Trittbrettfahrer bringt Unruhe nach Wilhelmshaven
Das Wilhelmshaven Netzwerk gegen Rechts hat sich auf einer kurzfristig einberufenen Sitzung mit der für den 13.12.2014 geplanten Demonstration einer angeblichen „Bürgerinitiative gegen den IS-Terror in Deutschland (BGID)“ befasst.
Nach intensiven Recherchen hat sich heute herausgestellt, dass es sich bei dem Organisator nicht um eine Gruppe handelt, sondern um eine Einzelperson. Jim S. aus Wilhelmshaven ist bereits mehrfach durch die Ankündigung von „Großveranstaltungen“, die aber nie stattfanden, aufgefallen.
Vor wenigen Monaten kündigte Jim S. eine „Onkelz-Party-Nord“ mit 2.000 Besuchern für Wilhelmshaven an. Wenige Tage später verschwand die Facebookseite hierzu ebenso, wie alle Planungen zu dem „Event“.
Bei Jim S. handelt es sich augenscheinlich um einen Trittbrettfahrer, der den Aufwind der Nazi-Szene durch die Kundgebungen in Köln und Hannover nutzen will, Unruhe nach Wilhelmshaven zu tragen. Ernsthafte Verbindungen zur HoGeSa bestehen nicht.
Einträge auf der Facebookseite der BGID zeugen von einer scheinbaren geistigen Verwirrung des Jim S.. So behauptet dieser, dass der seit Jahrzehnten samstags auf dem Rathausplatz stattfindende Wochenmarkt extra für seine Demo verlegt werden würde. Tatsächlich liegt bei der Stadt bis heute kein Antrag auf eine Demonstration, Kundgebung, oder Versammlung der BGID vor. Der Wochenmarkt findet natürlich wie gewohnt statt.
Trotz des Alleingangs und der Verwirrtheit des Veranstalters, haben Nazis aus der Region ihre Teilnahme an der Demo am 13.12.2014 auf dem Wilhelmshavener Rathausplatz zugesagt. Auch die Straßenschläger der Hells-Angels-Supporter „Brigade81“, die schon auf der HoGeSa-Nazi-Demo in Hannover waren, kündigen ihre Teilnahme bei Facebook an. Dies zeigt die offene Verbindung der Brigade81 mit Nazi-Strukturen.
Die überregionalen Zusagen von potentiellen Teilnehmern resultieren wohl aus der Unkenntnis über den Veranstalter, der inzwischen sogar offene Drohungen gegen Politiker und Verwaltungsangestellte der Stadt verbreitet.
Das Netzwerk gegen Rechts bereitet sich derzeit auf alle möglichen Szenarien vor. Es ist davon auszugehen, dass die von Jim S. angekündigten 2.000 Teilnehmer nicht anreisen werden. Sollte die Demo überhaupt stattfinden, so wird vom Netzwerk mit einer deutlich geringeren Teilnehmerzahl gerechnet.
Sobald eine Demo oder Kundgebung stattfindet, wird das Netzwerk mit allen Kräften entsprechende Gegenaktionen umsetzen. Vorsorglich wurden heute zwei Kundgebungen bei der Stadt angemeldet. Die Mobilisierung innerhalb des Netzwerkes, aber auch überregional, wird weiter betrieben.
Unabhängig von den geplanten Aktionen wird sich das Netzwerk gegen Rechts intensiv mit der neuen Wilhelmshavener Allianz aus Strassengangs, Nazis und SVW-„Hools“ beschäftigen. Wir werden es nicht hinnehmen, dass Nazis unter dem Deckmantel eines angeblichen „Anti-IS-Terrorkampfes“ offen durch unsere Strassen marschieren.
Wenn auch nur 10 Verwirrte an der Demo des Jim S. teilnehmen, so werden wir aufzeigen, dass Wilhelmshaven weiterhin Bunt statt Braun ist!
Quelle: https://www.facebook.com/STOPP.RECHTS
Stand Nazi-Demo am 13.12.2014
Auch heute, am 02.12.2014 liegt nach unserer Kenntnis noch immer kleine Genehmigung für die am 13.12.2014 geplante Nazi-Demo in Wilhelmshaven vor.
Augenscheinlich konnte der Veranstalter die von der Stadt geforderten Auflagen nicht erfüllen. Die Schuld hierfür scheint einzig beim Anmelder, Jim Schattmann, zu liegen. Dieser soll 1.500 Teilnehmer für die Demo angekündigt haben. Aufgrund dieser hohen Teilnehmerzahl wurden entsprechend 50 Ordner gefordert. Diese Ordnerzahl konnte Schattmann wohl bis zum geforderten Termin nicht auftreiben.
Die Teilnehmerzahl in der Facebook-Gruppe stagniert derzeit bei um die 160. Die meisten Zusagen kommen dabei aus der bekannten Nazi-Szene der Region. Eine Mobilisierung über die Region hinaus findet kaum bis gar nicht statt.
Das Wilhelmshavener Netzwerk gegen Rechts wird die Entwicklung weiter beobachten. Trotz der Unfähigkeit des Veranstalters und der mehr als hohen Wahrscheinlichkeit, daß die Nazi-Demo nicht stattfinden wird, findet das Koordinierungstreffen für die geplanten Gegenaktionen des Netzwerk gegen Rechts am Donnerstag, den 04.12.2014 um 18.00 Uhr im DGB-Haus statt. (Quelle: stopp-rechts.de)
Geschrieben am: 26.11.2014 von stopp-rechts
Inzwischen hat auch der Veranstalter der BGID-Demo, Jim Schattmann, Kontakt zum Netzwerk gegen Rechts aufgenommen. In mehreren Nachrichten behauptet Schattmann, nichts mit der BGID und der für den 13.12.2014 geplanten Demo in Wilhelmshaven zu tun zu haben. Als Nachweis für seine politische Orientierung hat uns Schattmann sogleich ein Fotos gesendet, auf dem er mit einer „Nazis raus“-Fahne zu sehen ist. Er hätte zwar Verbindungen zur HoGeSa gehabt, diese aber abgebrochen. Mehrfach und unter Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen forderte uns Schattmann auf, seinen Namen nicht in Verbindung mit der BGID zu nennen.
Auch aus der Nazi-Szene erreichten uns Nachrichten, nach denen diese nichts mit der Demo zu tun hätten. Auch diese Szene wisse um Schattmann und ordne ihn eher „links“ ein. Gleichwohl erklärten dieselben Nazis ihre Teilnahme an der BGID-Demo. Kommentare auf der BGID-Facebook-Seite stoßen ins selbe Horn. Schattmann kündigt immer neue Treffpunkte und Routen an, ohne das bisher eine Genehmigung für seine Demo vorliegen würde. Der Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Veranstalters nimmt in allen politischen Lagern zu.
Seinen bisherigen Höhepunkt erreichte Schattmann mit der Behauptung, das Ordnungsamt hätte nichts vom Wochenmarkt auf dem Rathausplatz gewußt und ihm deshalb diesen Versammlungsplatz zugesagt. Tatsächlich ist es das Ordnungsamt, das u.a. für den Wochenmarkt zuständig ist, der direkt vor diesem Amt stattfindet. Auch der neue Sammelplatz auf der Rambla ist nach unserer Kenntnis noch nicht genehmigt. Eine Genehmigung an der von Schattmann angekündigten Stelle ist schon vor dem Hintergrund des dort bereits genehmigten Standes der SPD als Mitglied des Netzwerkes gegen Rechts völlig ausgeschlossen.
Nach intensiven Recherchen hat sich mehrfach bestätigt, daß Jim Schattmann als Einzelperson hinter der für den 13.12.2014 geplanten Demo der BGID steckt. Die tatsächliche Existenz einer BGID darf also bezweifelt werden. Für unsere Einschätzung spricht auch, daß es bisher keinerlei Unterstützung überregionaler Strukturen (Nazis, HoGeSa o.ä.) für den BGID gibt. Einzig regionale Nazis und Mitglieder der Brigade81 scheinen Schattmann auf den Leim zu gehen.
Wir sind sehr gespannt, mit welcher Begründung Schattmann auch den Treffpunkt auf der Rambla absagen wird. Wir gehen mal davon aus, daß er auch hierfür einen Schuldigen finden wird, oder aber die Veranstaltung bei Facebook löscht. Inwieweit sich Nazis und Brigade81 weiter vor den Karren eines augenscheinlich Verwirrten spannen lassen, werden wir ebenfalls beobachten. Selbst den dümmsten HoGeSa-Anhängern sind die vielen Widersprüche des Jim Schattmann inzwischen aufgefallen. In Wilhelmshaven dauert es nur immer etwas länger, bis das Hirn eingeschaltet wird, wenn es denn überhaupt noch vorhanden ist.
Geschrieben am: 21.11.2014 von stopp-rechts
Die Demo der BGID am 13.12.2014 scheint nun angemeldet, aber noch nicht beschieden zu sein. Beantragt ist tatsächlich die Rambla, auf der wir bereits einen Stand von einem Netzwerkmitglied angemeldet haben.
Wir halten euch weiter über die Entwicklung auf dem Laufenden.
Für besonders viel Aufruhr sorgten unsere bisherigen Stellungsnahmen in der Supporter-Szene. Wie bereits in Hannover, wollen Mitglieder der Brigade81 auch an der Demo in Wilhelmshaven teilnehmen. Dabei scheinen sie keine Probleme damit zu haben, neben Hardcore-Nazis wie SS-Sigi aus Dortmund zu marschieren.
Das Geschichtswissen der Supporter ist dabei so eingeschränkt, das Diskussionen wohl unsinnig sind. Die historische Tatsache, daß es den Faschismus weltweit gab und gibt, daß italienische Faschisten ebenso an Hitlers Seite gekämpft haben, wie spanische Faschisten und viele weitere aus vielen Ländern, wird einfach verdrängt.
Auch heute gibt es faschistische und rassistische Bewegungen weltweit. Heute marschieren deutsche Nazis einträchtig neben faschistischen Ausländern. So verbindet sie z.B. der Judenhaß mit einigen arabischen Strömungen.
Spätestens durch die völlig abstruse Forderung, den Antifaschismus zu verbieten, zeigt sich die politische Heimat der BGID. Und jede Person, jede Gruppe, die sich solch faschistischen, rassistischen und menschenverachtenden Demonstrationen wie in Köln, Hannover oder Wilhelmshaven anschließt, unterstützt damit aktiv die Nazis. Ab diesem Moment ist der “Vorwurf” ein Nazi zu sein nicht nur berechtigt, sondern unausweichlich und folgerichtig.
Die völlige Verblendung des Veranstalters und seiner Mitläufer ergibt sich aus deren Selbsteinschätzung, daß die BGID unpolitisch sei. Eine Behauptung, die inzwischen von diversen rechten Strukturen, besonders gerne aber von rechten Bands wie den Nazi-Rockern von Kategorie C genutzt wird.
Für die ganz schlauen Kommentatoren sei noch erwähnt, daß die Nazis leider nicht 1945 tot umgefallen sind. Auch ein Neo-Nazi ist ein Nazi, solange ein Butterbrot noch ein Brot ist. Für uns macht nicht das Parteibuch der NSDAP einen Nazi aus, sondern die “geistige” und politische Haltung. Hier unterscheiden sich heutige Nazis in kaum einem Punkt vom Hitlerfaschismus. Da der Veranstalter weiterhin nicht müde wird, zu der bisher nicht mal angemeldeten Demonstration aufzurufen, läuft auch unsere Mobilisierung weiter.
Bisher haben wir für den 13.12.2014 zwei Kundgebungs- bzw. Sammelpunkte (Börsenplatz und Rambla) angemeldet. Wir werden die Entwicklung weiter intensiv beobachten, um unsere Vorgehensweise zu koordinieren
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