Gegenwind 074

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Aug 261987
 

Im guten Glauben

Wie mangelnde Aufklärung durch das Sozialamt zur Leistungsminderung führen kann

Nicole K. hat Schulden. Daher beschließt sie, einen Ferienjob auf der Nordseeinsel Langeoog anzunehmen. Da sie Sozialhilfe-Empfängerin ist – und weiß, was sich gehört –teilt sie dies ihrem Sachbearbeiter mit.

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Aug 261987
 

Glück gehabt

Britta P., Sozialhilfeempfängerin, möchte sich beim Sozialamt einen Teil ihrer Schulbuch- und Schreibmaterialkosten ersetzen lassen. Sachbearbeiter A. gibt ihr einen Scheck über 15,- DM Schreibmaterialpauschale und einen Betrag, der 70% der Bücherkosten ausmacht. Ihre Freundin, Nicole K. erhält im Sozialamt kurz darauf von Sachbearbeiter L. 15,- DM und 100% der Bücherkosten ersetzt.
Auf ihren Protest erhält Britta von A zur Antwort: „Da hat Ihre Freundin eben Glück gehabt!“

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Aug 261987
 

Vorwürfe

an die Adresse der SPD richten die SPD-nahen „Naturfreunde“. Die „Naturfreunde“ wollen das Jugendheim Kirchreihe erhalten und werfen der SPD vor, durch einen Verkauf des Heimes ihre eigenen Programmvorstellungen zu verraten. In ihren „Leitsätzen für ein liebenswertes Wilhelmshaven“ fordern die Sozialdemokraten nämlich die Einrichtung von Stadtteilhäusern. Wenn die SPD aus Ersparnisgründen den Verkauf des Jugendheimes vorschlage, betreibe sie den „Ausverkauf der mit großem Idealismus geleisteten Arbeit“. Für die „Naturfreunde“ ist eine Selbstverwaltung des Heimes „durchaus vorstellbar“.

Aug 261987
 

An unsere Freunde!

In Friedensbewegung, Gewerkschaften, SPD, den Grünen und anderswo

Der GEGENWIND ist nach dem Selbstverständnis der Redaktion eine Zeitung, die den erwähnten Organisationen nahesteht: Große Nähe soll ja zuweilen blind machen. Gustav Heinemann, als erster Repräsentant der Bundesrepublik von der Gefahr zu großer Nähe zu diesem Staat bedroht, hat deshalb, sicher nicht zuletzt zur eigenen Ermahnung, formuliert, er liebe nicht den Staat, sondern seine Frau.

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Aug 261987
 

„Ein Vertrag“

Kürzlich gastierte die Landesbühne Wilhelmshaven auf Norderney im Kurtheater, einem der ältesten Theater Norddeutschlands, mit der Premiere und deutschen Erstaufführung von „Ein Vertrag“ von Slawomir Mrozek.
Dieses Mrozek-Stück ist eine Parabel, die einen Abschnitt der Realität ins Absurde steigert. Die Dialoge der beiden männlichen Darsteller zeigen, wie durch Sprechhandlungen die Wirklichkeit entsteht und die Verhaltensweisen der Sprechenden festgelegt werden.
Dieses Theaterstück ist ein spannendes Erlebnis, das bis zuletzt fesselt.“ (ufree)

Aug 261987
 

Umweltverträglich

müssen in Zukunft alle Maßnahmen der Stadt sein. Wie der Umweltausschuß auf Antrag der SPD beschloß, wird bei städtischen Vorhaben in Zukunft nicht nur eine Kosten- sondern auch eine Umweltkalkulation durchgeführt. Die Verwaltung soll jetzt ein geeignetes Verfahren ausarbeiten.

Aug 261987
 

Ellenbogen-Gesellschaft

Die Einkommensschere öffnet sich. Pleitenwelle rollt. Kalte Enteignung durch die Konservativen

(RaWe) Die abgebildete Grafik spricht eigentlich für sich. Denn die negative Entwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse läßt sich auch an der Entwicklung der verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen der Bundesbürger in den letzten zehn Jahren verfolgen.

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Aug 261987
 

DUBE

Am Freitag, 9. Oktober, ist DUBE im Pumpwerk. Dube ist nicht nur ein Stadtteil von Soweto sondern auch ein Wort der Zulusprache und heißt übersetzt „ZEBRA“.
DUBE ist Programm. Programm für eine Gruppe südafrikanischer und europäischer Musiker. Und diese Gruppe ist am 9.10.87 im Pumpwerk. Die Musik hauptsächlich ‚Mbaqanga‘ (spätestens durch Paul Simons Graceland bekannt), aber auch Tänze verschiedener südafrikanischer Stämme. Das Ganze ist ein Solidaritätskonzert. Veranstaltet vom Arbeitskreis Südafrika Wilhelmshaven und dem Pumpwerk. DUBE: „Unsere Lieder geben uns die Möglichkeit, mitzuteilen, was wir denken, wie wir fühlen. Gleichzeitig wollen wir den Menschen helfen, die Hoffnung niemals aufzugeben“.


Mobilé

Das Kölner Bewegungstheater Mobilé unterhält seine Zuschauer mit der Sprache der Bewegung. Mobilé bedient sich der Ausdrucksmittel Tanz und Pantomime sowie der Akrobatik, um selbsterfundene Geschichten zu erzählen. Geräusche, Musik und Sprache kommen unterstützend, ergänzend und illustrativ hinzu. Das Resultat ist ein fröhliches vergnügliches Schauspiel, welches leicht den Kontakt zum Publikum herstellt.
Pumpwerk, 12.8. 21.00 Uhr


Das Frankfurter Musiktheater „Die Schönen der Nacht“ zeigt am Dienstag, dem 29. September um 20.30 Uhr im Wilhelmshavener Pumpwerk die hinreißende Kurt-Weill-Revue „Grüner Mond von Alabama“ – zwei Stunden Musik, Action, Absurdität und Vitalität. Die meisten Leute verbinden den Namen Kurt Weill mit der „Dreigroschenoper“ und belassen es dabei. Wenige kennen Weill’s Broadway Hits wie „Lady in the Dark“, „Street Scene“ oder „Lost in the Stars“. Noch weniger wissen von seinen französischen Chansons oder dem Singspiel „Marie Galante“. Beharrlich wird das zweiköpfige Wesen Brecht/Weill heraufbeschworen. Diese Verbindung verliert in dem Maße an Bedeutung, in dem Weills gesamtes musikalisches Schaffen wieder entdeckt wird.
Dienstag, 29. Sept., 20.30 Uhr, Pumpwerk

Aug 261987
 

Berufsanfängerfete

Am 25. Sept. startet die DGB-Jugend wie in jedem Herbst eine Fete für Berufsanfänger. Dazu sind alle Berufsstarter und sonstigen Interessierten herzlich eingeladen. Die Fete findet im Willi-Bleicher-Zentrum (Gewerkschaftshaus Kieler Str. 63) statt und beginnt um 20.00 Uhr. Das ganze soll im Stil der 50er Jahre durchgeführt werden.

Aug 261987
 

Affäre Blum

Der Spielfilm erzählt eine wahre Begebenheit: einen Kriminalfall der 20er Jahre, der mit einem Raubmord beginnt, der von rechtsradikalen Kräften zur antisemitischen Propaganda in einen politischen Mord umgemünzt wird. Der jüdische Fabrikant Blum wird verdächtigt, seinen Buchhalter ermordet zu haben. Zwar weisen die Indizien schon bald auf einen Mann namens Gabler, aber Kriminalkommissar Schwerdtfeger und der Untersuchungsrichter Konrad halten an ihrem Verdacht gegen Blum fest, da Gabler den gleichen reaktionären Kreisen angehört wie sie selbst. Die Handlung greift einen Fall auf, der sich 1926 in Magdeburg tatsächlich ereignet und damals die Öffentlichkeit erregt hat. Sonntag, 20.09.87, 20.00.

Aug 261987
 

Kommunalpolitischer Arbeitskreis: Gewalt gegen Frauen

Der Arbeitskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, kommunalpolitische Gegebenheiten in Bezug auf Gewalt gegen Frauen zu analysieren, die Folgen näher zu untersuchen, Konsequenzen zu erfragen und neue Maßnahmen zu entwickeln.
Ziel der Arbeit des Arbeitskreises ist es, Personen und Institutionen. die mit von Gewalt betroffenen Frauen in Kontakt kommen, zu sensibilisieren, das Bewußtsein in der Öffentlichkeit bezüglich dieser Problematik zu wecken und betroffene Frauen solidarisch zu stützen und zu stärken. Die Ergebnisse des Arbeitskreises werden folglich als Öffentlichkeitsarbeit verwendet und in verschiedenen Projekten umgesetzt.
Interessierte und betroffene Frauen sind herzlichst eingeladen, bei unserem Arbeitskreis mitzumachen. Nächstes Treffen ist am 10. September 1987 um 20:30 Uhr

Aug 261987
 

Kalte Enteignung?

Wie ein kleiner Kaufmann schuldlos zwischen die Räder von Versicherungen, Vermietern und Stadtverwaltung geriet

(jm) Ende letzten Jahres am 29. Dezember brennt auf dem Grundstück Marktstraße 90-92 (Ecke Mitscherlichstr.) ein mit drei Verkaufsflächen ausgestatteter behelfsmäßiger Flachdachbau ab. Der Besitzer R. ist entschlossen, den Bau wieder zu errichten. Doch er stößt bei der Stadtverwaltung auf hinhaltenden Widerstand…

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Aug 261987
 

Keine Hoffnung

Vorschläge zur Verkehrsberuhigung Schaarreihe

Seit vielen Jahren werden die Anwohner der Schaarreihe durch Verkehrslärm und Abgase gequält. Nach Fertigstellung der Autobahn hat sich die Belastung noch verstärkt. Umwelt-, Bau- und Wirtschaftsausschuß haben sich mit dem Problem beschäftigt, im wesentlichen wurden die Betroffenen auf den Bau der Landstraße L10 vertröstet, der Entlastung bringen sollte. Ein Beitrag des GRÜNEN-Ratsherrn Dr. Uwe Anders.

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Aug 261987
 

Schon wieder!

Ist Ihr Leben noch zu retten?

Verhältnisse bei den Johannitern gefährden funktionierenden Rettungsdienst. JUH’ler kritisieren Johanniter-Boss Albers

(woku) Unhaltbare Zustände im Rettungsdienst, fatale Pannen im Management und immer wieder Amtsmißbrauch: Auf diese Formel bringen Wilhelmshavener Johanniter die Zustände in der JUH-Dienststelle beim Reinhard-Nieter-Krankenhaus. Adressat der Vorwürfe: Erneut Dienststellenleiter Theo Albers.

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Aug 261987
 

Wetterwendig

ist die Haltung der CDU in der Frage der Besetzung des 5. Dezernentenstuhls im Rathaus. Während die Konservativen vor noch nicht allzulanger Zeit die Stelle eines Umweltdezernenten aus Kostengründen ablehnten und gegen Jens Graul (SPD) stimmten, ist man jetzt geradezu geil auf den rund 120.000 Mark-schweren Posten. Die Sozialdemokraten provozieren mit ihrer Absicht, in dem Pfründenschacher der CDU ausgerechnet den Sozialdezernenten zuzugestehen, zunehmend Kritik aus den eigenen Reihen. Prominente Sozialdemokraten aus Wirtschaft, Behörden und Gewerkschaften wäre im ureigensten SPD-Ressort „Soziales“ ein Sozi doch lieber.

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