen Preisen Romane, Kinderbücher, Sach- und Fachbücher aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften und Geschichte sowie Bildbände und Biographien erworben werden.

Ort und Zeit der Veranstaltung:
Gaststätte „Zur Korvette“ Genossenschaftsstraße 48
Dienstag, 23.10.90 von 19 – 22 Uhr

Okt 081990
 

Kunsthalle_logo

Ausstellung vom 11.10. – 11.11.1990

Der Fotograf Joachim Richau (Berlin) zeigt seine subjektive Weltansicht in fixierten Monumenten alltäglicher Situationen, schwarz-weiß und farbig.
„Richau gehört zu den Fotografen, die, ohne auf die Nachdenklichkeit zu verzichten, doch vor allem mit der Seele sehen“ , schreibt der Kunstwissenschaftler Wolfgang Kil.

18.10.: Lesung – Günter Kunert
25.10.: VHS-Führung mit A. Burghardt

Okt 081990
 

Landesbühne_logo

20.10. 19.00 Uhr: Premiere von Ludmilla Rasumanowskajas Stück „Liebe Jelena Sergejewna oder Die Erpressung“

Die junge Lehrerin Jelena Sergejwna bekommt eines abends Besuch von drei Schülern und einer Schülerin ihrer Abschlußklasse. Sie gratulieren der verblüfften Lehrerin im Namen der „13b“ zum Geburtstag und bringen ihr einen riesigen Blumenstrauß und ein Geschenk mit. Doch im Laufe des Abends stellt sich heraus, daß der Besuch nicht ganz uneigennützig ist: Die Schüler wollen den Schlüssel des Tresors, um ihre Mathematik-Abschlußarbeiten zu korrigieren. Jelena S. lehnt ab, ihr Beharren löst bei den Jugendlichen aber Widerstand aus.
Regie: Jasmine Hoch/ Ausstattung: Anne Steiner-Graczol Ort: Stadttheater

21.10.+ 28.10.  19.00 Uhr: Der arme Heinrich – Ort: Junges Theater/ Rheinstraße

Okt 081990
 

Alle Jahre wieder…

…wenn es an die Wahlen geht, dann sprudeln unsere Politiker förmlich vor Einfällen und Ideen. Es ist alles recht und billig, was den Politiker beim Volk beliebt macht, wenn’s nur Stimmen bringt. Nach der Wahl kehrt jedoch der Alltag wieder ein, und den Politikern stellen sich plötzlich Hürden in den Weg der versprochenen Vorhaben, die vorher keiner ahnen konnte (im günstigsten Fall ist’s die Gegenpartei in Schuld). Weiterlesen »

Okt 081990
 

Mohn macht dumm!

Zum Job eines jeden Politikers gehört es, viele Reden zu halten. Da gibt es ressortbezogene Reden, wo er sich streng ans Manuskript des Redenschreibers halten muß, damit vor Experten nicht gleich seine Unwissenheit zutage tritt. Zum Glück gibt es auch noch andere Reden zu halten, so zu Einweihungen städtischer Gebäude, zu Ehrungen von verdienten Mitarbeitern oder nur so, bei sonstigen Festivitäten. Da kann er schon mal locker was zu Besten geben, damit die Zuhörer so richtig mitbekommen, daß er (nicht näher besehen) doch einer von ihnen sei. Und da kommt es auch schon mal vor, daß er an der Wahrheit arg vorbeischrammt. Weiterlesen »

Okt 081990
 

Bombenalarm

störte den sonst eher ruhigen Dienstablauf der Soldaten in der Bundeswehrkaserne Sengwarden in der Nacht vom 13. auf den 14. September. Per Lautsprecherdurchsage wurden alle aufgefordert, innerhalb von fünf Minuten die Gebäude zu verlassen und bewaffnet das Gelände gegen Eindringlinge zu sichern. „Dies ist kein Probealarm“, hieß es in der Durchsage.
Eine ungemütliche Stunde verbrachten sie draußen frierend, während die Gebäude durchsucht wurden. Dann erst erfuhren sie, daß ein Anrufer angekündigt habe, in fünf Minuten würde „alles in die Luft fliegen“.
Worin der Sinn besteht, das Gelände zu sichern, wenn der Sprengsatz angeblich schon angebracht ist, bleibt offen. Bemerkenswert ist auch die hektische Reaktion, wo doch immer gesagt wird, das Gelände sei so „bombensicher“ bewacht, daß kein Unbefugter eindringen könne.
Es war zum Glück Fehlalarm – mal wieder, denn dergleichen ist in Sengwarden schon öfter vorgekommen.

Okt 081990
 

„Beweisen was man könnte, wenn man hätte“

Junges Theater und ein Sponsor, der keiner sein mag

(iz) Kunstliebhaber ist er allemal: er leistet sich zunächst ein Kunstwerk, was immer man darunter verstehen mag, von Hartmut Wiesner und findet dann das nötige Ambiente drum rum, sprich ein attraktives Gebäude seiner Heimatstadt, deren Väter und Mütter für sowas zumindest finanziell nichts übrig haben.

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Okt 081990
 

Verbrannte Zahlen
Trotz eindeutiger Aussagen vor der Landtagswahl und trotz bereits getroffener Koalitionsvereinbarungen gegen die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen sind die „politischen Pyromanen“, wie Rüdiger Wohlers vom BUND einschlägige Politiker auf der Demonstration der AGM gegen Müllverbrennung im April nannte, noch immer aktiv. Weiterlesen »

Okt 081990
 

Frauenliste

 

Männer und Frauen

     sind gleichberechtigt.

        (Art. 3. Abs. 2 GG)


 

Teilung Folge der Vereinigung!

Quatsch – nein! Realität teilweise schon jetzt, zunehmend drohendes Unheil für die Zukunft.
Je einiger sich die Herren Kohl und de Maiziere wurden, je näher der „große Tag“ rückte, je weiter die Demokratisierung in der ehemaligen DDR fortschritt – desto größer die Kluft zwischen den Geschlechtern!
Erinnern wir uns an die Bilder im Herbst ’89: Frauen und Männer fordern Seite an Seite „wir sind das Volk!“. Montagsdemonstrationen, BürgerInnenbündnisse, Runde Tische, neue demokratische Gruppen – überall ein sehr großer Anteil von Frauen. Weiterlesen »

Okt 081990
 

Obdachlose obdachlos

Nach 15 Jahren kommt das Aus für das Seemannsheim

(ub) Das Seemannsheim in der Marienstraße macht dicht! Wilhelmshavens bekannteste Adresse für durchreisende Wohnungslose, Asylbewerber, Aus- und Übersiedler und städtische Obdachlose schließt seine Pforten für immer zum Ende dieses Jahres.

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Okt 081990
 

Adam einfach übersehen

Ohne die „richtige Brille “ mußte wohl der Lokalreporter der WZ, Ulrich Groll, den Einweihungsakt der Südwestkaje beobachtet haben. Hatte er doch glatt den Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Landtagsausschusses für Häfen und Schiffahrt, Wilfrid Adam trotz seiner überragenden Figur unter den vielen Ehrengästen nicht ausgemacht und ihn daher in seinem Bericht auch nicht erwähnt hatte. Ob nun Adam stande pedes interveniert hat und in Sachen Information mit Liebesentzug gedroht hat, ist uns nicht bekannt.
Auf jeden Fall schob die WZ am nächsten Tag eine Meldung nach, daß OB Menzel „natürlich besonders“ Adam begrüßt habe, der hier in seiner Heimatstadt zum ersten Mal als Ausschußvorsitzender auftrat.

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