Gegenwind 1984
Jan 151984
 

35 Stunden

(RaWe) Was die derzeit anlaufenden Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern so sehr von vorangegangenen unterscheidet, das ist die zweifellos hochinteressante Auseinandersetzung um die Einführung der 35-Stunden-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich.

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Jan 151984
 

Würdig

gestaltet werden soll nach dem Willen der Vorsitzenden des Kulturausschusses im Rat der Stadt, Gabriele Iwersen (SPD) das Gelände des ehemaligen Gelbkreuzlagers am Banter Weg. Ein Teil des in der Nazi-Zeit als Außenstelle des KZ-Neuengamme dienenden Geländes könnte nach Iwersens Vorstellungen in Zusammenarbeit mit Wilhelmshavener Schulen von Unkraut und Gebüsch befreit und zur Gedenkstätte umgestaltet werden. Oberbürgermeister Hans Janßen (CDU) hatte einer interessierten Schulklasse der IGS die Unterstützung der Stadt zugesichert, doch bislang war so gut wie nichts geschehen. Die nächste Kulturausschußsitzung im Januar wird sich damit befassen.

Jan 151984
 

Ohne Brisanz

soll die Umwidmung der bisherigen Natronlauge-Leitung der ICI sein. Sie verläuft neben der Chlorgasleitung und soll nun Wasserstoffgas transportieren. Aus Energieersparnisgründen soll der bei der ICI-Atlantik anfallende Wasserstoff im ICI-Werk Voslapp als Brennstoff eingesetzt werden. Eine sinnvoll erscheinende Sache, soweit der Leitungstransport keine Sicherheitsprobleme entstehen läßt. Entsprechende Gutachten, die dem Umweltausschuß vorlagen, gaben der Sache grünes Licht. Nicht behandelt wurde darin jedoch das Risiko bei Bruch beider Leitungen durch beispielsweise äußere Einwirkung. Bekanntlich ist das Zusammenkommen von Chlor- und Wasserstoff zu einem explosiven Knallgasgemisch alles andere als harmlos.

Jan 151984
 

Gemeinsam

mit den Grünen und der Bürgerschaft möchte der liberale Demokrat Wolfgang Latendorf bei der nächsten Kommunalwahl gegen die großen Parteien antreten. Eine „gemeinsame Front aller Nichtetablierten“ würde – so der Liberale – 1986 mehr als die derzeit von Liberalen und Bürgerschaft gehaltenen neun Sitze erringen können. Voraussetzung sei allerdings eine frühzeitige gemeinsame Politik. Während der grüne Bürgerschafts-Ratsherr Dr. Uwe Anders die Idee für überlegenswert hält, nennt sie der Grünen-Vorsitzende Werner Biehl für z.Z. nicht realistisch“.
In der Tat hatten Bürgerschaftler und Grüne in der gemeinsamen Fraktion in jüngster Zeit genug miteinander zu tun. Nach den Gegenwind-Veröffentlichungen im November („Familienkrach“) wurde in der Ratsfraktion „allerhand Staub aufgewirbelt“(H.J.Kaiser). Ein Bruch wurde gerade noch vermieden. Vor diesem Hintergrund ist auch der Bürgerschaftler Werner Delor skeptisch. Dafür brauche man „ein größeres Maß an Toleranz“. Außerdem – so Delor: „Man soll das Bärenfell erst teilen, wenn man’s hat.“

Jan 151984
 

BUW

Als verfehlt und wirkungslos wird sich die geplante Jadebegradigung vermutlich herausstellen. (Erörterungstermin am 12.1.84 ab 9 Uhr im Jadezentrum). Durch die schon so gut wie beschlossene ca.150 Mio. DM teuere Verlegung steigt die Strömungsgeschwindigkeit in der neuen Fahrrinne im Bereich der ICI- bzw. der schon genehmigten DFTG-Umschlagbrücken so stark an, daß die auf der Tidewelle reitenden Großtanker dort mit 8 – 9 kn Geschwindigkeit vorbeifahren müssen, um steuerfähig zu bleiben. Die Rammgeschwindigkeit von 4 – 4,5kn reicht aber aus, um die doppelte Hülle eines an den Umschlagbrücken festgemachten Gastankers zu durchschlagen und damit eine Katastrophe infernalischen Ausmaßes auszulösen.

Jan 151984
 

sjr / GEW

Jeder hat das Recht:
Der Stadtjugendring und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft veranstalten zum Thema Berufsverbot folgendes:

Ausstellungen:

Aktionskunst (Ahlrich van Ohlen)
Berufsverbote allgemein
Berufsverbote in unserer Region

Veranstaltungen:

13.oder 14.1. (siehe WZ)
Eröffnung mit Lesungen von Mitgliedern der Landesbühne
17.1. Peter de Lorent liest aus seinem Berufsverbote-Roman „DIE HEXENJAGD“
25.1. Claus Boysen und Rainer Abraham (Oldenb. Staatstheater) bringen ihr Programm „TUCHOLSKY UND GENOSSEN“
1.2. folgende Betroffenen stellen sich dem Gespräch mit Parteien-, Gewerkschafts-, Kirchen- und Verbandsvertretern aus Wilhelmshaven:
Günter Bernert, Rainer Christoffers, Karl-Otto Eckartsberg, Heinz-Udo Lammers, Ulrike Marks, Siegfried Steiner, Dorothea Vogt.


Nicaragua

eine Veranstaltung des Stadtjugendringes am 20.1.1984 im Willi Bleicherzentrum Gewerkschaftshaus, Kielerstraße.
Erwartet werden u.a. der nicaraguanische Generalkonsul aus Hamburg sowie Beteiligte an Arbeitsbrigaden


30.1. Widerstandstag

Das DGB-Seminar „Nationalsozialismus und Widerstand in Wilhelmshaven/Rüstringen“, die Friedensbewegung WHV und Interessierte treffen sich am 30.Januar 16.30 Uhr am Banter-Weg Ecke Alter Banter Weg. An dieser Stelle stehen die Gebäudereste des KZ-Außenlagers Neuengamme. Ziel der Aktion ist es, hier eine Gedenkstätte zu schaffen und zu verhindern, dass im Bebauungsplan 53a dieser schutzwürdige Platz vorschnell anderer Nutzung zugeführt wird.


 

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