Rotdorn 1978
Dez 011978
 

...in Wilhelmshaven

– oder wer bedroht die Demokratie

1918, 6. November, Mittwoch gegen 8.00 Uhr morgens. Von der Torpedo-Divisions-Kaserne in der Rheinstraße setzt sich ein Demonstrationszug in Richtung Innenstadt in Bewegung. Die Teilnehmer – zum größten Teil Matrosen – haben sich rote Tuchfetzen an ihre Mäntel geheftet und führen rote Fahnen mit sich. Man fordert das sofortige Ende des Krieges, menschliche Behandlung durch die Offiziere und vor allem: Essen.

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Dez 011978
 

Wohnsituation jetzt …

Siebethsburg ist heute ein beliebter Wohnbezirk mit tragbaren Mieten. Was aber viel wichtiger ist: durch die Art und Weise der Bebauung, die vielen kleinen durch Gärten genutzten Plätze ermöglicht Siebethsburg mehr als irgendeine andere Wohngegend in Wilhelmshaven den Bewohnern einen Kommunikationsraum. Ein solcher Kommunikationsraum, d.h. eine Möglichkeit für die Kinder ungefährdet miteinander zu spielen, für die Erwachsenen sich zu erholen und miteinander zu reden, für die älteren Mitbürger, am Leben ihrer direkten Umgebung aktiv teilzuhaben, ist gerade in einer Stadt wie Wilhelmshaven, die sonst kaum Kommunikationsmöglichkeiten bietet, unverzichtbar.
Deshalb ist Siebethsburg trotz manchen Komfortmangels in den Wohnungen so beliebt.

… und ohne Gärten?

Soweit uns Informationen vorliegen, scheint es zwei Möglichkeiten zu geben: die Anlage von Parkplätzen bzw Garagen (ein in F ‚Groden bereits mit sehr negativem Erfolg erprobtes Programm) oder die Anlage von öffentlichen Grünflächen, die vom Bauverein gepflegt werden.
Beide Möglichkeiten haben zwei sichere Folgen: Erstens sind sie sehr praktische Begründungen für massive Mieterhöhungen, die zu einer Veränderung der Bevölkerungsstruktur führen werden.
Zweitens geht der oben beschriebene Kommunikationsraum kaputt und d.h. in letzter Konsequenz: Siebethsburg wird von einer schönen, angenehmen Wohngegend zu einem von vielen unmenschlichen Wohnsilos.

Dez 011978
 

Solidarität

Die Wilhelmshavener Jungsozialisten unterstützen die Forderungen der streikenden Stahlarbeiter nach Einführung der 35Stundenwoche und Lohnerhöhungen von 5%. Außerdem fordern die Jusos ein gesetzliches Verbot der Aussperrung

Dez 011978
 

SPD gegen Berufsverbote

Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Wilhelmshaven Mitte fordert die ersatzlose Streichung des Ministerpräsidentenerlasses vom 28. Januar 1972. Unter anderem fordert sie keine Treuebekenntnisse zu verlangen, die im Ergebnis zu Gesinnungsschnüffelei und Beeinträchtigung der politischen Meinungsfreiheit führen.

Dez 011978
 

Berufsverbot in Friesland

Der Diplom-Pädagogin Alexa vom Berg wurde eine schon fest zugesagte Einstellung an der Kreisvolkshochschule Friesland verweigert. Ein Denunziant teilte dem Landkreis mit, Frau vom Berg sei Mitglied der DKP, habe in der Carl-von-Ossietzky-Songgruppe gesungen und Flugblätter verteilt.

Dez 011978
 

Pressefreiheit

Die WZ ist besonders frei darin, ihr unliebsame Meinungen zu unterdrücken. So wurde über die Kranzniederlegung der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner am Volkstrauertag nicht berichtet. Mehrere Leserbriefe von Edgar Schäfer und ein Pressebericht der Jusos wurden überhaupt nicht abdruckt. Anderes wurde bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen.

Dez 011978
 

Traditionspflege

Am 17.12.1978 beginnen die Wilhelmshavener Jusos eine Unterschriftenaktion für die Errichtung eines würdigen Gedenksteines zur Erinnerung an die Novemberrevolution in Wilhelmshaven.

Dez 011978
 

Den Frieden erhalten

Weihnachten, für viele Menschen ein Fest des Friedens und der Besinnung, für andere ein Fest der Kinder, für einige ein Fest der Kassen. So dröhnen auch in diesem nunmehr 33. Friedensweihnachten im Glockengeläute und Geldgeklingel Panzer, Starfighter und Haubitzen mit. Kriegsspielzeug und militaristische Bücher als Geschenke für Kinder und Jugendliche! Trotz 33 Jahren Frieden immer noch Verführung von jungen Menschen durch Verharmlosung und Verniedlichung des blutigen Geschäfts!

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Dez 011978
 

Nichts für Duckmäuser !!!

Hier könnt ihr mitmachen

Engagiert euch in unseren Arbeitskreisen!!

Wilhelmshaven – trostlos?

  • Was ist los in Wilhelmshaven?
  • Wie sieht’s in anderen Städten aus?
  • Wer macht unsere Städte kaputt?
  • Was tun für ein besseres W’haven?

Was ist Sozialismus? – Was können die Jusos tun?

  • Marx – Schnee von gestern?
  • SPD-CDU-FDP: Einheitsbrei?
  • SPD auf Stamokapkurs?
  • Was wollen die Jusos?

Gegen Berufsverbote

  • SPD jetzt gegen Berufsverbote?
  • Was wollten die „Väter des GG?
  • Wird unsere Verfassung demontiert?
  • Was können die Jusos tun?

 

Wir wollen einen besseren Rotdorn!

  • Wer meint das auch? Du?
  • Dann solltest Du mitmachen!
  • Kontaktadresse: Frank Moritz, Schulstr.92

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Nov 011978
 

Der Rotdorn Nummer 4 erschien im November 1978

Rotdorn 04 Titel

Im Herbst 1978 fing es an. Damals beschlossen wir, dem bis dahin einmal pro Jahr erschienenen „Rotdorn“ der Wilhelmshavener Jungsozialisten ab Nr. 4 Beine zu machen und entwickelten ihn zu einem monatlich erscheinenden alternativen Informationsblatt. Wolfgang Kuschel im Gegenwind Nr. 80

 Druckausgabe: Rotdorn 04

Nov 011978
 

Der Schoß ist fruchtbar noch

9.11.1978, vierzigjähriges Jubiläum. Die brennende Synagoge von Wilhelmshaven signalisierte damals im Jahre 1938 wie überall in Deutschland den Auftakt zu einem der barbarischsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Weiterlesen »

Nov 011978
 

Am 9. November findet ein Schweigemarsch aus Anlaß der 40. Wiederkehr der Kristallnacht statt. Treffpunkt 17.30 Uhr Rathausplatz. Endpunkt ist die Stadtbücherei. Hier wird eine Gedenkfeier abgehalten und eine Ausstellung eröffnet . Veranstalter sind SPD, FDP, CDU, DGB, Stadtjugendring u. evgl. Kirche.

Nov 011978
 

„Alternative“ in Gesetzeskonflikt

Das Magazin der Jungen Union Wilhelmshaven, die „Alternative“, hat sich aufgrund in jüngster Zeit häufender unerlaubter Handlungen in Gesetzeskonflikt gebracht. So wurden die beiden letzten Ausgaben Nr. 22 und 23 mit einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Oldenburg aus dem Verkehr gezogen. Weiterlesen »

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