Arme Jade
Jade höher belastet als Elbmündung
(buw/hk) Unter der Überschrift „Jadebusen vor der Nordsee mehr schützen“ griff die Wilhelmshavener Zeitung in ihrer Ausgabe vom 8.Juli entscheidend in die Diskussion über Maßnahmen zum Schutz der Nordsee ein. Tenor des Artikels: In Wilhelmshaven ist alles in Ordnung.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz .(BUW) bezeichnet den Artikel in einer Erklärung als „Journalismus der übelsten Machart.“ In dem Artikel stellt die Redakteurin fest: „Man muß den Jadebusen vor der Nordsee schützen. Soweit ist es schon. Das Meer vor der Haustür Wilhelmshavens ist heute weitaus stärker mit Schadstoffen belastet, als das Wasser des Jadebusens.“
Weiter wird behauptet, daß das „ein Fazit von Wissenschaftlern und Umweltschützern aus Wilhelmshaven, Friesland und Helgoland“ sei. In dem Artikel lässt dann allerdings eine Untermauerung dieser These auf sich warten. Und eine solche Untermauerung kann auch nicht erfolgen – zeigen doch die verfügbaren Daten und Meßwerte eine genau entgegen gesetzte Aussage (siehe Schaubild). Unklar ist auch, warum die WZ solch einen Unsinn verzapft: Soll vielleicht verhindert werden, daß von der Stadt endlich die längst nötigen Schritte zum Ausbau der Kläranlage eingeleitet werden? Oder geht es darum, die längst widerlegte Mär von der sauberen Industrie Wilhelmshavens erneut in die Welt zu setzen?
Abschließend bleibt nur noch zu fragen, ob es nicht vielleicht nötig wäre, die Wilhelmshavener Bevölkerung vor einer solchen Berichterstattung zu schützen?!
Mittelwerte von Schwermetallkonzentrationen im Meerwasser (Regionalvergleich)
Das Schaubild zeigt, um das Wievielfache das Wasser von Jade und Elbmündung höher mit Schwermetallen belastet ist, als das der Deutschen Bucht. Für die Deutsche Bucht wurde jeweils der Wert 1 eingesetzt. Breit schraffiert: Mittelwert der Maximalwerte, eng schraffiert: Mittelwert der Minimalwerte. (Quelle: Gemeinsames Bund/ Länder-Meßprogramm f. d. Nordsee)
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