Gegenwind 1982
Nov 081982
 

Protest

„Keine Cruise Missile in der Garlsteder Heide und anderswo!“ Unter diesem Motto veranstalten die DFG/VK und die Wilhelmshavener Friedensbewegung am Freitag, den 3.12.82 um 20.00 Uhr in der Ruscherei einen Informationsabend. Die Veranstalter rufen außerdem auf zu der gewaltfreien Demonstration in der Garlsteder Heide am 12.12.82. Mitfahrmöglichkeit Tel:04421/37953 (ab 18.00 Uhr).

Nov 081982
 

Kulturkampf an der Basis

‚Pumpwerk‘ und ‚Apollo‘ auf Konfliktkurs

(woku) Das Wilhelmshavener Programmkino „Apollo“ kommt aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Erst wollte die Verwaltung für 1983 den 15.000 Mark Zuschuß für’s kommunale Kino streichen, jetzt will das Pumpwerk ab Dezember mit einer geballten Ladung guter Filme Konkurrenz machen.

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Nov 081982
 

Leserbriefe:

Zum Gegenwind Nr. 40 – „Knickerig“ und „Sport fürs Volk“
Der Seemann nennt es „Schlagseite“ wenn das Schiff auf einer Seite „Übergewicht“ hat. Auch die Redaktion des ‚Gegenwind‘ hat Schlagseite. Alle Dinge zu kritisieren, die nicht in ihr Denkschema passen, gleichzeitig aber Ausgaben ihres Interessenbereichs zu befürworten, ohne daß eine Dringlichkeit sichtbar ist, indem sie wohlüberlegte Entscheidungen als „knickerig“ bezeichnen, Filmprojektor und Sandaufspülung mit verschiedenen Vorzeichen in einen Topf werfen, zeigt, daß Objektivität nicht gefragt ist.
Auch den Sport heranzuziehen, um die Verrohung mitmenschlicher Beziehungen zu beklagen, ist kleinkariert.
Wenn die „Schiffsführung“ nicht wach wird, werden Schiff und Besatzung bei „Gegenwind“ auch weiter mit „Schlagseite“ fahren. Wer ernst genommen werden will, darf das Wort Toleranz nicht ausklammern.
Helmut Müller
SPD-Ratsherr
Neuengrodener Weg 12

Jul 011982
 

RuschereiRuscherei in der Krise

Konflikte um das erste Whv’er Stadtteilhaus

Das erste Wilhelmshavener Stadtteilhaus , die „Ruscherei“ in Altengroden steckt in einer Krise. Nach einem hoffnungsvollen Beginn im letzten Jahr kam es bald zu Auseinandersetzungen um die Arbeit im Haus. Menschliche Unstimmigkeiten und kulturpolitische Meinungsverschiedenheiten verquickten sich unheilvoll. Der Höhepunkt: Nach monatelangen Reibereien kündigte der „Förderverein Stadtteilhaus Altengroden e.V.“ dem Leiter der Ruscherei, Hajo Kruda. Droht aus der Ruscherei ein bloßes Vereinsheim oder eine „kommunale Kneipe“ zu werden? Weiterlesen »

Jul 011982
 

Arbeitsdienst durch Sozialhilfeempfänger!
Diese Parole gab Ratsfrau Karin Patent (CDU) kürzlich in der Sozialausschußsitzung des Rates aus. Frau Patent möchte nach Berliner Muster Sozialhilfeempfänger unentgeltlich zu öffentlichen Arbeiten heranziehen
Stadtrat Horst EngstIer (CDU) stellte fest, daß dies in der Verwaltung geprüft werde. Man stelle sich eine Sozialhilfeempfängerin mit vier Kindern vor, die zum „öffentlichen Wohle“ im Winter Schnee schippen oder im Sommer Unkraut zupfen darf! Hatten wir das nicht schon mal? wk

Jul 011982
 

Verdoppelt
werden soll die jährliche Fahrtkostenpauschale für Ratsmitglieder von ca. 450,- DM auf 900,- DM. Um das Geld wieder hereinzuholen, will man bei der Reinigung der öffentlichen Gebäude sparen. Diese liegt in privaten Händen. Berechnungen zufolge werden die privaten Reinigungsfirmen wegen der stark verringerten Arbeiten fünfzig (!) Putzfrauen entlassen. Wir wünschen unseren Volksvertretern e in gutes Gewissen bei ihren Fahrten durch die Stadt. wk

Jul 011982
 

Gegen den Wind
stellen sich Teestube Kluntje und Café Fleur mit einem neuen Konzept.
Als Kollektiv von acht Leuten, Schülern und Studenten, bietet sie neben dem Verkauf und Ausschank von vielen Teesorten, Kaffee aus Nicaragua, Kaltgetränken, Kuchen, Geschenkartikeln die Möglichkeit, Bilder auszustellen, Musik zu machen, Beziehungen zu knüpfen, Tageszeitungen zu lesen, Spiele auszuleihen und natürlich Vorschläge zu machen. Politische und andere Gruppen können das Café Fleur als Treffpunkt nutzen. Dort können sie auch Flugblätter drucken.
Der Reingewinn, den das Kollektiv erwirtschaftet, wird auf dessen Beschluß in Veranstaltungen, Gruppenarbeit, Spiele usw. investiert. So können auch finanzschwache Gruppen bei der Arbeitsgemeinschaft der Teestube Unterstützung finden.
Teestube Kluntje
Passage 55 Marktstraße
Tel. 21 555

Öffnungszeiten: Mo-Sa 10 – 24 Uhr
So 14,30 – 18 Uhr

Jul 011982
 

Peinlich
ist Ulrich Iserlohe, Landtagsabgeordneter der SPD, ein Bestechungsversuch, der in seinem Namen geschah. Im SPD-Wahlkampfblatt „Zeitung am Sonntag“, sollte ein Artikel über das neue Kommunikationszentrum für Türken in der Rheinstraße erscheinen – voller Lob für Oberstadtdirektor Eickmeier, der das Vorhaben jahrelang blockiert hatte. In letzter Wahlkampfminute kriegten die Genossen kalte Füße und schickten den Verfasser mit 200,- DM „Entschädigung“ für den nicht abgedruckten Artikel zu den Türken. Diese lehnten dankend ab .
Refik El Basi, der Vorsitzende des „Vereins der Türken“: „Eigentlich wollte ich Herrn Iserlohe für die 200,- DM Blumen schicken. Aber dann habe ich mich doch für einen freundlichen Brief entschieden und das Geld abgelehnt.   wk

Jul 011982
 

Verwirrung
stiftete die „Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt“ (Lufa) beim Bauern Pietsch in Memershausen. Die Lufa schickte ihm in der Folge des ICI-Unfalls am 1.12.1981 ständig Berichte ins Haus. Danach sind im Gras über 130 mg Kupfer/kg Trockenmasse festgestellt worden. Der Schafauftrieb wurde auf einigen Weiden verboten. ICI hat sich bereiterklärt, für den Schaden aufzukommen. wk

Jul 011982
 

Gescheitert
ist vorerst das Projekt eines Kommunalen Kinos in Wilhelmshaven. Der Oldenburger Kino-Mann Rossmann („Casablanca“), der im „Apollo“ ein Programmkino mit anspruchsvollem Filmangebot einrichten wollte, gab auf, als der Kino-Gigant Filmzentrum sich im Gegenzug ausweiten wollte. Wilhelmshaven bleibt auch weiter hin Filmprovinz. wk

Jul 011982
 

Lernmittel
Der SSRW fordert noch immer mit Nachdruck von der Landesregierung die Einführung der uneingeschränkten Lehrmittelfreiheit in Niedersachsen. Die Vergangenheit habe gezeigt, daß das von Kulturminister Remmers eingeführte Bezugs-Schein-System-Lehrmittelhife in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Angaben der Schüler und Eltern für Lehrmittel stehe. Weiterlesen »

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